Banken
Banco di Rialto
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Obwohl ich Definitionen gelesen habe, weiß ich nicht mit Sicherheit, was eine Bank ist.
Die Abgrenzung des Tätigkeitsfeldes einer Wirtschaft, die gemeinhin mit Bank bezeichnet wird, ist weder leicht noch mit wenigen Worten möglich. Alle Geschäfte, die sich aus dem Geldkapitalverkehr ergeben: das ist wohl die äußerst zu ziehende Grenze; sie hält aber vor dem Sprachgebrauch nicht stand...
Gewerbsmäßige Pflege des Kreditgeschäfts: ist die engste Abgrenzung des Tätigkeitsfeldes einer B., die den Namen B. mit Recht trägt. Aber selbst dieses Merkmal ist noch nicht eindeutig... Wichtig - im Sinne des bankbetrieblichen Sprachgebrauches - ist, daß bei der Kreditgewährung die Kreditwürdigkeit des Kreditsuchenden in jedem einzelnen Falle zu prüfen ist und die Bedingungen für die Beanspruchung des Kredits festgelegt werden.
Bankbetrieb, Lehre vom
in: Handwörterbuch der Staatswissenschaften
vierte, gänzlich umgearbeitete Auflage
Zweite Band. Aufbewahrung von Wertpapieren - Börsenwesen
Jena, Verlag von G>USTAV FISCHER 1924,
S. 124 - 143
Bearbeiter W. PRION
Das mit der Kreditwürdigkeit ist in Berlin jüngst nicht so ernst genommen worden.
Aus dem Handwörterbuch der Staatswissenschaften habe ich schon in Surftipp 20/2000 über Geburtenkontrolle zitiert. Im Stichwort "Banken in der Volkswirtschaft" (Bearbeiter A. HASENKAMP) werden Frühformen der Banken schon in der Antike geortet:
1. Banken des alten Orients
Die Verwahrung privater Einlagen ist schon im 3. Jahrhundert in voller Uebung; das beweisen 1. die Regelung der Rechtsverhältnisse der Deposita in dem berühmten Gesetzbuch Hamurabis... 2. die große Zahl von Depositverträgen, die urkundlich erhalten sind...
Das Darlehensgeschäft der altbabylonischen Thesauren ist hochentwickelt. Palast und vor allem der Tempel... leihen zunächst ihre eigenen Vorräte und dann auch die Einlagen gegen Zins aus. Am Anfang steht das Entleihen von Saatgut, das zur Zeit der Ernte mit Zugabe zurückerstattet wird...
Das dritte bankmäßige Geschäft der Thesauren ist die Zahlungsvermittlung, die aus dem Deposit unmittelbar herauswächst. Das Lagerhaus übernimmt auf Grund einer Korneinlage Auszahlungen für den Inhaber und übernimmt Einzahlungen für ihn...
2. Der Banktyp des griechischen Stadtstaates
[ist schwach und spät entwickelt, weil in den kleinen Räumen eher getauscht als mit Geld beruflich gearbeitet wurde. Immerhin kannte man Münzen. Fachbegriff für damalige Banken: "Trapeza"]
3. Die Bankform der hellenistischen Zeit
stellt sich dar als stadtstaatliche Bank, befruchtet und umgeformt von den Verwaltungsformen des Orients bzw. um gekehrt, je nach Stärke des griechischen oder orientalischen Einflussen...
4. Banken in Rom
Rom ist Mittelpunkt des Zahlungsverkehrs; in den anderer Städten haben sie ein viel bescheideneres Ausmaß und in den Provinzen sind sie vollends primitiv und selten... Auch in Rom werden zunächst vom Staat bankartige Geschäfte getrieben... Als im 3. Jahrhundert sich private Geldwechsler etablieren wollen, da weist ihnen die Staatsbehörde die Lokalitäten zu. Die staatliche Aufsicht ist stets geblieben; aber von einem Monopol hören wir in römischer Zeit nichts.
Banken in der Volkswirtschaft, ebd. S. 144 - 329, hier 165 - 168
Bearbeiter A. HASENKAMP
Als erste Bank wird allgemein (z.B. auch in Nachschlagewerken) die Banco di Rialto bezeichnet. So stimmt das nicht, wie DUSICA MLADENOVIC nachweist.
Geldausgabemonopol
Referat im Rahmen des AVWL-Seminars Elektronisches Geld"
im Sommersemester 1999 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main
DUSICA MLADENOVIC
Am Anfang des Mittelalters hatten nur die Gebiete eine monetäre Wirtschaft, die unter römischem Einfluß gestanden hatten. Münzen wurden von Germanen und Slawen nicht geschlagen. Es wurde Tauschhandel mit Naturalien, vornehmlich Vieh, betrieben. Der Warentausch hielt sich das gesamte Mittelalter durch in Europa, trotz immer stärkerer Monetarisierung. Da für den Handel ein unverbindlicher und leicht transferierbarer Wertmesser gebraucht wurde, gab es auch Geld, beziehungsweise Münzen aus Gold, Silber und verschiedenen Legierungen. Wegen des steigenden Handelsverkehrs wurde der Ruf nach gesetzlich geregelten Banken immer lauter, so daß Anfang des 15. Jahrhunderts n. Chr. in Barcelona (1401 nach Christi) und anderen ostspanischen Städten öffentliche Banken, die Taulas de Canvis", gegründet wurden. In Italien wurde 1408 die Casa di San Giorgio" gegründet. Diese Bank beschäftigte sich anfänglich mit der Führung der städtischen Kassenverwaltung, betrieb aber später auch das Depositen- und Girogeschäft. In Venedig wurde 1587 die Banco di Rialto" gegründet. Es entstanden 1462 aber auch in Orvieto und Perugia, und später auch im restlichen Italien, Spanien und den Niederlanden, die ersten Monti di Pieta", die Arme vor Zinswucher bewahren sollten. Für Geschäftsleute waren diese Banken nicht besonders interessant, da sie ihnen kein Überziehen der Konten erlaubten.
