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Am 27.Januar besuchte ich die Ausstellung
Ausstellung des Europäischen Zeitungsmuseums anläßlich des Jubiläums "350 Jahre Tageszeitung"
19.11.00-18.03.01, Di.-So.: 11.00-17.00 Uhr
Museum Burg Linn
Albert-Steeger-Str. 5
Krefeld
Tel.: 02151 / 570036
Über diese Ausstellung erfährt man wenig im Internet, obwohl z.B. der WDR nachprüfbar mindestens in zwei Sendungen darüber berichtete:
Der Reiz der Ausstellung liegt in der Darstellung der Frühzeit. Auch zeigt sie schön, wie heutige Zeitungsnamen entstanden ("Nachrichten", "Post", "Anzeiger", "Gazette", "Telegraf", leider nicht "Figaro"). Die Stationen heißen
Die Ausstellung hat aber auch Schwächen. So werden an einer aktuellen Landkarte die Nachrichtenwege des 17. Jahrhunderts gezeigt. Da hätte man besser eine Schullandkarte mit historischen Grenzen genommen. Die Pressekonzentration nach dem Zweiten Weltkrieg wird nicht thematisiert. Die Vielfalt wird zwar an der Weimarer Republik oder am späten Kaiserreich gezeigt, aber die Schattenseiten (etwa Nazi-Zeitungen) werden hier ebensowenig erwähnt wie die üble Rolle der Springerpresse in den 60er Jahren. Auch das selbst seriöse Zeitungen falsch berichten (müssen), wenn die Wahrheit noch nicht bekannt ist (z.B. über das Celler Loch, vgl Surftipp 5/2000), vermißte ich. Meine Kritik habe ich ins Gästebuch eingetragen. Eine Reaktion wie beim Brühler "Museum für Alltagskulturgeschichte" erwarte ich nicht.
Ich nehme die Ausstellung zum Anlaß, Hyperlinks zur Zeitungsgeschichte zusammenzustellen. Das kann immer nur vorläufig sein, der Surftipp ist also ein Kandidat für häufige Nachträge. Auf Wunsch informiere ich Euch darüber.
Die encyclopedia britannica informiert u.a.
publication usually issued daily, weekly, or at other regular times that provides news, views, features, and other information of public interest and that often carries advertising.
Forerunners of the modern newspaper include the Acta diurna ("daily acts") of ancient Rome--posted announcements of political and social events--and manuscript newsletters circulated in the late Middle Ages by various international traders, among them the FUGGER family of Augsburg.
... In the first two decades of the 17th century, more or less regular papers printed from movable type appeared in Germany, Italy, and the Netherlands. The Dutch quot;corantos" ("currents of news"), which strung together items extracted from foreign journals, became the sources for English and French translations published in Amsterdam as early as 1620. Rudimentary newspapers appeared in many European countries in the 17th century, and broadsheets with social news were published in Japan in the Tokugawa period (1603-1867).
Und dann folgen Informationen über die ersten Zeitungen in England, Deutschland, Frankreich und den USA.
primitive newspaper produced for display on walls or in other prominent places in cities, towns, and villages, usually in developing countries.
informal publication, often simple in format and crisp in style, that provides special information for a defined audience. Newsletters are ordinarily but not always issued regularly. They offer varieties of personal journalism and seldom carry advertising.
Forerunners of modern newsletters were the "corantos"--single-page collections of news items from foreign journals. They were circulated by the Dutch early in the 17th century, and English and French translations were published in Amsterdam. In the English American colonies, the Boston News-letter--credited also as the first American newspaper--appeared in 1704.
Nach dem Wiener Kongreß stand es schlecht um die Pressefreiheit in Deutschland, z.B. wegen der Karlsbader Beschlüsse. Versuche, in Zeitungen Kritik zu üben, scheiterten schnell, waren aber wichtig für die weitere Entwicklung. Im Rheinland bedeutend waren die "Neue Rheinische Zeitung" und der "Rheinische Merkur".
