Gärten der Rubenszeit
Gartenlust und Blütenpracht
Unten und Oben
Artur E. Imhof
Maria Sybilla Merian
Peter Joseph Lenné
Hermann Pückler-Muskau
Ludwig von Sckell
Maximilian Friedrich Weyhe
weitere Links
In den vergangenen Wochen habe ich mehrere Ausstellungen besucht, die mit Blumen und Gärten zu tun hatten, obwohl ich weder Garten noch Balkon noch Zimmerpflanzen besitze. Zuerst
Gärten der Rubenszeit |
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Die Ausstellung im Gustav-Lübcke-Museum heißt mit vollem Titel "Gärten und Höfe der Rubenszeit im Spiegel der Malerfamilie BRUEGHEL und der Künstler um PETER PAUL RUBENS. Die Ausstellung besitzt eine eigene Domäne und wird im WWW hoffentlich auch nach ihrer Schließung noch virtuell zu besichtigen sein. Das ist aber nur ein schwacher Ersatz. Für den Verbleib im Netz spricht, daß auf dieser Domäne manche Informationen noch fehlen, aber ergänzt werden sollen: Themen der Ausstellung
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Wenn ich doch noch nicht ganz glaube, daß die Internetpräsentation länger gezeigt wird als die Ausstellung, dann deshalb, weil sie etwas vernachläßigt wirkt. So wird immer noch behauptet, die Ausstellung schließe am 14. Januar. Sie ist aber um zwei Wochen verlängert worden!
Das Museum behauptet, es sei "eine ganz besondere Ausstellung zu einem Thema, das in dieser Form noch nie untersucht und vorgestellt wurde. In einer aufwendigen Inszenierung bringt Ihnen das Museum die hochentwickelte flämische Gartenkunst und -kultur des 16. und 17. Jahrhunderts nahe - und zwar anhand zahlreicher zeitgenössischer Quellen wie Gemälden, Zeichnungen, botanischen Schriften, Skulpturen, Gartenwerkzeugen u.v.m."
Mein hier gelegentlich erwähnter Freund CHRISTOPH rühmte (und ich schließe mich an), daß die Ausstellung viele Sinne anspricht. Sie sei seine Lieblingsausstellung 2000. Meine Lieblingsausstellung war das AEG-Archiv (vgl Surftipp 19/2000). Sie zeigt nicht nur Gemälde und Zeichnungen, sondern auch eine nachgebaute Grotte, alte Gartengeräte, das Modell eines Parks (für einen blinden Auftraggeber) und Musikinstrumente mit Gartendarstellungen. Außerdem kann man Düfte riechen. Das ist recht fesselnd und birgt noch jetzt für mich die Gefahr, daß ich zu allen Themen noch Links suche, was ich gerne machen würde, wofür ich aber jetzt keine Zeit habe. Aber ich werde auch zeigen, daß eben gerade jetzt diese Ausstellung nicht mehr so einmalig ist, weil nun viele Museen auf das Thema Garten eingehen. Die Ausstellung ist für RollstuhlfahrerInnen geeignet und seit dem 15. Oktober 2000 und noch bis zum 28. Januar geöffnet. Ich habe mir überlegt, welche Abbildung ich als Beispiel zitieren will, denn die Auswahl fällt schwer. Ich zeige diese von Gartengeräten, über die es heißt: Ein Beispiel für das ausgefeilte Instrumentarium, das den Gärtnern zur Verfügung stand, zeigt eine Illustration aus dem Buch von FRANS STERRBEEK "Citricultura": abgebildet sind Spezialgeräte, die man brauchte, um einen krummen Stamm gefügig und gerade zu machen - ohne ihn dabei zu quetschen. |