Öffentliche Banken wurden in Europa errichtet, um den Handel zu erleichtern und die Kaufleute vor privaten Geldwechslern zu schützen, die wegen der unterschiedlichen Münzen versuchten, unkundige Kaufleute zu betrügen. Die Tätigungsbereiche der Banken weiteten sich vom Geldwechsel und Giroverkehr auf das Kreditgeschäft aus. Die Gründung der Amstadamer Wisselbank (1609) und der Hamburger Bank (1619) sind so entstanden. Bis 1850 gehörten Privatbanken, öffentlich-rechtliche, und Staatsbanken zu den vorherrschenden Banktypen. Die Privatbanken-Gründer arbeiteten vor der Gründung zumeist als Kaufleute. In England haben die Banken, die vom Goldschmiedegewerbe abstammen die älteste Tradition. In Deutschland gründeten meist Juden Privatbanken. In Frankreich gründeten oft Protestanten Banken, da die katholische Kirche noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die Zinsnahme verpönte. Im 18. Und 19. Jahrhundert wurde wegen der Industriealisierung viel Kapital gebraucht. So entstanden Anfang des 19. Jahrhunderts private Aktienbanken, da andere Privatbanken den Geldbedarf nicht decken konnten. Ein neuer Bankentypus entstand 1852 mit der Credit Mobilier in Paris. Sie war Depositen-, Wechsel- und Investmentbank in einem.
Im 17. Jahrhundert kam in Frankreich und England die Idee auf, sparkassenähnliche Banken zu gründen. Sparkassen waren für ärmere Menschen gedacht, ihnen sollte das Sparen ermöglicht werden. Auch in den anderen europäischen Ländern bildeten sich Sparkassen. Der Unterschied zu anderen Banken war, daß sie öffentlich-rechtliche Institute waren und einen anderen Kundenkreis ansprachen. Außerdem waren sie von der Gewerbesteuer befreit und hatten anstelle eines haftenden Kapitals haftende Träger. In England durfte die Post ab 1861 Spargelder annehmen, damit entstand die erste Postsparkasse. Die Kreditgenossenschaften entstanden auch im 19. Jahrhundert. Sie kümmerten sich um den Mittelstand. In Deutschland gründeten von SCHULZE- DELITZSCH die erste Genossenschaft. Sie entstanden als Darlehens-Vereine 1862/1864. Zu erwähnen bleiben hier noch die preußischen Landschaften, die 1780 als öffentlich-rechtliche Zwangskreditgenossenschaften gegründet wurden, um den Großgrundbesitzern Hypothekendarlehen zu verschaffen. Die erste Hypothekenbank in Deutschland war die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, die 1835 auf Drängen von Bauern und Großgrundbesitzern entstand. [Fußnoten habe ich weggelassen, N.S.]
Die Banco di Rialto durfte zwar Einlagen annehmen, aber keine Kredite geben. Wenn er auch die früheren Banken ignoriert, so hat B. WAPLES doch Recht mit seinem Hinweis auf die Banco del Giro, deren Erfolg vor allem durch die Kreditvergabe ermöglicht wurde:
Maion County, Ohio 1907 History - Banks and Banking
By BENJAMIN F. WAPLES
The word "bank" is of Greek origin. In that language it means a bench or table for changing money. The word "bankrupt" is of Italian origin, as in Florence the term banca rotta meant "broken bench'' hence a bankrupt had his bench broken. The first bankers sat behind a little bench on the open street with their money piled upon the bench in front of them This was their "bank," and when their money was lost, then their bench was said to be broken, from which comes our term "bankrupt."
There are three great functions which the bank of to-day performs, viz., the receipt of deposits, the making of discounts, and the issue of notes. For the last named, a charter is generally granted at the present time, though in earlier days, and especially in England, private banks and banking firms could issue notes. It is possible, however, to group all the duties of a bank under two heads-lenders and borrowers. Their loan able funds consist of their own capital, and that of their depositors. Their profits arise from the payment to them of interest on loans. The origin of banking goes back to the most remote antiquity. The modern banker is generally a dealer in credit, while in ancient times he was a mere custodian of other people's money, and a buyer and dealer of foreign moneys. The first credit instrument handled by the early bankers appears to have been a bill of exchange. The historians find the bill of exchange in use in Assyria, a thousand years before the birth of Christ. The same was true in Athens and Rome, though not quite so early as in Assyria. The profits in those early days seem to have come almost entirely from commissions on deposits. Livy first mentions (B. C. 350) this system in banking and it is frequently referred to in Latin literature of a later time. The great insecurity of all kinds of property during the Middle Ages almost destroyed the system of banking. In fact it was reduced to that of mere money changing.
The rise of modern banking, however, dates from the establishment in Venice of the Banco di Rialto in 1587. In 1619 this great bank was absorbed by the Banco del Giro. So strong did this latter bank become that it was relied upon as the main support of the government, and we have a record that it loaned the government of Venice 500,000 ducats at one time. So well were its affairs managed that for 100 years or more this Bank of Venice, as it was called, was enabled to hold all its. credits at a premium, until 1805, when its affairs were liquidated under a decree of NAPOLÉON.
Kreditvergabe führt natürlich auch zur Verschuldung, z.B. der Stadt Neapel, gefunden bei Data on the revenues and expenditure
http://www.le.ac.uk/hi/bon/ESFDB/images/Korner/napb001.gif
Über die Bank von Amsterdam und die Hamburgische Bank berichten MARCO SCHYMASSEK und INGO LÖHRL:
1609 wurde die Bank von Amsterdam (Wisselbank) nach dem Vorbild der " Banco di Rialto" aus Italien errichtet. Ziel war es der chaotischen Münzverhältnisse in den sieben Niederländischen Provinzen Herr zu werden. Der niederländische Gulden war die gültige Recheneinheit, welcher wieder in 20 Stüvern unterteilt war. Diese Münze (den Gulden) gab es jedoch nicht im Umlauf, da der silberne Karlsgulden schon Anfang des 17. Jh. 30-35 Stüvern galt und vom Feingehalt und Gewicht gleich war. Im Kreislauf des Geldes verschwand das gute Geld im Export oder im Schmelztiegel.
Mit der Idee, in den wichtigsten Städten des Reiches Banken einzurichten welche die Funktion der privaten Wechselstuben und Kassierer übernehmen sollten, versuchte man die Münzenvielfalt abzuschaffen und eine stabile Währung zu schaffen. Diese brauchten die Kaufleute, um im Ostseeraum, in der Levante oder in Ostindien Handel zu betreiben. Es wurde 1609 eine Wechselbank in Amsterdam, 1616 in Mittelburg, 1621 in Delft, und 1635 in Rotterdam eingerichtet. Bis auf die Amsterdamer hatten die anderen Banken jedoch keine große Bedeutung im internationalen Wechsel- oder Giroverkehr.