Der Rheinische Merkur wurde 1814 vom katholischen Publizisten JOSEPH VON GÖRRES in Koblenz gegründet. In den ersten Ausgaben ging es hauptsächlich gegen Napoleon, der die Presse als fünfte gegen ihn verbündete Großmacht bezeichnete. Dann trat aber die Innenpolitik in den Vordergrund und noch im Gründungsjahr wurde der Rheinische Merkur in Württemberg, Bayern und Baden verboten. Das Rheinland wurde preußische Provinz und der Rheinische Merkur am 3.1.1816 auch dort verboten. GÖRRES verteidigte später die kirchliche (katholische) Freiheit. Der Name "Rheinische Merkur" wurde später für andere Blätter benutzt, aktuell für eine von der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz finanzierte Wochenzeitung, wohingegen der basisnahen (und ziemlich unkatholischen) "Publik" die Finanzierung entzogen wurde.
http://csf.colorado.edu/mirrors/marxists.org/archive/marx/works/subject/newspapers/nrz-index.gif
Zum 1. Jahrestag von MARX' Tod schrieb ENGELS für den Sozialdemokrat den Aufsatz MARX und die Neue Rheinische Zeitung.
Als wir nach Köln kamen, waren dort von demokratischer, teilweise kommunistischer Seite Vorbereitungen zu einem großen Blatt getroffen. Man wollte dies echt lokal-kölnisch machen und uns nach Berlin verbannen. Aber in 24 Stunden hatten wir, namentlich durch MARX, das Terrain erobert, das Blatt ward unser, auf die Gegenkonzession, daß wir Heinrich Bürgers in die Redaktion nahmen. Dieser schrieb einen Artikel (in Nr. 2) und nie mehr einen zweiten.
Wir mußten eben nach Köln gehen und nicht nach Berlin. Erstens war Köln das Zentrum der Rheinprovinz, die die französische Revolution durchgemacht, sich im Code Napoleon moderne Rechtsanschauungen bewahrt, die weitaus bedeutendste große Industrie entwickelt hatte und in jeder Beziehung damals der fortgeschrittenste Teil Deutschlands war. Das damalige Berlin kannten wir nur zu gut aus eigener Anschauung, mit seiner kaum entstehenden Bourgeoisie, seinem maulfrechen, aber tatfeigen, kriechenden Kleinbürgertum, seinen noch total unentwickelten Arbeitern, seinen massenhaften Bürokraten, Adels- und Hofgesindel, seinem ganzen Charakter als bloße "Residenz". Entscheidend aber waren: In Berlin herrschte das elende preußische Landrecht, und politische Prozesse kamen vor die Berufsrichter; am Rhein bestand der Code Napoleon, der keine Preßprozesse kennt, weil er die Zensur voraussetzt, und wenn man keine politischen Vergehen, sondern nur Verbrechen beging, kam man vor die Geschwornen; in Berlin ward nach der Revolution der junge Schlöffel wegen einer Kleinigkeit zu einem Jahre verurteilt, am Rhein hatten wir unbedingte Preßfreiheit - und wir haben sie ausgenutzt bis auf den letzten Tropfen.
So fingen wir am 1. Juni 1848 an, mit einem sehr beschränkten Aktienkapital, von dem nur wenig eingezahlt war, und die Aktionäre selbst mehr als unsicher. Gleich nach der ersten Nummer verließ uns die Hälfte, und am Ende des Monats hatten wir gar keine mehr.
Die Verfassung der Redaktion war die einfache Diktatur von MARX. Ein großes Tageblatt, das zur bestimmten Stunde fertig sein muß, kann bei keiner anderen Verfassung eine folgerechte Haltung bewahren. Hier aber war noch dazu MARX' Diktatur selbstverständlich, unbestritten, von uns allen gern anerkannt. Es war in erster Linie sein klarer Blick und seine sichere Haltung, die das Blatt zur berühmtesten deutschen Zeitung der Revolutionsjahre gemacht haben.
Das politische Programm der "Neuen Rheinischen Zeitung" bestand aus zwei Hauptpunkten:
Einige, unteilbare, demokratische deutsche Republik und Krieg mit Rußland, der Wiederherstellung Polens einschloß.