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Als Blumenmaler besonders bekannt war JAN BRUEGHEL. Das kunsthistorische Museum in Wien hat eine hervorragende Homepage mit vielen Abbildungen und ausführlichen Erläuterungen. Auch zu diesem Künstler habe ich dort etwas gefunden: JAN BRUEGHEL erntete schon zu Lebzeiten seinen größten Ruhm für seine nahsichtig und brillant gemalten Blumenstilleben, die als kostbare Raritäten nördlich und südlich der Alpen begehrte Sammlerstücke waren. Einem Mikrokosmos gleich, brachten sie die Schönheit und Vielfalt der Schöpfung, sich spiegelnd in den kleinen und kleinsten Dingen, in die Abgeschiedenheit der Kunstkammer. Wildwachsende und Gartenpflanzen, heimische und exotische, Frühlings- und Sommergewächse, "so viele seltene und mannigfache, wie sie noch niemand mit soviel Fleiß gemalt hat", in Farben, deren Leuchtkraft nach JANs eigenen Worten "fast die Natur erreicht", steckt er zu riesigen, raffiniert komponierten Sträußen zusammen, in deren paradiesischer Fülle künstlerisches Ingenium und das Wunder der Natur sich glücklich verbinden. Weitere Links dazu
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http://www.khm.at/khm/data/page168/image1.x300.jpg |
Zusammen mit PETER PAUL RUBENS malte JAN BRUEGHEL den Garten Eden mit dem Sündenfall. Das Mauritshuis zeigt das Gemälde auch im Internet. | http://www.mauritshuis.nl/english/collectie/historiestukken/art/brueghel_rubens.jpg |
Gartenlust und Blütenpracht |
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Am 9.Januar besuchte ich zwei Ausstellungen des Ruhrlandmuseums in Essen. Zunächst im
Mineralien-Museum
Kupferdreher Straße 141-143
45257 Essen
(Di-So 10-18 Uhr, Eintritt frei)
Gartenlust und Blütenpracht. Pflanzendarstellungen aus fünf Jahrhunderten. Davon hatte ich durch eine Karte erfahren, die ich in einem anderen Museum mitgenommen hatte, möglicherweise in Hamm. Auf der hieß es:
Gärten erinnern zeichenhaft an das Paradies, die Traumzeit und den Urbeginn des menschlichen Werdungsprozesses. Gärten können zugleich als Versuch menschlicher Sehnsucht verstanden werden, diesen verlorenen Zustand wiederherzustellen.
Unter anthropologischer Perspektive sind Gärten und die Arbeit im und am Garten ein vielleicht zu gering beachteter katalytischer Faktor bei dem zivilisatorischen und kulturellen Entwicklungsgang des Menschen. Gärten sind dabei einerseits Ergebnis zielgerichteter Tätigkeit des Menschen, sich die Natur zu seinem Überleben dienstbar zu machen. Der Garten ist aber zugleich auch ein ästhetisches Betätigungsfeld, in das der Mensch seine ganze schöpferische Phantasie eingebracht hat. Sinnliche Lust ist das Antriebsmoment, Pracht das Ergebnis dieser Gartenarbeit.
So ein Geschwafel könnte auch in den Aachener Nachrichten stehen. Da aber auch Fakten versprochen wurden (Original-Grafiken aus fünf Jahrhunderten, botanische Bücher, Informationen über die Einfuhr von Pflanzen durch RömerInnen, KreuzfahrerInnen und WissenschaftlerInnen, wollte ich doch die Ausstellung besuchen, obwohl ich bereits am 30.Mai 1993 bei dem Versuch gescheitert war, denn damals hatte das Mineralienmuseum innerhalb der angegebenen Öffnungszeit geschlossen.
Diesmal wurde ich angenehm überrascht. Nicht nur, weil das Museum geöffnet hatte; man konnte auch mit Parkscheibe kostenlos parken und vor allem überzeugte die Ausstellung mit Detailinformationen (ohne Geschwafel), wie man sie sonst nur selten an Exponaten findet. Schließlich gab es auch noch die Dauerausstellung mit Mineralien und Fossilien, die mir auch gut gefallen hat. Für RollstuhlfahrerInnen scheint das Museum aber nicht geeignet zu sein.