Die Funktion der Bank von Amsterdam bestand darin, Depositen anzunehmen und Überweisungen zwischen den Kaufleuten von Konto zu Konto (bargeldlos) zu tätigen. Weiterhin sollte Edelmetall und nicht gangbare Münzen aufgekauft und in gute Münzen geprägt werden. Nach der Gründung der Bank wurde das Geldgewerbe für private Wechsler und Kassierer verboten. Des weiteren mußten alle Wechsel über 600 fl. über die Bank bezahlt werden.
Bei der Gründung der Bank dachte niemand daran eine neue Währung zu schaffen, was jedoch passiert ist. Es entstand das Bankgeld oder Buchgeld. Dies war die bankinterne Verrechnungseinheit zwischen den Konten, welche schon nach kurzer Zeit einen höheren Wert besaß als die Münzen die man ein- oder auszahlte. 1659 wurde durch die Münzordnung erstmals offiziell von einem "Gulden Banco" dem Buchgeld und vom Kurantgulden dem Münzgeld gesprochen. 1675 besaß der Gulden Banco einen Wert von 4 % über dem des Kurantgulden.
Für die Niederlande galt diese Zeit als "Goldenes Zeitalter":
De Gouden Eeuw was een feit. "There was something special about the Dutch situation - its fortune and its predicament - that did set it apart from other states and nations in baroque Europe. That something was its precocity" (Schama 1988, blz. 8). Deze vroege ontwikkeling werd veroorzaakt door enkele factoren, zoals de grote immigratie, de snelle toename van de graanhandel en de afwezigheid van een feodaal systeem. Hierdoor ontstond misschien wel de eerste moderne verstedelijkte industriële regio van de wereld (Van Zanden 1991, blz. 31). De snelle toename van de graanhandel werd veroorzaakt door de Europese crisis van 1590. Het is opvallend dat de periode 1580-1620 een snelle loonstijging ziet: "The rise of the Dutch Republic (...) went hand in hand with the bidding up of wage rates to what were probably the highest in northern Europe" (De Vries 1977, blz. 45). Deze loonstijging leidt tot de toepassing van arbeidsbesparende technieken zoals windmolens. Ook op economisch en financieel gebied worden belangrijke innovaties gedaan. Met de oprichting van de Verenigde Oostindische Compagnie (VOC) in 1602, waarin Amsterdam voor de helft deelnam, zag een nieuwe ondernemingsvorm het licht: de naamloze vennootschap. Nieuwe instituties als de VOC (1602) en de Wisselbank (1609), maar ook de Beurs (1613) hebben belangrijk bijgedragen aan het commerciële succes van Amsterdam.
S. VIESERING sah die Hauptursache für die Gründung der Wisselbank im Handel, der fremde Münzen ins Land brachte:
"De Wisselbank heeft haren naam niet ... van den wissel, wisselbrief, maar van wisselen van geldspecien. Long vóór het oprigten der Amsterdamsche wisselbank 1609 had men in de Niederlandsche koopsteden reeds wisselaars en wisselhuizen, zelfe wisselbanken ... Het bedrijf dezer wisselaars bestond daarin, dat zie de talrijke verscheidene muntspeciën, die door vreemde handelaren in het land gebragt worden, tegen wettelijk gangbare munt inwisselden. Langzamerhand breidde hun werkkring zich uit ... zij werden de kassiers en bankiers van hunne tijd. Maar in die vereeniging van de kassierderij met het wisselambt zach de regering van Amsterdam gevaar, en om dit gevaar te keeren, werd besloten tot het stichten eener groote inrigting, die zoo wel het wisselen als de kassierderij op openbaar gezag zou verrigten. Die inrigting was de beroemde Amsterdamsche Wisselbank van 1609. Evenzoo hebben de Wisselbanken van Venetië, Genua, Stockholm, Hamburg haar ontstaan aan de gedurige noodzakelijkheid der verwisseling van geldspeciën te danken gehad. Van deze allen is de Hamburgsche de eenige die nog heden bestaat, om dat de behoefte aan zulk eene inrigting zich in deze koopstad, die geen eigen muntstelsel heeft, nog altijd doet gevoelen etc." (S. VIESERING, "Handboek van Praktische Staathuishoudkunde". Amsterdam 1860. I. p. 247, 248.)
Das Zitat fand ich in den Marx-Engels-Werken, wo es als (ursprünglich) fremdsprachiges Zitat auch im Originaltext aufgeführt ist.
MARCO SCHYMASSEK und INGO LÖHRL berichten in "Giro und Wechsel - der bargeldlose Zahlungsverkehr (Die Bank von Amsterdam und die Hamburgische Bank):
Nach dem Vorbild der Bank von Amsterdam wurde am 2. März 1619 die Bank von Hamburg mit dem Ziel, die Währungsverhältnisse zu stabilisieren und eine Verschlechterung des am Markt befindlichen Geldes zu verhindern, gegründet.
Die wesentlichen Aufgaben der Bank waren der Giroverkehr, der Wechselverkehr, das Lombardgeschäft und zeitweise auch das Anleihengeschäft. Am 20. Februar 1619 wurden im " Banco-Mandat" grundsätzliche Bestimmungen zum Betrieb der Bank erlassen, unter anderem, daß alle Wechsel und Anweisungen über 400 Mark über die Bank laufen mußten und daß der private Handel und Wechsel von Edelmetallen verboten war.
Am 20. November 1619 wurde der Girobank durch ein zweites Mandat eine Lehnbank angeschlossen, die auf Pfänder (Juwelen, Edelmetalle etc.) Darlehen zu 6,25 % Zinsengewährte. Kurze Zeit später nahm die Bank auch verzinsliche Depositen an. Größter Dahrlehensnehmer war die Stadt Hamburg, vertreten durch die Kämmerei.