... Im übrigen war der Ton des Blattes keineswegs feierlich, ernst oder begeistert. Wir hatten lauter verächtliche Gegner und behandelten sie ausnahmslos mit der äußersten Verachtung. Das konspirierende Königtum, die Kamarilla, der Adel, die "Kreuz-Zeitung", die gesamte "Reaktion", über die der Philister sich sittlich entrüstete - wir behandelten sie nur mit Hohn und Spott.
... "Draußen im Reich" wunderte man sich, daß wir das alles so ungeniert in einer preußischen Festung ersten Ranges, gegenüber einer Garnison von 8.000 Mann und angesichts der Hauptwache betrieben; aber von wegen der acht Bajonettgewehre und 250 scharfen Patronen im Redaktionszimmer und der roten Jakobinermützen der Setzer galt unser Haus bei den Offizieren ebenfalls für eine Festung. die nicht durch bloßen Handstreich zu nehmen sei.
Endlich am 18. Mai 1849 kam der Schlag.
Der Aufstand in Dresden und Elberfeld war unterdrückt, der in Iserlohn umzingelt, die Rheinprovinz und Westfalen starrten von Bajonetten, die nach vollendeter Vergewaltigung der preußischen Rheinlande gegen die Pfalz und Baden zu marschieren bestimmt waren. Da endlich wagte die Regierung, uns auf den Leib zu rücken. Die eine Hälfte der Redakteure war unter gerichtlicher Verfolgung, die andere als Nichtpreußen ausweisbar. Dagegen war nichts zu machen, solange ein ganzes Armeekorps hinter der Regierung stand. Wir mußten unsere Festung übergeben, aber wir zogen ab mit Waffen und Bagage, mit klingendem Spiel und mit der fliegenden Fahne der letzten, roten, Nummer, in der wir die Kölner Arbeiter vor hoffnungslosen Putschen warnten und ihnen zuriefen:
"Die Redakteure der 'Neuen Rheinischen Zeitung' danken Euch beim Abschiede für die ihnen bewiesene Teilnahme. Ihr letztes Wort wird immer und überall sein: Emanzipation der arbeitenden Klasse!"
So endete die "Neue Rheinische Zeitung", kurz ehe ihr erster Jahrgang vollendet. Mit fast gar keinen Geldmitteln angefangen - die wenigen ihr zugesicherten entgingen ihr, wie gesagt, bald -, brachte sie es schon im September auf eine Auflage von fast 5.000. Der Belagerungszustand von Köln suspendierte sie; Mitte Oktober mußte sie wieder von vorne anfangen. Aber im Mai 1849 bei ihrer Unterdrückung stand sie schon wieder auf 6.000 Abonnenten, während die "Kölnische" damals, nach ihrem eigenen Eingeständnis, nicht über 9.000 besaß. Keine deutsche Zeitung, weder vorher noch nachher, hat je die Macht und den Einfluß besessen, hat es verstanden, so die proletarischen Massen zu elektrisieren wie die "Neue Rheinische",
Und das verdankte sie vor allem MARX.
Auch Katholiken haben eigene Zeitungen. Daran erinnert
Erfolgsgeschichte mit Höhen und Tiefen
150 Jahre Würzburger katholisches Sonntagsblatt - Nachgezeichnet von Dr. WINFRIED JESTAEDT - Der Kampf um "Preßfreiheit" und "gute Presse"
Die Anfänge kirchlicher Publizistik im Bistum Würzburg
Das Programm für den "Religionsfreund" ist unter der Überschrift "Nachricht" in der ersten Ausgabe auf der Titelseite enthalten. Es lautet:
Neue Preußische Zeitung (Kreuz-Zeitung) 9. Januar 1919
HERMANN BOVENTER: Leben und Leidenschaft für die Zeitung Erinnerung an den großen Journalisten THEODOR WOLFF
Das Parlament 51/15.12.2000.
bezieht sich auf BERND SÖSEMANN: THEODOR WOLFF Ein Leben mit der Zeitung Econ Verlag München 2000 ISBN: 3430185696 360 S., DM 58,00 EUR 29,65 |
http://images-eu.amazon.com/images/P/3430185696.03.MZZZZZZZ.gif |
Zu den Wegbereitern des Dritten Reichs zählte ALFRED HUGENBERG, dessen Medienmacht sich nicht nur auf den Pressekonzern Scherl beschränkte, sondern dem auch die UFA gehörte und der als führender Politiker der Deutschnationalen Volkspartei spätestens seit dem Treffen in Bad Harzburg 1932 mit den Nazis zusammenarbeitete.