Ein Beispiel für die Detailinformationen: Über PIERRE JOSEPH BUCHOZ wurde berichtet:
PIERRE JOSEPH BUCHOZ: Collection colorée de plus belles variété de jacinthes... Paris 1781 BUCHOZ (1731-1807) gab 95 Foliobände ohne Text heraus. Die Tafeln sind meist Kopien aus Werken anderer Autoren, hatten aber einen besonderen künstlerischen Charakter. Um sich für BUCHOZ's ungenierte Kopistentätigkeit zu rächen, führte der Botaniker L'HERETIER die Pflanzengattung Buchozio ein, die nur das übelriechende Gewächs Lycium foetidum enthielt. Die Namensgebung hat sich aber nicht durchgesetzt. Bei All About Art fand ich vier Zeichnungen von BUCHOZ, leider ohne Angaben über das Motiv (Ich verlasse mich auf die Angaben von MARIA MAIL-BRANDT):
Außerdem
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http://images.allaboutart.com/images/BM/medium/B837.jpg |
Der von der Ausstellung abgedeckte Zeitraum erlaubt auch das Anknüpfen an Eindrücke aus "Gärten der Rubenszeit". Das prachtvollste Pflanzenwerk der Barockzeit, BASILIUS BESLERs Hortus Eystetensis, sive diligens et accurata omnium plentarum, florum, stirpium... delineation et ad vivum representatio..., Eichstätt und Nürnberg 1613, war ebenfalls in Essen zu sehen. Bei Art Expression könnt ihr über 20 Bilder BESLERs ansehen und noch mehr kaufen (erschwinglicher als MIES VAN DER ROHEs Barcelona-Stühle, über die ich kürzlich lästerte). Rechts seht ihr "Blumen und Gemüse I" bzw "Flowers & Vegetables I". weitere Links:
Leider wirbt das Ruhrlandmuseum nicht auf seiner Homepage für diese sehenswerte Ausstellung. Sie ist noch bis zum 28.Januar geöffnet. |
http://www.artexpression.com/images/arcbe5.jpg |
Unten und Oben |
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genauer "Unten und Oben. Die Entdeckung der Naturkultur des Ruhrgebiets" hieß die zweite Ausstellung des Ruhrlandmuseums, diese aber im Hauptgebäude
Goethestraße 41
45128 Essen
Di-So 10-18 Uhr, Fr. sogar bis 24 Uhr
Eintritt 8,- DM (die Eintrittskarten zeigen sechs verschiedene Motive)
Katalog 29,80 DM
Die Ausstellung ist noch bis zum 18.März geöffnet. Solange wird es wohl auch noch Hinweise auf der Homepage des Ruhrlandmuseums geben. Gezeigt wird nicht nur Natur, sondern Umwelt. Mit dem Titel "...Naturkultur..." kann ich nicht viel anfangen. Auch diese Ausstellung spricht mehrere Sinne an. Es gibt Geräusche von verschiedenen Standorten im Ruhrgebiet, man kann an Arbeitskleidungen riechen, dreidimensionale Naturfotos betrachten, Landkarten studieren (z.B. mehrere übereinander schieben, um die Verstädterung zu verfolgen), Modelle betrachten und vieles mehr. Auch ein Teil der Dauerausstellung wurde integriert. Das Museum vermeidet, das Ruhrgebiet idyllisch darzustellen, obwohl es eine reizvolle Gegend ist, die bei entsprechender Beleuchtung hübsche Fotomotive bieten kann. Breiten Raum nehmen die Katastrofen und Gefahren ein, die die EinwohnerInnen bedrohten und noch bedrohen: Bergschäden, verseuchte Böden, Bergwerksunglücke, Staublungen usw. Das alles paßt m.E. viel besser zusammen als etwa bei der Ausstellung "Sonne, Mond und Sterne", die ich in Surftipp 31/1999 vorstellte. Deshalb bin ich auch recht lange im Museum geblieben. Das brachte mir ein "Knöllchen" ein.
Als ich ankam und einen Parkschein holte, meinte ein vorbekommender Anwohner, das sei nicht nötig, "die sind schon vorbei". Ich habe aber doch mit meinem Begleiter meine wenigen Münzen zusammengekratzt, um einen Parkschein zu lösen, aber leider reichte der nur bis 16:09. Als wir gegen 17:09 zurückkamen, war die Straße erneut kontrolliert worden, und zwar nach 16:09! Inzwischen habe ich 20 DM bezahlt. Ich erbitte deshalb Spenden unter dem Verwendungszweck "Ruhrlandmuseum" auf mein Spendenkonto 454545-501 bei der Postbank Köln, BLZ 37010050. Andere Verwendungszwecke (Geldwäsche, Schutzgeld usw.) sind auch möglich.
Artur E. Imhof |
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ARTUR E. IMHOF hat an der FU Berlin schon mehrere multimediale Darstellungen zu kulturgeschichtlichen Themen vorgelegt. Auch von seinen StudentInnen verlangt er Arbeiten im HTML-Format. Ich hatte im Bonustipp 1999 seine Marienbildersammlung vorgestellt und möchte heute auf die Ausführungen zu JOOS DE MOMPERs vier Jahreszeiten-Bilder verweisen, die im Herzog Anton-Ulrich Museum in Braunschweig gezeigt werden.
http://userpage.fu-berlin.de/ ~history1/bs/fruhling.jpg |
http://userpage.fu-berlin.de/ ~history1/bs/sommer.jpg |
http://userpage.fu-berlin.de/ ~history1/bs/herbst.jpg |
http://userpage.fu-berlin.de/ ~history1/bs/winter.jpg |
Zum Frühlingsbild gibt es Erläuterungen über Gärten und über die Göttin Flora als Personifikation des Frühlings und Abbildungen von Gartenblumen (Ysop, Maiglöckchen, gefiederter Hahnenkamm, Gartenhyazinthe, Straussnarzisse, Kranz-Windröschen) und Beeten, die "Parterres".