Die Bank von Hamburg führte ihre Bücher in " Mark Banco", die als stabile Bankwährungzu allen anderen Währungen in Beziehung gesetzt wurde. Diese Währung galt im großen
Handelsverkehr und bei der Börsennotierung der meisten Waren, so daß auch die Kaufleute ihre Bücher in " Mark Banco" führten. Im Wechsel- und Hypothekenverkehr war die Verwendung dieser Währung vorgeschrieben und sie " war das sicherste und unveränderlichste Geld der Welt" solange die Bank bestand. " Mark Banco" entstanden, wenn Silber in die Bank eingebracht, amtlich geprüft und abgewägt und in den Büchern der Bank auf dem Konto des Einbringers gutgeschrieben war. Ein Taler entsprach 3 Bankmark und demzufolge wurden 27 Bankmark zu einer feinen Mark Silber gerechnet. Neben dieser stabilen Bankwährung gab es noch die Kurrantwährung, die stark im Kurs schwankte und aus den umlaufenden Münzen bestand.
Die Bankgründung war auch durch jüdische Kaufleute ermöglicht worden:
The Sephardim who settled in Hamburg at the end of the 16th century were wealthy merchants with extensive trading connections overseas. The foundation of the "Hamburger Bank" in 1619 was made possible through their participation, and they helped Hamburg to become an international centre for trade and finance in the 17th century.
Already in the 16th century the Jews in Hamburg were separated into social strata encompassing not only rich merchants and brokers but also bakers and cooks, manual workers and domestic servants.
Die encyclopedia britannica hebt die besondere Entwicklung in den USA hervor:
The first bank in the United States was the Bank of North America, which was founded in Philadelphia by ROBERT MORRIS in 1782 (see MORRIS, ROBERT). In 1784 it was followed by the Bank of Massachusetts and the Bank of New York.
ALEXANDER HAMILTON, the first secretary of the treasury, was largely responsible for founding the first Bank of the United States. It was chartered by Congress on Feb. 25, 1791, for 20 years. Opposition by the nation's other banks led Congress to refuse renewal of the charter in 1811. By the War of 1812 there were 88 banks in the United States.
During the war nearly all the state banks suspended payment of specie against their notes. The country's finances were in such a critical condition that Congress again chartered a strong central bank in 1816.
The second Bank of the United States prospered until its officers mixed in politics. The monopoly angered President ANDREW JACKSON, who vetoed the bill to renew its charter. Although he ordered the withdrawal of government funds from the bank, it continued under a Pennsylvania state charter until it was wrecked in the financial panic of 1837. (See also Bank of the United States; JACKSON, ANDREW.)
The present system of national banks grew out of the government's need for credit during the American Civil War. The National Bank Act of 1863 permitted banks to organize under national charters and to issue notes up to the amount of their capital, secured by government bonds deposited with the treasury. In 1864 the law was modified to establish a bureau in the Department of the Treasury, with a comptroller of the currency in charge. State banks were slow to join the national system until a law of 1865 levied a 10 percent tax on state bank notes. This brought many state banks into the national system.
Periodic financial panics and depressions after 1837 made many people feel uneasy about banks. This uneasiness, combined with hostility toward great concentrations of banking power, led to the founding of the Federal Reserve System in 1913. The severe banking crisis of 1933, when thousands of banks failed, prompted Congress to enact further legislation to safeguard the money people deposited in banks. No bank was allowed to reopen until it had been examined and found to be in good condition. The fact that about 4,500 banks failed to reopen indicates the magnitude of losses suffered by average Americans in the Great Depression. The Federal Deposit Insurance Corporation was founded to insure deposits.
In the years after World War II the United Statesnearly alone among the industrial nationswas prospering in an unprecedented way. Its banks were the largest and most powerful in the world. But by 1990 the picture had changed completely: ranked by assets, none of the world's 20 largest banks was in the United States. Thirteen were in Japan and seven in Europea change that reflected a shift in world economic power. It also indicated the degree of internationalization that economies underwent in the decades after 1945.
Kreditkarte |
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Die Kreditkarte wurde voriges Jahr 50, ohne das ich es bemerkt habe (habe bisher auch keine benötigt).
Just Charge It!
The Invention of the First Credit Card
by JENNIFER ROSENBERG
... At the beginning of the twentieth century, people had to pay cash for almost all products and services. Although the early part of the century saw an increase in individual store credit accounts, a credit card that could be used at more than one merchant was not invented until 1950. It all started when FRANK X. MCNAMARA with two of his friends went out to supper...
In 1949, FRANK X. MCNAMARA, head of the Hamilton Credit Corporation, went out to eat with ALFRED BLOOMINGDALE, MCNAMARA's long-time friend and grandson of the founder of the BLOOMINGDALE's store, and RALPH SNEIDER, MCNAMARA's attorney. The three men were eating at Major's Cabin Grill, a famous New York restaurant located next to the Empire State Building, to discuss a problem customer of the Hamilton Credit Corporation.
The problem was that one of MCNAMARA's customers had borrowed some money but was unable to pay it back. This particular customer had gotten into trouble, when he had lent a number of his charge cards (available from individual department stores and gas stations) to his poor neighbors who needed items in an emergency. For this service, the man required his neighbors to pay him back the cost of the original purchase plus some extra money. Unfortunately for the man, many of his neighbors were unable to pay him back within a short period of time and he was then forced to borrow money from the Hamilton Credit Corporation.
At the end of the meal with his two friends, MCNAMARA reached into his pocket for his wallet so that he could pay for the meal (in cash). He was shocked to discover that he had forgotten his wallet. To his embarrassment, he then had to call his wife and have her bring him some money. MCNAMARA vowed never to let this happen again.
Merging the two concepts from that dinner, the lending of credit cards and not having cash on hand to pay for the meal, MCNAMARA came up with a new idea - a credit card that could be used at multiple locations. What was particularly novel about this concept was that there would be a middleman between companies and their customers.
Und weil die Erfindung vor allem durch ein Essen verursacht wurde und Geschäftsleute oft essen gehen (müssen), aber nicht immer Geld dabei zu haben scheinen, nannte sich die neue Firma "Diners Club". Sie gab 1950 200 Leuten Karten (aus Papier), auf deren Rückseite die Anschriften von 14 Lokalen standen, die diese Karten akzeptierten. Erst 1958 kamen die Karten von American Expreß und VISA auf den Markt.