Das Sprachrohr der Nationalsozialisten war nicht allein der "Völkische Beobachter" sondern auch der "Stürmer". Beide Blätter hetzten schon während der Weimarer Republik. Im Dritten Reich wurden die Zeitungen gleichgeschaltet, allerdings verloren sie als Propagandamittel an Bedeutung, da nun auch der Rundfunk unter Nazikontrolle stand.
Über die Auflagenhöhe des Stürmers (1927 - 1938) berichtete der SPIEGEL:
Neben der regulären wöchentlichen Ausgabe des "Stürmers" gab es neun Extra-Ausgaben nach 1933, von denen bis zu zwei Millionen Exemplare gedruckt und ausgiebig beworben wurden.
Dass die Leserschaft des Hetzblattes weit umfangreicher war, als die Zahlen vermuten lassen, lag an den in ganz Deutschland aufgestellten "Stürmerkästen" - öffentlich zugänglichen Vitrinen, in denen der "Stürmer"ausgestellt war und von Passanten gelesen werden konnte. Pornografische Karikaturen, zotige Geschichten und übelste Hetzparolen verführten vor allem jüngere Leser zur Lektüre der antisemitischen Wochenschrift.
Dann folgt eine Tabelle nach RANDALL BYTWERK: "JULIUS STREICHER: The Man Who Persuaded a Nation to Hate Jews" Stein & Day, New York 1983 aus der hervorgeht, daß die Auflage von 25000 1933 auf ca. 114000 Ende 1934 stieg und sich 1935 nochmal vervierfachte (486000 für Ausgabe 40/1935).
http://www.history1900s.about.com/library/graphics/stuermer2_2.JPG
http://www.calvin.edu/academic/cas/gpa/images/reich/reich08.jpg
Die Alliierten (Das Reich, 7.1.1945)
25.1.1945 Als erste von den Alliierten genehmigte Zeitung erscheinen die "Aachener Nachrichten". Das ist aber nicht der Grund, warum Aachen das Internationale Zeitungsmuseum beherbergt. Das tritt im WWW nicht nur als "izm" sondern auch als "zeitungsmuseum-aachen" auf
Das Internationale Zeitungsmuseum der Stadt Aachen befindet sich seit 1931 im "Großen Haus von Aachen" in der Pontstraße. 1886 von OSCAR VON FORCKENBECK gegründet, verfügt das Haus heute über eine Sammlung von mehr als 160.000 Zeitungen und Druckwerken sowie eine zeitungswissenschaftliche Bibliothek mit rund 3000 Büchern.
http://www.izm.de/images/grossersaal.jpg
IZM-Mitarbeiterin INDRA DIEL
In Aachen wurde übrigens auch Reuters Nachrichtenagentur gegründet, und zwar in der Pontstraße 117.
Meine Lieblingstageszeitung ist der Tagesspiegel. Er unterstützte die Sozialdemokraten, die gegen die SED, also gegen die Zwangsvereinigung mit der KPD, waren und kämpfte Ende der 80er Jahre ähnlich mutig trotz Anzeigenentzugs von durch den ADAC aufgehetzten Autohäusern für Tempo 100 auf der AVUS. Da freue ich mich, auch etwas über seine Gründung im Internet zu finden:
ERIK REGER - HERMANN DANNENBERGER 08.09.1893 - 10.05.54 von W. KUTSCHE
1945; nach dem Kriegsende, den Reger in Berlin erlebte, sind zunächst die Zeitungen von den Siegermächten verboten worden. Für den Neuanfang werden integere und vom Nationalsozialismus unbelastete Journalisten gesucht. ERIK REGER ist einer von jenen, der sich in der vorhergegangenen nationalsozialistischen Epoche nicht hat korrumpieren lassen.