Außerdem verdanke ich IMHOF den Hinweis auf Mary's Gardens.
Mary's Gardens was founded in 1951 in Philadelphia, Pennsylvania to research the hundreds of flowers named in medieval times as symbols of the life, mysteries and privileges of the Blessed Virgin MARY, Mother of JESUS - as recorded by botanists, folklorists and lexicographers; and to assist in the planting of "Mary Gardens" of quot;Flowers of Our Lady" today.
http://www.mgardens.org/DF-MG-GR1-HE.gif
Abgesehen von den Verkündungszielen der Organisation, die ich natürlich nicht teile, bietet ihre Homepage auch viele Informationen.
Maria Sybilla Merian |
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MARIA SIBYLLA
MERIAN lebte von 1647 bis 1717 und
war Malerin, Kupferstecherin und Naturforscherin. Die
Alleinerziehende war aber auch Unternehmerin: Sie
handelte mit Farben und Präparaten und unterrichtete
Frauen im Zeichnen. Die Abbildung habe ich beim Hessischen Rundfunk gefunden, der am 11.1.1999 über sie berichtete. (Die Falterfrau - Portrait MARIA SIBYLLA MERIAN) Als Referendar habe ich 1988/89 am Maria-Sybilla-Merian-Gymnasium in Krefeld gelernt und gelehrt. Die haben inzwischen gleich zwei Webauftritte und zeigen |
http://www.hr-online.de/fs/bilderbogen/img/merian.jpg |
Darin gibt es zahlreiche Abbildungen, allerdings für meinen Geschmack zu sehr komprimiert. Schade für die schönen Bilder. Immerhin verdanke ich den SchülerInnen und LehrerInnen dieser Schule die meisten Links.
http://www.usps.gov/images/stamps/97/pineappl.jpg |
http://www.konbib.nl/kb/100hoogte/hh-im/hh062-k.gif MARIA SIBYLLA MERIAN. Metamorphosis insectorum Surinamensium. |
Die Forscherin, die mit dem 500-DM-Schein geehrt wird, zeigt hinter ihrem Porträt Gebäude des historischen Nürnberg und auf der Rückseite einen Löwenzahn, auf dem Raupe und Falter des Grauen Streckfußes" sitzen.
Hübsch zu lesen ist auch eine anonyme Biografie. Übereinstimmend meinen die Biografien, daß MSM zwar nicht die einzige Forscherin war, die dies oder jenes machte, in der Kombination von Sammeln und Forschen, Zeichnen und Beschreiben aber einmalig war. In einem Katalog, aus dem die MSM-Schule zitiert, heißt es:
Sie gehörte zu den Pionieren der erst entstehenden Entomologie, die Herkunft und Verwandlung der kleinen Lebewesen im Zuge der aufkommenden wissenschaftlichen Empirie systematisch erforschten. Es ist bekannt, daß auch andere Frauen Raupen, Schmetterliche und sonstige Insekten sammelten. Im Unterschied zu MARIA SIBYLLA MERIAN zeichneten sie nicht. Während die vier Töchter des englischen Entomologen JOHN RAY für ihren Vater Insekten sammelten, leistete er die wissenschaftliche Forschung. Andererseits gab es zur Zeit MARIA SIBYLLA MERIANs weitere Insekten- und Blumenmalerinnen wie MARGAETHA DE HEER, MARIA OOSTERWYCK und RACHEL RUYSCH - sie jedoch betrieben keine naturkundliche Forschung. Insofern ist MARIA SIBYLLA als zeichnende Naturkundlerin und als naturkundlich forschende Künstlerin eine Ausnahmeerscheinung.
Die eigenständige Leistung der Künstlerin bei der Vorbereitung und Gestaltung des ersten "Raupenbuches" gilt es noch einmal hervorzuheben: Sie geht bei der Komposition der einzelnen Seiten mit der Verbindung von Pflanze und Insekt von ihrem "Blumenbuch" aus und schafft aus eigener Beobachtung etwas Neues. Die Kombination von gestaltetem Bild und Text ist eine große Leistung, die über ihre zeitgenössichen Lösungen hinausgeht. In ihrer Text-Bild-Verbindung überlagert und ergänzt sich der künstlerische mit einem neuen empirischen Zugang der Naturforscherin MERIAN. Ihr bewußter Verzicht auf gängige Klassifikationsschemata und die Erzählung der Lebensgeschichte des Insektes hebt ihre Werke zudem deutlich von denen anderer Forscher ab. Mit dem Gedanken des zyklischen Prozesses überschreitet MERIAN die überkommenen Vanitasvorstellungen. MARIA SIBYLLA MERIANs "Raupenbuch" kann als protestantisches Andachtsbuch verstanden werden.