Diners Club International Heritage Facts
In 1949, FRANK MCNAMARA dines in a New York restaurant and discovers that he cannot pay for the meal because he has forgotten his wallet. Although his wife rescues him from his dilemma, he resolves never to face this embarrassment again
With his attorney, RALPH SCHNEIDER, FRANK MCNAMARA creates Diners Club. The first charge card is offered to 200 people, most of whom are personal friends and acquaintances. Fourteen New York restaurants agree to accept the card. The business expands so rapidly that Diners Club has to change its offices three times. The business begins on the 24th floor of the Empire State Building, and then expands to the 32nd, and finally to the 77th floor. By the end of the year, 20,000 people carry Diners Club cards.
Zum Vergleich: In Deutschland wurde die Scheckkarte 1967, die Euroscheckkarte 1972 eingeführt.
Sparkassen |
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Statt bereits im Internet veröffentlichter Bilder zeige ich ausnahmsweise welche, die meinen Speicherplatz verbrauchen, und zwar aus der Festschrift
75 Jahre Kreissparkasse Aachen
1884 - 1960
o.O. o.J. [Aachen 1960]
Damals war gerade das neue Gebäude gegenüber dem Elisenbrunnen (vgl. Surftipp 12_2001) eröffnet worden.
a.a.O. S. 24
Heute ist darin immer noch eine Sparkasse, allerdings wird nicht mehr zwischen Kreis- und Stadt- Sparkasse unterschieden.
Das Rheinland war nicht gerade die Wiege der Sparkassenidee in Deutschland, denn wie die erste moderne Bank entstand auch die erste deutsche Sparkasse in Hamburg.
1778: Gründung der ersten deutschen Sparkasse, der "Ersparungsklasse" der Allgemeinen Versorgungsanstalt in Hamburg. Gründer war die Patriotische Gesellschaft, eine Gruppe liberaler Bürger. Ziel dieser, wie auch der anderen früheren Sparkassengründungen war es, die Ersparnisbildung und die finanzielle Vorsorge breiter Bevölkerungsschichten zu fördern, das Armutsproblem zu bekämpfen und die Ersparnisbildung in der Region für die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort einzusetzen.
berichtet die Sparkasse Göttingen, selbst erst 1801 gegründet, auf ihrer Homepage, die auch Plakate und Gründungsurkunden zeigt.
Noch im 18. Jahrhundert entstand die Spar- und Leihkasse in Kiel (1796).
Andere wichtige Ereignisse waren:
1838: Mit dem Preußischen Sparkassenreglement wurde das erste Sparkassengesetz erlassen. Es wurde das legislative Vorbild für das gesamte deutsche Sparkassenwesen.
1908: Erlass des Reichsscheckgesetzes. Es verlieh den Sparkassen die passive Scheckfähigkeit und ebnete ihnen den Weg zu Universalkreditinstituten.
1924: Zusammenschluss des Deutschen Sparkassenverbands mit dem 1916 errichteten Zentralgiroverband und dem Deutschen Verband der kommunalen Banken zum Deutschen Sparkassen und Giroverband ö.K., Berlin.
Eine ähnliche Chronik haben auch die westfälisch-lippischen Sparkassen online. Auch die westfälisch-lippischen Sparkassen zeigen einige Fotos, aber zu klein und ohne Vergrößerung.
Hilfe zur Selbsthilfe - das ist der Ursprung der Sparkassenidee. Entstanden ist sie aus der Notwendigkeit, der Verarmung und Verelendung weiter Teile der Bevölkerung entgegenzuwirken. Durch öffentliche Kassen sollten sie Ersparnisse für die eigene Absicherung bilden. Von diesen Kassen wurden außerdem zinsgünstige Kredite gewährt.
Auch in Westfalen-Lippe wurde die erste Vorläuferin der Sparkassen aus wirtschaftlicher Not gegründet: Weil nach dem Siebenjährigen Krieg und Missernten die Bauern und Landarbeiter verarmt waren und die Leinenwirtschaft fast zugrunde gegangen war, errichtete 1786 der Graf zu Detmold die "Gräflich-Lippische Leihekasse zu Detmold." So sorgte er dafür, dass Bevölkerung und Wirtschaft bezahlbare Kredite für den Wiederaufbau erhielten.
In Westfalen-Lippe wurden viele Sparkassen noch bis ins frühe 20. Jahrhundert von den Rechnungsführern der Gemeinde, den "Rendanten", nebenamtlich und meist in ihrer eigenen Wohnung geführt. Im Laufe der Zeit eröffneten die Institute auch Zweigstellen und entwickelten sich zu "modernen" Sparkassen.
Weil viele Sparkassen ähnliche Probleme hatten, schlossen sie sich in Sparkassen-Vereinen und Interessensgemeinschaften zusammen. Die sollten bestimmte Aufgaben für alle Mitglieder erfüllen. Etwa die Ausbildung ihrer Mitarbeiter oder die Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Entstanden ist daraus die Sparkassenorganisation, mit selbstständigen kommunalen Sparkassen, die regionalen Sparkassenverbänden angehören, mit Landesbanken, mit öffentlichen Versicherern und anderen Finanzdienstleistern. Sie alle arbeiten nach einem Prinzip: so viel Selbstständigkeit wie möglich und so wenig Zentralität wie nötig. Mehr Informationen über die Geschichte der Sparkassen in Westfalen-Lippe?
1786
Errichtung der Gräflich-Lippischen Leihekasse zu Detmold, der ersten Sparkasse in der Grafschaft Lippe
Die Detmolder Leihekasse bietet Kredite zu tragbaren Zinssätzen an, um der wirtschaftlichen Krise in Landwirtschaft und Industrie zu begegnen. Der regierende Graf LUDWIG HENRICH ADOLF sieht die Kreditversorgung als Aufgabe der staatlichen Vorsorge an. Die Leihekasse sollte sich durch die Annahme von Spargeldern der Bevölkerung finanzieren.
1825
Eröffnung der Sparkasse Bielefeld, der ersten Sparkasse in der preußischen Provinz Westfalen
Die Sparkasse Bielefeld soll den Leinewebern helfen, Darlehn zur Bezahlung ihres Garns zu beschaffen. So steht es in ihrer Satzung. Gleichzeitig bietet sie Dienstboten, Heuerlingen, Landarbeitern und Kleinbürgern die Möglichkeit, auch kleine Ersparnisse gut anzulegen. Kurz nach der Sparkasse Bielefeld werden auch in Soest und in Paderborn Sparkassen eröffnet.