Im September 1945 erhält er - zusammen mit WALTHER KARSCH, dem letzten Herausgeber der Weltbühne, und ERWIN REDSLOB, von der britischen Zensurbehörde in Berlin die Genehmigung zur Herausgabe einer Tageszeitung, der ersten parteiunabhängigen im Westen, für den "Berliner Tagesspiegel".
Der Tagesspiegel gehört heute zu Holzbrinck. Den west-)berliner Markt beherrscht leider immer noch das Verlagshaus AXEL SPRINGER. Biographie: AXEL SPRINGER, 1912-1985
Der mir aus dem Kritischen Tagebuch in WDR 3 (wie lange das wohl noch geduldet wird) bekannte Journalist OTTO KÖHLER untersuchte die Vergangenheit von bundesdeutschen Journalisten und die spätere Tätigkeit von Nazi-Journalisten. Die sind zwar nicht alle in ihrem Beruf geblieben, haben aber oft auch außerhalb Bekanntheit erlangt.
Unheimliche Publizisten: Die Schreibmaschinentäter
"Es hat ja keinen wirklichen Bruch mit der Vergangenheit gegeben in dem Sinne, daß man sich mit ihr ernsthaft beschäftigt hat, daß man sich überlegt hat, was wir Deutsche angerichtet haben in der Welt und in unserem eigenen Volke. Es ist ja eine der schlimmsten Legenden, daß das Jahr 1945 eine Stunde Null gewesen sei. Wir haben alles mit herübergeschleppt, die Schuld, die Probleme und vor allen Dingen auch die Menschen, um die es sich gehandelt hat. Es hat keine Selbstreinigung gegeben und gar keine Revolution."
Das Buch "Unheimliche Publizisten" von OTTO KÖHLER ist ein Buch über die deutsche Restauration und " die verdrängte Vergangenheit der Medienmacher" (so der Untertitel).
1989 bei Pahl-Rugenstein unter dem Titel: "Wir Schreibmaschinentäter" erschienen, verschwand es mit der Pleite von Pahl-Rugenstein vom Markt, bis es als uuml;berarbeitete Neuerscheinung im August 1995 und mit einem Preis von 16,90 DM als Taschenbuch beim Droemer Knaur-Verlag neu aufgelegt wurde. Positiv neben dem Preis fanden wir am gut recherchierten Buch auch den ausführlichen Anmerkungsapparat und das Personenregister. Sowohl Stil wie Zitationsweise deuten auf die politische Herkunft KÖHLERs hin: Spiegel (dem er zu links war), Pardon, Konkret, mittlerweile freier Publizist und Arbeiten für den WDR, die Gewerkschaftszeitung Metall, den Freitag sowie die Zeit.
Das Buch behandelt verschiedener Publizisten, deren Lebensläufe und Karrieren davon geprägt waren, vor 1945 für Hitler, für das Durchhalten und Kämpfen bis zuletzt und gegen Juden zu trommeln und hetzen, um dann - fast urplötzlich - Schlag 1945 und danach nahezu nahtlos in ihrer alten Profession (mit anderen Vorzeichen und plötzlich fast alle zu WiderstandskämpferInnen mutiert) weitermachten.
Es ist auch eine Arbeit über die Geschichte dieser Republik und der Menschen, die durch ihre Medienmacht die öffentliche Meinung mitgestalteten und noch heute mitgestalten - um es mit der taz zu sagen: "Von den Wunderwaffen zum Wirtschaftswunder - es sind die Karrieren von Wiederverwendbaren, die KÖHLER beschreibt." "Ihre braune Vergangenheit verschwiegen sie, ihrer nationalistischen und antisemitischen Gesinnung blieben sie treu: ELISABETH NOELLE-NEUMANN, PAUL CARRELL, KARL KORN, JOACHIM FERNAU, KLAUS MEHNERT, EMIL DOVIFAT und viele mehr."
Früher hörte ich morgens oft im Deutschlandfunk "Aus ostberliner Zeitungen". Später kam um 7:35 der Länderreport und jetzt muß ich an dem Sendeplatz Börsennachrichten hören. Welch ein Abstieg. Aber so lange bleibe ich meistens nicht auf. Damit will ich den Link zu Die Presse der DDR einleiten.