Weitere Links:
Peter Joseph Lenné |
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In den achtziger Jahren habe ich mal eine Führung zu von PETER JOSEPH LENNÉ gestalteten Parks in Berlin (und Potsdam, aber da durfte ich als Bundesbürger nicht hin), mitgemacht. Leider finde ich aber jetzt im WWW nicht so sonderlich viel über diesen Gartenarchitekten. Eine Sonderausstellung über ihn gibt es wohl auch nicht, also fasse ich mich kurz und nenne ein paar URLs. |
http://www.luise-berlin.de/bms/BMSBIL99/9lenne.JPG |
http://www.spsg.de/LENNVERS.jpg
Verschönerungsplan für die Havellandschaft bei Sacrow
Hermann Pückler-Muskau |
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http://www.gutenberg.aol.de/autoren/bilder/pueckler.jpg
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HERMANN (LUDWIG HEINRICH) Fürst von PÜCKLER-MUSKAU (auch: Der Verstorbene; Semilasso) Geb. 30.10.1785 Schloß Muskau/Oberlausitz; gest. 4.2.1871 Schloß Branitz bei Cottbus PÜCKLER entstammte altem schlesischem Adel. Infolge der unglücklichen Ehe seiner Eltern kam er bereits mit sieben Jahren in das Internat der Herrnhuter Brüdergemeinde in Uhyst bei Bautzen, 1797 auf das Pädagogium in Halle. Wegen hoher Schulden mußte er das 1801 begonnene Jura-Studium in Leipzig schon nach einem Jahr abbrechen; er trat als Leutnant in die sächsische Garde du Corps in Dresden ein, wo er sich durch zahlreiche Eskapaden den Ruf des »tollen PÜCKLER« erwarb. 1804 nahm er seinen Abschied und bereiste in den folgenden Jahren die Schweiz, Frankreich und Italien. Auf der Heimreise nach Muskau besuchte er 1810 GOETHE in Weimar. Durch den Tod des Vaters wurde er 1811 zum Standesherrn des riesigen Muskauer Besitzes... Seine Leidenschaft für die Parkgestaltung und sein exzentrischer Lebensstil verschlangen Unsummen, so daß er mit seiner Frau 1826 eine Pro-Forma-Scheidung beschloß, damit er in England reich heiraten und Muskau sanieren könne. Die Englandreise von 1826 bis 1829 brachte allerdings nicht den erhofften Erfolg; die von VARNHAGEN redigierten Reisebriefe an seine geschiedene Frau (Briefe eines Verstorbenen) wurden aber zu einem der größten Bucherfolge des 19. Jahrhunderts. 1835 reiste er nach Algerien, Tunis und Griechenland; 1837 besuchte er Ägypten, 1838 den Vorderen Orient und Kleinasien. 1845 mußte er Muskau verkaufen und siedelte mit seiner geschiedenen Frau nach Schloß Branitz über, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. |
http://213.198.23.5/stadtverwaltung/bilder/schlossbild.jpg |
Im Muskauer Park war ich am 12.10.1997. Das Schloß wurde "1520 bis1530 unter Leitung eines italienischen Architekten erbaut, mehrfach zerstört, letztlich im Zweiten Weltkrieg geplündert und ausgebrannt. 1991 Beginn von Sicherungsmaßnahmen an der Ruine. 1995 Beschluß des Stiftungsrates Fürst-Pückler-Park Bad Muskau zur Rekonstruktion (zunächst Dach, Zwischendecken und Fassade), voraussichtlicher Abschluß im Jahr 2000. Am 30. Oktober 1785 erblickte LUDWIG HEINRICH HERMANN Fürst von PÜCKLER-MUSKAU im Neuen Schloss das Licht der Welt." (schrieb die Stadtverwaltung aber der Link funktioniert schon nicht mehr.) Im Stadt- und Parkmuseum Bad Muskau mußte ich zu meinem Entsetzen feststellen, daß man in der Gegend auch Karneval feiert! |
Ludwig von Sckell |