1832
Eröffnung der Westfälischen "Provinzial-Hülfskasse", der heutigen WestLB
Die Provinzial-Hülfskasse erlangt für die westfälischen Sparkassen schon 1834 besondere Bedeutung: Seit diesem Jahr dürfen sie der Hülfskasse Darlehen gewähren - eine wichtige Anlagemöglichkeit für die Sparkassen, die bis dahin oft Schwierigkeiten hatten, ihre überschüssigen Gelder gut verzinst unterzubringen. 1890 geht aus der Provinzial-Hülfskasse die Landesbank der Provinz Westfalen hervor, die seit 1969 als WestLB firmiert. Seit 1910 dient sie den Sparkassen als Girozentrale...
1884
Einer für alle: Deutscher Sparkassenverband
Auf einer Dortmunder Tagung des Westdeutschen Sparkassenverbands wird 1884 die Umbildung zum Deutschen Sparkassenverband beschlossen. Im Vorfeld hatten viele Sparkassen außerhalb von Preußen ihr Interesse an einem Beitritt bekundet.
Die Darmstädter Sparkasse kann noch nicht auf 2 Jahrhunderte zurückblicken:
Unsere Sparkasse wurde am 28. Oktober 1808 von Großherzog LUDEWIG I. von Hessen als Ersparungs-Casse zu Darmstadt gegründet. Somit gehören wir zu den ältesten Sparkassen Deutschlands, die seit ihrer Gründung dem Grundsatz der Gemeinnützigkeit treu geblieben ist. Es sollte vor allem weniger begüterten Leuten die Möglichkeit geben werden, ihr Geld sicher anzulegen und verwahren zu lassen. Mit der Ersparungs-Casse verbunden war eine Pfandleihe, in der ein Teil der ersparten Gelder gegen Pfand ausgeliehen wurde (siehe Gründungsurkunde).
Ursprünglich unter der Obhut der großherzoglichen Regierung, wurde die Aufsicht über die Ersparungs-Casse der Stadt Darmstadt übergeben. Von der Stadt Darmstadt erhielten wir 1836 neue Statuten und firmierten fortan als Städtische Sparkasse Darmstadt. Wie bei vielen Sparkassen des späten 19. Jahrhunderts legten auch wir unser Augenmerk auf die Entwicklung und Pflege des Kleinsparens. So wurden neben der Herabsetzung der Mindesteinlage auf eine Mark die unterschiedlichsten Sparformen eingeführt, z. B. das Schulsparen, das Aussteuersparen oder auch die damals noch verschlossenen Heimspardosen. Sogar eine neue Form des Sparens wurde von uns begründet - das Pfennigsparen. Hier erklärten sich Männer ehrenamtlich dazu bereit, an Samstagabenden Einlagen bis zu einer Mark entgegenzunehmen. Wurde der Betrag von einer Mark erreicht, wurde dieser dem Sparkassenbuch gutgeschrieben.
... Auch die Arbeitsweisen änderten sich im Laufe der Zeit. Wurden die Konten anfangs noch per Hand geführt, wurde in den Sechziger Jahren allmählich die Elektronische Datenverarbeitung eingeführt. Ab 1969 wurden die Konten schließlich auch Online geführt. Für unsere Kunden setzten wir 1980 den ersten Geldautomaten ein, damals noch für die hauseigenen Automatenkarten. Als technisch innovatives Kreditinstitut führen wir 1996 die neue Geldkarte, die "elektronische Geldbörse", ein.
In dieser Filiale der Kreissparkasse Aachen war ich schon oft, weil meine Eltern aus Eschweiler stammen.
Der Neubau der Hauptzweigstelle Eschweiler
a.a.O. S. 29
Über "Die Entwicklung des Sparkassenwesens im Rheinland bis 1870" erfahrt ihr aus Nettetal-Lobberich:
Die "Allgemeine Armenanstalt", in der französischen Zeit als "Bureau de Biefaisance" gegründet, eine Einrichtung zur Unterstützung der Armen eines Ortes mit Geld- und Sachspenden, hatte erheblichen Geldmangel, da ihr nur unzureichende laufende Einnahmen zustanden. Armensteuern wurden um diese Zeit vielfach diskutiert und auch in manchen deutschen und europäischen Staaten erhoben. Ihr Prinzip beruhte darauf, daß von allen Angehörigen einer Gemeinde eine Art Zwangsabgabe zur Unterstützung der Armen erhoben wurde. Damit war zwar das Problem der Finanzierung gelöst, doch ein neues Problem trat auf: Da der Arme ausschließlich in seiner Gemeinde Unterstützung beziehen konnte, war seine Mobilität zwangsläufig erheblich eingeschränkt. Die preußische Regierung in Düsseldorf, von liberalen Wirtschaftsprinzipien häufig geprägt, lehnte die "Armensteuer" ab und empfahl statt dessen häufig die Errichtung einer allgemeinen Sparkasse für die Ersparung für Alter und Krankheit nach dem Muster der Berlinischen Sparkasse. Die Stadt Berlin setzte unter dem 9.12.1817 die Regierung davon in Kenntnis, daß die Stadtverordnetenversammlung ein Statut ausgearbeitet habe und daß danach die Einrichtung einer Sparkasse beabsichtigt sei. Aufgabe der Berliner Sparkasse sollte es sein, in erster Linie "den minderbemittelten Einwohnern Gelegenheit zu sicherer und zinstragender Unterbringung kleiner Ersparnisse zu bieten, um dieser Bevölkerungsschicht dadurch behilflich zu sein, sich Kapital zu sammeln, welches sie bei Verheiratungen, Etablierung eines Gewerbes, im Alter oder in Fällen von Not benutzen könnte".
Das Berliner Beispiel, das sehr dazu beitrug, daß in Preußen die Sparkassengründungen fast durchweg durch die Initiative der Kommunen zustande kamen, bahnte den Weg für viele Sparkassenneugründungen. So entstanden 1818 Sparkassen auch in Paris und in Stuttgart, und in zahlreichen deutschen Staaten fand die Idee rasche Verbreitung.