Im Hamburger Abendblatt erinnert ANGELIKA HILLMER Die unendliche Geschichte des Papiers mit virtuellem Rundgang (unten)
Aus den USA fand ich z.B.
Bei Historychannel findet ihr Aufsätze zu
http://memory.loc.gov/pnp/det/4a10000/4a17000/4a17200/4a17288r.jpg New York, N.Y., Times Building under construction (1903) |
http://memory.loc.gov/pnp/det/4a20000/4a28000/4a28000/4a28079r.jpg Times Building, New York, N.Y. (1908) |
Eislaufen |
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In Surftipp 41/1999 schrieb ich:
im Internet findet man nichts, nicht mal auf den Kulturseiten der Lokalzeitung (Rheinische Post). Ergänzung am 26.2.2000: Inzwischen hat das Schloß eine Homepage.
Das paßt insofern, als das Schloss schwer zu finden ist. Ich muß jedesmal lange suchen, bis das erste Schild auftaucht. Das bin ich sonst nur aus dem Beitrittsgebiet gewohnt. Allerdings verstecken die Münchengladbacher nicht nur Schloß Rheydt, sondern auch ihren Flughafen, wie mir ein Freund berichtete, der von dort (mit)fliegen wollte. Jedenfalls ist die Ausstellung um eine Woche (!) verlängert worden und dauert nun noch bis zum 24.10.1999, damit alle, die sich unterwegs verfahren, doch noch etwas zu sehen bekommen.
Auf der Homepage gibt es nebenstehende Anfahrtskizze. Für mich (von Süden kommend) ist die fast wertlos. Diesmal hatte ich mich mit einem Ausdruck aus dem Falk Streetpilot auf den Weg gemacht, aber wir stießen nach Verlassen der Autobahn auf Straßennamen, die dort nicht vorkamen. Statt der versprochenen 61 km brauchte ich 74 und es wären noch mehr geworden, wenn nicht mein Freund CHRISTOPH das Schloß schon mal mit dem Bus besucht hatte und unterwegs etwas wiedererkannte. Am 10.Februar besuchte ich in Schloß Rheydt die Ausstellung Eisvergnügen: Kulturgeschichte des Schlittschuhlaufens Der niederländische Sammler RENÉ DIEKSTRA hat vieles (nicht nur Schlittschuhe) zusammengetragen, was mit dem Winter zusammenhängt. Mir gefielen die Schulwandkarten und die Werbemittel. Originellerweise hat man sogar schon Schlittschuhe mit batteriebetriebenen Lämpchen ausgerüstet (hat sich aber nicht durchgesetzt). Eislaufen ist eine fast ausschließlich niederländische Sportart: |
Die offizielle Anfahrtskizze scheint nicht ganz angezeigt zu werden (jedenfalls am Morgen vor dem Museumsbesuch). |
Beliebt ist der Elfstädtelauf. Am 11 Januar 1868 schloßen 7 Friesen eine Wette ab, innerhalb eines Tages durch die elf friesischen Städte zu laufen. Aber richtig organisiert gibt es den "Elfstedentocht" erst seit neun Jahrzehnten. In Hindeloopen gibt es ein Museum für diese Sportart:
Het museum midden in Hindeloopen toont honderden verschillende soorten schaatsen. Er is een schaatstafereel en een werkplaats nagebouwd. In de glorietijd tussen 1865 en 1965 werkten er tweehonderd mensen in de schaatsfabriek Nooitgedacht in IJlst. 'We zijn in 1962 begonnen met het verzamelen van reclameborden van schaatsfabrieken die we vonden op rommelmarkten', schetst mevrouw BOOTSMA de geschiedenis van het privé-museum. Het echtpaar BOOTSMA verdient de kost met een souvenirwinkel. ' We zijn allebei gek van schaatsen. We konden bijvoorbeeld maar met moeite afscheid nemen van de tegeltjes met wintertafereeltjes. En met wat we allemaal verzameld hadden hebben we in 1983 op een zolderkamer onze collectie tentoongesteld'. Het Eerste Friese Schaatsmuseum is in de loop der jaren aanzienlijk uitgebreid. Zo is er als laatste een pannenkoekhuis bij gekomen. Er komen nu jaarlijks zo'n 20.000 bezoekers. 'En we doen het helemaal zonder subsidie. De provincie wil niet meebetalen, omdat het om particulier bezit gaat. Gelukkig is er nu een vereniging van vrienden die ons helpt. Onder andere met het in ontvangst nemen van materiaal dat we in bruikleen krijgen'. Op deze dag is er ook een grote groep Japanse toeristen. Zij scharen zich rond een demonstratie van Hindelooper schilderwerk. Mevrouw BOOTSMA: 'Dat vinden ze prachtig. Al dat gedoe rond schaatsen en ijs zegt buitenlanders niks. Die gekte vind je alleen bij Nederlanders'... |
http://www.grenzeloos.nl/images/grenz12schaats1.jpg |
Expositie 'IJs en weder dienende, 90 jaar Elfstedentochten 1909-1999'.