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Das Münchener Stadtmuseum hatte kürzlich eine Ausstellung über LUDWIG VON SCKELL, den Architekten des Englischen Gartens, findet es aber nicht nötig, darüber in seinem Archiv noch zu berichten (Das "Münchner Kindl" ist wichtiger). Aber es gibt noch andere Informationen im WWW.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden die elf Huben des ausgestorbenen Dorfes Eulbach zu einem gräflichen Hofgut zusammengelegt, das bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts existierte. im Jahre 1771 errichtete Graf FRANZ I. auf der Eulbacher Höhe ein Jagdhaus. Daraus entstand durch An- und Ausbauten 1800 und 1846 das heutige kleine Schloß. Zunächst war es nur als Jagd- und Sommeraufenthalt gedacht, nunmehr ist es jedoch Hauptwohnsitz der Grafen zu Erbach-Erbach. In den Jahren 1795-98 ließ Graf FRANZ I. einen Wildpark von einer Fläche von 3000 Hektar einzäunen und bald nach Plänen des Hofgartendirektors FRIEDRICH LUDWIG VON SKELL auch einen Englischen Garten anlegen. Dieser stellt heute den Kern des nur noch 400 Hektar umfassenden Parks dar. Dem Geschmack der Zeit entsprechend bestückte ihn Graf FRANZ I. mit künstlichen Ruinen, Bauresten und Steindenkmälern, die er unter anderem vom Odenwaldlimes hierher holte,
Unter der Regie von Kurfürst CARL THEODOR (1724-1799) entstand in Schwetzingen nach dem Vorbild von Versailles eine Gartenanlage, die in Europa ihresgleichen sucht...
Der kunstfreudige und sinnenfrohe CARL THEODOR verwirklichte mit seinen Baumeistern und Gartenarchitekten NICOLAS DE PIGAGE und FRIEDRICH LUDWIG VON SCKELL eine Gartenanlage, die Geistesgeschichte und Moden vom Barock über die Aufklärung bis hin zur Romantik zeigt:
Seit 1789 besitzt München seinen englischen Garten. Eine Oase der Ruhe und Erholung im Herzen der Großstadt. München hat den englischen Garten einem Amerikaner zu verdanken: BENJAMIN THOMPSON der spätere Reichsgraf von RUMFORD war bayerischer Kriegsminister und sozial Reformer. Welch eine Kombination!
Ursprünglich war das nördliche Marschland der Isar als Militärgarten gedacht; angelegt von dem Gartenarchitekten SCKELL. Doch schon bald wurde der Gedanke an einen Volkspark verwirklicht. Landwirtschaftliche Nutzung und Fortbildung wurde hier dem Volk nähergebracht. So entstanden Modellfarmen, Baumschulen, eine Schäferei und eine Ackerbauschule. 1989 feierte der Englische Garten sein 200 jähriges Bestehen mit einem spektakulären Kulturprogramm.
KARL THEODOR, Kurfürst von Bayern und der Pfalz (1777-1799) erließ, angeregt durch Generalleutnant Sir BENJAMIN THOMPSON (später Graf RUMFORD) das Kurfürstliche Reskript, in jeder Garnisonsstadt einen Militärgarten anlegen zu lassen, der nicht nur alleine zum Vorteil und Ergötzung des Militärs, sondern auch zum allgemeinen Gebrauch als öffentlicher Spaziergang dienen soll, nahe an der Stadt angelegt und in einer luftigen, gesunden Gegend.
Noch im gleichen Jahr (1789) wurde mit der Planung und Ausführung des heute 5 km langen und bis zu 1 km breiten Englischen Gartens begonnen. Verantwortlich für die gartenkünstlerische Gestaltung waren der Gartenarchitekt LUDWIG VON SCKELL, Graf von RUMFORD und Freiherr REINHARD VON WERNECK, deren Denkmäler im Englischen Garten zu finden sind. 1789/90 entstand der Chinesise Turm von JOSEPH FREY, der 1951/52 originalgetreu wiederaufgebaut wurde. 1803 wurde die Anlage zum Volksgarten definiert, woraufhin Kronprinz LUDWIG (später König LUDWIG I.) die Jünglingsstatue "Harmlos" (FRANZ JAKOB SCHWANTHALER) errichten ließ und die Inschrift hinzufügte:
Unter LUDWIG I. entstand auch der Monopterus, ein klassizistischer Rundtempel im römischen Stil, von wo aus man eine schöne Aussicht über München hat.
Weitere Links:
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http://www.gartenkunst-museum.de/images/nymphenburg.gif |
Am 27. Juli 2000 wurde das Gartenkunst - Museum im Schloß Fantaisie eröffnet.