Die Entwicklung des Sparkassenwesens im Rheinland nahm im Jahre 1822 ihren Anfang. In diesem Jahre wurde die älteste Sparkasse der Rheinprovinz, die Leihhausanstalt und Sparkasse in Elberfeld und die Sparkasse in Koblenz gegründet. Bedeutende Persönlichkeiten setzten sich in der damaligen Zeit in der Öffentlichkeit für die Errichtung von Spar- und Leihkassen ein. In Preußen waren dies die Freiherren VOM STEIN und VINCKE. Bis Ende der zwanziger Jahre war bereits die Gründung einer Reihe von Sparkassen vollzogen: Elberfeld und Koblenz (1822) Trier, Kleve und Düsseldorf (1825), Köln (1826), Wesel (1828) und Aachen (1829). Daneben existierten noch die auf Vereinsgrundlage errichteten Prämien- und Alterssparkassen Später standen diese Alterssparkassen mit den öffentlichen Sparkassen in Verbindung, dergestalt, daß aus den Überschüssen für gemeinnützige Zwecke Stiftungsfonds für Alterssparkassen gegründet wurden. Ihre Zinsen sollten nebst etwaigen Zuwendungen dazu dienen, die Spareinlagen zu prämieren und die Einlagenzinsen zu verbessern. Es konnten Arbeiter im Lebensalter von 18 Jahren an Sparbeträge zurücklegen. Ferner war vorgesehen, daß dritte Personen zugunsten eines Teilnahmeberechtigten Einzahlungen leisteten. Eine Zurückziehung der Einlagen war vor Beendigung des 55. Lebensjahres nicht möglich. Dann erst wurde die Auszahlung des Kapitals einschließlich der Zinsen und Prämien fällig, evtl. auch vorher mit Zustimmung der Verwaltung bei Todesfall (zur Auszahlung an die Erben). Als ältestes Beispiel dieser Art ist der "Aachener Verein zur Beförderung der Arbeitsamkeit" zu nennen. In einer Denkschrift vom Jahre 1844 hatte der "Centralverein für das Wohl der arbeitenden Klassen" auf das Wirken des Aachener Vereins hingewiesen und angeregt, durch einen noch höheren Reiz, als den der sonst üblichen Verzinsung, nämlich durch Erteilung von Prämien, zum Sparen zu ermuntern. Dieser Gedanke dürfte stark nachgewirkt und dazu beigetragen haben, daß den Provinzialhilfskassen, die Anfang der fünfziger Jahre errichtet wurden, die Verpflichtung auferlegt wurde, einen Teil ihrer Überschüsse den Sparkassen zur Prämierung verdienter Sparer zur Verfügung zu stellen.
Während bei fast allen Sparkassen die Gemeinde oder Stadt die Garantie übernahm, hafteten bei der Sparkasse in Soest außer der Stadt auch noch ihr "Rendant" und die "Administratoren" mit ihrem gesamten Vermögen. In vielen Fällen wurde zusätzlich noch eine Kautionsleistung des Rendanten verlangt. Der Kundenkreis der einzelnen Sparkasse war je nach den Statuten und den örtlichen Verhältnissen unterschiedlich. Im allgemeinen wollte man den Handwerkern, Bauern, Tagelöhnern, Fabrikarbeitern und Dienstboten Gelegenheit geben, auch kleinste Ersparnisse sicher und zinsbringend anzulegen.
Die erste gesetzliche Grundlage des Sparkassenwesens in Preußen stammt aus dem Jahre 1838. In diesem Jahr wurde das "Preußische Sparkassenreglement" erlassen, das sich trotz mancher Kritik als dauerhaftes Recht erwies und das fast alle Reformprojekte, jedenfalls bis zum Inkrafttreten des Sparkassengesetzes von NRW vom 7.1.1958 überlebt hat. Das Preußische Sparkassenreglement löste eine zahlen- und kapitalmäßig bemerkenswerte Entwicklung der Sparkassen sowohl in den Städten als auch auf dem Lande aus. Der Anteil der wirtschaftlich schwächeren Bevölkerungskreise am gesamt Kundenstamm trat zugunsten der mittelständischen Bevölkerungskreise stärker zurück. Dies führte zu einer Verlagerung der geschäftlichen Aktivitäten der Sparkassen, namentlich zu einem stärkeren Ausbau des Ausleihgeschäftes...
Die allgemeine wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung führte zu einer Verselbständigung der Geschäfts- und Anlagepolitik der Sparkassen. Dies wiederum löste ein immer stärkeres, aber auch kritischeres Interesse der Öffentlichkeit am Sparkassenwesen aus. So war zum Beispiel in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, die Sparkassen würden auf dem Gebiet des Sparwesens nicht alle Mittel und Möglichkeiten für die ärmeren Kreise ausschöpfen. Hinzu kam die kritische Meinung, daß die Kommunen als Träger der Sparkassen deren Geschäftspolitik zu sehr unter fiskalisch-egoistischen Gesichtspunkten betrachteten. Als in manchen Regionen aus den vorgenannten Gründen "Ermüdungserscheinungen" im Sparkassen-wesen aufkamen und selbst nach mehrfacher Aufforderung der Landesregierung auf die Gründung von Sparkassen verzichtet oder deren Gründung zurückgestellt wurden, kam die Idee vom Aufbau eines Postsparkassenprojektes wieder hoch. Dies wiederum löste neue Initiativen im Sparkassenbereich aus. So wurden in der näheren Umgebung die Sparkassen in Krefeld (1840), Kempen (1847), Uerdingen (1848), Dülken (1850), Hüls und Mönchengladbach (1853), Willich, Oedt, Anrath und Vorst (1855), und St. Tönis (1857) gegründet...
Wo bleibt denn da der Datenschutz:
ANNA MAIBAUM, Magd, der Pfarrer LUDWIG HEGGER und die Magd WILHELMINE KAUFMANNS waren die ersten Kunden an diesem Tag, die der Sparkasse zu Lobberich insgesamt 245 Taler anvertrauten. Weitere Kunden an den ersten "Empfangstagen" waren der Briefträger JOHANN DIEDERICHS, die Magd CÄCILIE SCHMEETZ, der Knecht PETER JANHSEN, der Lehrer WILHELM HOLTHAUSEN, der Fabrikarbeiter ARNOLD HEIMES, alles Lobbericher Bürger. Der erste Breyeller Kunde war der Fabrikarbeiter HUBERT SCHLIPES. Am 31.12.1870 hatten die Sparer laut Kassenabschlußbuch insgesamt 1.900 Taler eingezahlt. Insgesamt 23 Sparkunden weist der 1."Nachweis über den Zustand der Sparkasse Lobberich" nach dem Abschluß von 1870 aus.