Expositie 'IJs en weder dienende, 90 jaar Elfstedentochten 1909-1999'. Het Eerste Friese Schaatsmuseum, Kleine Weide 1-3, Hindeloopen. Tel. 0514-521683. Dagelijks open van 10-18u. Zondag 13-17u. Groepen op afspraak, ook 's avonds.
Bron: NRC Handelsblad (KARIN DE MIK; 07-01-99)
Am Nachmittag kaufte ich noch in Venlo (s.u.) eine Ansichtskarte mit diesem Gemälde von FRANS DE MOMPER (Anklicken vergrößert einen Ausschnitt):
Am 31.1. stellte das WDR 5 - Magazin "Scala" das Museum Abteiberg in Mönchengladbach vor. Der Autorin war aufgefallen:
Das passt irgendwie. Das Personal in Schloß Rheydt war anders. Daß man sich in Rheydt Zeit nehmen muß, hat auch MARIA LAQUA erkannt:
Die älteste Deutsche wird 112
Leben in drei Jahrhunderten
Bad Hönningen (dpa). Als MARIA LAQUA in Rheydt im heutigen Nordrhein-Westfalen geboren wird, hat WILHELM II. gerade den deutschen Kaiserthron bestiegen. Reichskanzler OTTO VON BISMARCK ist noch im Amt und der Erste Weltkrieg noch in weiter Ferne. Leben in drei Jahrhunderten: Am Montag (12. Februar) wird die älteste Deutsche, von der das Berliner Bundespräsidialamt Kenntnis hat, in einem Altenheim im rheinland-pfälzischen Bad Hönningen 112 Jahre alt. Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik hat der Bundespräsident einem Menschen mit einem so hohem Alter zum Geburtstag gratuliert.
Limburg |
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Danach besuchte ich noch das Limburgs Museum in Venlo. Die niederländische Provinz (Zuid-)Limburg hat drei relativ neue Museum auf ihrem Gebiet:
Limburgs Museum Keulsepoort 5 5911 BX Venlo Telefoon 077 3522112 Fax 077 3548396 |
http://www.limburgsmuseum.nl/nieuwbouw/nieuwe.jpg Modell des Museums der Architektin JEANNE DEKKERS |
Die CD zu den Städten Limburgs in Karten und Drucken für 35 hfl habe ich nicht gefunden, aber da meine Museumsjahreskarte nicht mehr gültig war, habe ich trotzdem viel ausgegeben (70 hfl für eine neue). Es ist erschreckend, daß an diesem neuem Museum schon zahlreiche Scheiben eingeschmissen wurden. Zum Museum gehört auch eine alte Tankstelle, die aber nur als Architektur gezeigt wird.
Gezeigt wird auch eine Wechselausstellung "Nederland-Duitsland in cartoons", eine über Jugend ("Jong"), in der ich merkte, daß mir Jugend schon ziemlich fremd ist. Die Dauerausstellung hatte 12 Räume:
Das "Historoscoop" war mir zu literarisch. Eine blau gewandete Frau spielte die Maas und erzählte, was sich an "ihren" Ufern in den letzten Jahrtausenden zugetragen hatte.
Hintergrundmusik: washington_post_march.mid (SOUSA)
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