Gartenkunst-Museum Schloss Fantaisie
Bamberger Straße 3, 95488 Eckersdorf-Donndorf
Öffnungszeiten: 01. April bis 30. September (Di - So) 09.00 bis
18.00 Uhr - Mo geschlossen - Oktober bis März geschlossen
Der Park ist ganzjährig geöffnet (Eintritt frei)
Sonderführungen nach Vereinbarungen (Tel. 0921-731400-11, Fax:
0921 - 731400-15)
Eintritt 5 DM
STEFAN HÖHN beschreibt das Museum so:
Zum Konzept des Gartenkunst-Museums
In 18 verschiedenen Themenräumen werden zentrale Aspekte der Gartenkunst vorgestellt. Im Blickpunkt stehen vor allem die süddeutschen Gärten des 17. - 19. Jahrhundert, an denen sich die vielfältigen Entwicklungen der deutschen und europäischen Gartenkunst veranschaulichen lassen. Neben der Darstellung historischer Zusammenhänge spielt die Präsentation der Gestaltungselemente eine wichtige Rolle. Gemeint sind vor allem die Pflanzen, die das Erscheinungsbild eines Gartens prägen, Architekturen, Skulpturen und nicht zuletzt das Wasser, das durch künstliche Kanäle und Bäche in Brunnen und Seen oder über Kaskaden fließt und im Museum mit Hilfe neuer Medien thematisiert wird. Dass auch Möbel, Zierrat, Feste und Spiele dem gesellschaftlichen Wandel unterzogen sind, wird ebenso vorgeführt wie der Volksgarten, dessen Entstehung der Epoche der Aufklärung zu danken ist.
Das Museum selbst behauptet über sich "Es ist das derzeit einzige Museum für Gartengeschichte in Deutschland." Und was ist mit Erfurt? Einen so großen Park gibt es dort vielleicht nicht.
http://www.gartenkunst-museum.de/images/PARKPLAN.JPG
Maximilian Friedrich Weyhe |
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Düsseldorf, das bald ein Gartenmuseum einrichten will, war Wirkungsstätte MAXIMILIAN FRIEDRICH WEYHEs. Er hat z.B. die Umgestaltung des Schloßparks Benrath 1841 geplant. Den Hofgarten gestaltete er im englischen Stil. Im Lantz'sche Park am Rande des Stadtteiles Lohausen gestaltete er nur den vorderen Teil.
Gedenktafel am Theatermuseum in Düsseldorf
Aus Koblenz erfahre ich:
Als weitere stadtprägende Epochen sind der Wiederaufbau um 1695, die Anlage der Neustadt durch Kurfürst CLEMENS WENZELSLAUS und die preußische Zeit seit 1815 zu nennen. Koblenz wurde Residenz, Sitz der Militär und Zivilverwaltung. Die Neustadt wurde ausgebaut und die prächtige Rheinanlage nach Plänen von PETER JOSEPH LENNÉ durch Gateninspektor MAXIMILIAN WEYHE angelegt.
Weitere Links |
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von Shiseido Co., Ltd. fand ich:
Das Deutsche Gartenbaumuseum Erfurt ist voriges Jahr eröffnet worden.
Stiftung Deutsches Gartenbaumuseum Erfurt
Cyriaksburg
Gothaer Straße 50
99094 Erfurt
Visit the British Lawnmower Museum
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Museum Profile The Museum workshops, not only restores machines for our collection, but also vintage garden machinery for closet lawnmower enthusiasts from all over the country. Since opening, the World Famous Museum has drawn widespread interest and has captured the imagination of enthusiasts from as far a field as Australia, U.S.A. Europe and the far East. It boasts a unique collection of restored garden machinery and memorabilia, dating back to the invention of the lawnmower in the 1830's, including the largest Toy lawnmower collection in the world. |
The History of Tulips über das Tulpenfieber
Forschung Gartendenkmalspflege
Gartennetz Europa (mit einer Rubrik
Geschichte). Hier wird z.B. über Klostermedizin berichtet: "Selbst als eingeweihter Forscher ist man immer wieder erstaunt, wie wenig von den alten Erkenntnissen bisher wissenschaftlich ausgearbeitet worden ist", sagt der Koordinator der Arbeitsgruppe, JOHANNES MAYER. Der promovierte Philologe und Medizinhistoriker ist vor allem für das Entziffern der lateinischen und griechischen Handschriften zuständig. "Einen Katalog, in dem alle alten Texte zur Pflanzenheilkunde systematisch gesammelt sind, gibt es noch nicht." So begannen Forscher am Würzburger Institut für Geschichte der Medizin bereits 1995 damit, sämtliche in alten Schriften beschriebenen Heilpflanzen zu erfassen. "Mittlerweile sind wir bei 450 angelangt", sagt MAYER. Aber helfen die gegen allerlei Wehwehchen empfohlenen Pflanzenextrakte auch wirklich? Darüber gebe es nur wenig gesicherte Erkenntnisse: "Bisher ist eine Wirksamkeit nur bei etwa 120 Pflanzen wissenschaftlich nachgewiesen worden." |