Die "wohlhabenderen Bürger" Lobberichs nutzten dagegen das Angebot, "Depositen" zu nehmen. So erhielt Notar DÖHMER am 19.6.1870 50 Taler bis zum 1.10.1870 zu 4 % Zinsen. Bereits am 1. Geschäftstag erhielt der Ackerer GERHARD AMBAUM aus Bracht 100 Taler gegen "hypothekarisches Unterpfand" zu 5 % Zinsen. Der Kaufmann VICKTOR DE BALL erhielt am 23.7.1870 eine "Deposite" von 150 Taler und die Kaufleute NIEDIECK-SCHÖLVINCK erhielten am 5.7.1870 120 Taler "Deposite".
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Wie die älteste ist auch die größte Sparkasse in Hamburg entstanden:
16. Juni 1827
Auf Initiative des Senators Dr. AMANDUS AUGUSTUS ABENDROTH gründen Hamburger Bürger die Hamburger Sparcasse von 1827. Im ersten "Organisations-Plan" der Sparkasse war unter Artikel 1, Zweck der Sparkasse, zu lesen: "Die Sparkasse in Hamburg beschäftigt sich damit, Ersparnisse, welche der minder bemittelte Bürger und Einwohner gemacht hat, anzunehmen und solche zum Besten der Einleger und ganz unentgeltlich zu verwalten."
15. Dezember 1864
Differenzen im Direktorium - aus heutiger Sicht geringfügig - über Einlagehöchstgrenzen führen zur Spaltung des Instituts und zur Gründung der Neuen Sparcasse von 1864. In der Folgezeit bleiben diverse Versuche, die Trennung aufzuheben und eine erneute Einigung herbeizuführen, erfolglos. Erst 1968 werden neue Verhandlungen über eine Fusion aufgenommen.
16. Juni 1972
Nach Klärung aller unternehmens- und steuerrechtlichen Fragen kommt es endlich zur Verschmelzung beider Institute zur Hamburger Sparkasse. Ihre Besonderheit leitet sich aus der privaten Rechtsform ab: Anders als die meisten Sparkassen ist die Haspa keine öffentlich-rechtliche, sondern eine private Sparkasse, eine "juristische Person alten hamburgischen Rechts." Als freie, privatrechtlich organisierte Sparkasse ist die Haspa unabhängig und bestimmt die Geschäftspolitik selbstständig. Sie muss dabei nicht die Interessen fremder Eigentümer berücksichtigen. Deshalb bleibt ihr der Erfolg ihrer Arbeit grundsätzlich als Eigenkapital erhalten, was sie im Wettbewerb stärkt und die Arbeitsplätze sichert.
Heute ist die Haspa mit ihren Tochtergesellschaften neue leben, Grossmann & Berger, Haspa-DIREKT, hamburgerimmocenter, Haspa-BGM und LBS die größte Sparkasse der Bundesrepublik Deutschland.
Die Haspa ist eine der wenigen freien Sparkassen in Deutschland. Diese private Rechtsform gewährleistet die Unabhängigkeit und bietet eine größere geschäftspolitische Flexibilität. Die Haspa gehört sowohl dem Hanseatischen Sparkassen- und Giroverband (HSGV), Hamburg, als auch dem Verband der Deutschen Freien Öffentlichen Sparkassen e.V., Frankfurt/Main, an. Über den HSGV ist sie dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V., Bonn, angeschlossen und somit in das Sicherungssystem aller deutschen Sparkassen einbezogen.
Ähnlich wie sich hierzulande die ARD beim Fernsehen als "Das Erste" bezeichnet, gibt es in Österreich eine Sparkasse, die sich "Die Erste" nennt:
Als "Verein der Ersten österreichischen Spar-Casse" wurde die Die Erste am 4. Oktober 1819 gegründet und ist damit die älteste Geschäftsbank und Sparkasse des Landes. Die Erste entwickelte sich sehr rasch und erreichte eine Ausdehnung über die gesamte Donaumonarchie, so wurde z.B. "Cassa di Risparmio delle Province Lombarde - Cariplo" im Jahr 1824 durch die Die Erste im Jahr 1824 gegründet.
Im Unterschied zu den "Gemeindesparkassen" war die Erste Bank als "Vereinssparkasse" immer unabhängig, ohne Haftung einer Gebietskörperschaft.
Im Juni 1993 wurde der Bankbetrieb in eine Aktiengesellschaft eingebracht und die Aktionärsbasis durch Vorzugsaktionäre, darunter 2 strategische Versicherungspartner Uniqa und Generali Holding verbreitert. Die Stammaktien wurden auf die Holdinggesellschaft "DIE ERSTE österreichische Spark-Casse Anteilsverwaltungssparkasse" (AVS) übertragen.
Die "GiroCredit" wurde 1937 als "Girovereinigung der österreichischen Sparkassen" von den österreichischen Sparkassen gegründet, um dem Sektor als Zentralinstitut zu dienen. In dieser Funktion lagen ihre Hauptaufgaben in der Anlage der Liquiditätsreserve der Sparkassen, der Zusammenarbeit im Konsortial- und Wertpapiergeschäft und der Abwicklung des Zahlungsverkehrs für die Sparkassen. Durch die Fusion mit dem österreichischen Creditinstitut (ÖCI) im Jahr 1992 verfügte die "GiroCredit" erstmals auch über ein inländisches Netz von rund 50 Fililalen.
Im März 1997 erfolgte die Fusion der Ersten und der GiroCredit zur Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, der zweitgrößten Bankengruppe des Landes und der neuen Lead-Bank des Sparkassensektors. Diese Transaktion stellte die Ausgangsbasis für die Entwicklung zur führenden Retail-Bank in Zentraleuropa dar.
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Hintergrundmusik http://www.lostsoul.org/howards/midi/abba-midi/abbamidis/arr/money.mid
I work all night, I work all day, to pay the bills I have to pay
Ain't it sad
And still there never seems to be a single penny left for me
That's too bad
Ganz so schlimm gehts mir nicht, aber genug Zeit für meine Homepage habe ich leider auch nicht. Gut, daß immerhin die Einnahmen reichen, denn solche Pläne können wohl nur Frauen haben:
In my dreams I have a plan
If I got me a wealthy man
I wouldn't have to work at all,
I'd fool around and have a ball...
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