http://www.gardenweb-europe.com/img2/HeilkundeHolzschnitt-380.jpg |
Kleine Geschichte der deutschen Gartenkunst
Das Historische Museum Bielefeld zeigte vom 13. August 2000 bis 14. Januar 2001 Querbeet. Historische Gärten in Ostwestfalen-Lippe
Im Rahmen des EXPO-Projektes "Gartenlandschaft OWL" bot die Ausstellung die Möglichkeit eines kulturgeschichtlichen Rundgangs durch die Gärten der Region vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Dabei war "querbeet" Programm, denn der Weg führte nicht nur zu den Höhepunkten der höfischen Gartenkunst in Renaissance und Barock, sondern auch zu Fabriken- und Arbeitergärten, in Kurgärten und Stadtparks. Die Gartenarbeit im Wandel der Zeit blieb ebensowenig ausgespart wie eine Ahnengalerie des Gartenzwerges.
Naturalism and Nationalism in German Landscape Design
4000 word essay submitted for the Graduate Diploma in Architecture, De Montfort University, 1997 (ohne Illustrationen und Fußnoten)
Der Autor beschreibt seine Arbeit so:
The research piece concentrates upon developments in German landscape design between the end of the 18th century and the start of the Second World War. There is a brief outline of German garden design from 16th to the late 18th century. The current revival of the nature Garden is also discussed briefly.
The links between nature and nationalism are investigated and a line is traced through the influence of the English landscape garden on CCL HIRSCHFELD, WILLY LANGE and the concept of the Nature Garden, ALWIN SEIFERT and National Socialist garden architecture and finally the revival of the Nature Garden in contemporary Germany.
International Architectural Database. building type: park
Exkurse bzw. Exkursionen |
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Am 6.1. habe ich in Leiden im Rijksmuseum van
Oudheden die Ausstellung "Farao's van de zon" angesehen (rechts die Eintrittskarte). Die kommt vom Museum of Fine Arts Boston. und wird in Europa nur in Leiden gezeigt. Der Andrang ist gewaltig. Ich mußte 2 Stunden bis zum eigentlichen Einlaß warten. Nach eine Stunde war ich an der Kasse, und von dort bis zum Eingang konnte ich mir die Zeit mit betrachten eines einführenden Videos vertreiben. Außerdem führte ein Mitarbeiter des Museums Instrumente nach antikem Vorbild vor. Es geht in der Ausstellung um den ersten Versuch einer monotheistischen Religion durch ACHNATON (AMENHOTEP IV), NEFERTITI und TOETANCHAMON. Auch der Kunststil änderte sich. Die Hauptstadt wurde damals nach Amarna verlegt. Die Bevölkerung hing wohl mehr an einem Götterkollektiv und spätere Pharaonen kehrten zum alten Glauben zurück. Die in Surftipp 50/1999 erwähnte Ausstellung über "Keizers aan de Nijl" wird noch bis zum 11.3.2001 im Allard Pierson Museum gezeigt. |
Im Stadtmuseum in Münster wird vom 17. September 2000 bis 4. März 2001 an Das Königreich der Täufer erinnert. Mir gefällt bei Ausstellungen in Münster gut, daß die Rezeption der eigentlichen Ereignisse in späteren Jahrhunderten breiten Raum einnimmt. Außerdem ist der Eintritt frei. Das Stadtmuseum Münster präsentiert die Geschichte der Täufer in Münster in ihrem Zusammenhang mit Reformation und Reichspolitik. Den Kern der Ausstellung bilden die wenigen echten Zeugnisse der münsterischen Täufer aus den Jahren 1534 und 1535, darunter verschollen geglaubte Dokumente. Aus London kommt die berühmte Zeichnung des HEINRICH ALDEGREVER, der JAN VAN LEIDEN (schon wieder dieser Ort) kurz vor dessen Hinrichtung im Kerker porträtierte. |
http://www.muenster.de/stadt/museum/pics/taeufer_jvl1.jpg JAN VAN LEIDEN |
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