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Das Suermondt-Museum
Liebe Netzgemeinde,
die Saison ist zwar vorbei, aber so wie ich jetzt meine Fotos von Traktorentreffen sortiere, könnt ihr die Vereine, die sich der Erhaltung dieser historischen Technik widmen, im Internet besichtigen.
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Hier in der Region (WENDELIN HAFERKAMP: "Westzipfel") ist das der LANZ - Bulldog - Verein "West" e.V.
Besonders stolz ist man dort auf den "Stahllanz" (unten), eine stählerne Erntemaschine, die sehr selten ist. Vergleichbare Holzgeräte (rechts) sind häufiger erhalten geblieben.
Auch das Foto eines zu einer Lokomotive in Spurweite 1435 mm umgebauten Lanz-Bulldog ist hier zu finden. Das abgebildete Dampfdreschfest in Hückelhoven Doveren im August 1999 ist allerdings geschönt, da es weitgehend ins Wasser gefallen ist und Besucherfahrzeuge von teilnehmenden Schleppern von den verschlammten Parkplätzen gezogen werden mußten. |
http://home.t-online.de/home/lanz.bulldog/er_92_02.jpg |
Der Verein besitzt keine Traktoren - die gehören seinen Mitgliedern, sondern andere landwirtschaftliche Geräte (wie den Stahllanz). Lanz-Traktoren waren berühmt wegen ihres Konstruktionsprinzips: Einzylinder- Glühkopfmotor mit Schwungrad, Vorglühen mit einer Lötlampe, Anwerfen des Schwungrades mit dem Lenkrad. Es gab auch Nachbauten in Polen (Ursus) und Frankreich (Vierzon, Percheron). Das alte Plakat fand ich bei MANFRED STOEBERL Der Lanz-Bulldog-Club Holstein bringt sein Magazin "Der Pionier" ins WWW. |
http://home.t-online.de/home/manfred.stoeberl/p_1_b_01.jpg |
Sogar in meinem Wohnort ("Heimat" wäre übertrieben) Aachen gibt es einen Traktorverein, der aber im WWW nicht so beeindruckt wie der Verein "West".
Auch die Traktorfreunde Seligenstadt sind sehenswert.
Einen Blick wert ist das Schlüter-Firmenporträt. Die Firma wäre 1999 100 Jahre alt geworden, also doppelt so alt wie die DDR. Schlüter-Traktoren waren zu ihrer Zeit leistungsstärker als andere und hoben sich auch durch ihr Design ab. Zu Schlüter habe ich schon besseres gesehen, finde es aber nicht wieder.
http://www.schlueter-trac.de/images/eu_2.jpg
Schwer beeindruckt war ich vor drei Jahren von einem Besuch des Moormuseums in Groß Hesepe im Emsland.
Emsland-Moormuseum
Groß Hesepe
Geestmoor 6
49744 Geeste-Groß Hesepe
Tel.: (0 59 37) / 18 66
Fax: (0 59 37) / 23 58
Im Internet erfährt man leider nicht viel über das Museum. Die dort ausgestellte Feldbahn wird z.B. überhaupt nicht erwähnt. 1.4.2001: Das hat sich inzwischen sehr verbessert!
Besonderer Anziehungspunkt ist dabei der in Arbeitsstellung aufgebaute, über 30 t schwere Dampfpflug der Firma Ottomeyer. Dieser größte Pflug der Welt wurde über zwei Jahrzehnte lang bei Kultivierungsarbeiten in den emsländischen Mooren eingesetzt. Auch zwei Lokomobile "Magdeburg" und "Thüringen", die den Pflug "Mammut" an Seilen zwischen sich über das Moor hin- und herzogen, sind zu bewundern. |
http://www.moormuseum.de/img/bild16.jpg |
Mehr über die Unterschiede zwischen Einmaschinen- und Zweimaschinensystem beim Pflügen mit Lokomobilen erfahrt ihr aus Meyers Konversationslexikon von 1894. Ich habe den Artikel "Dampfpflug" und die Bildtafeln eingescannt.
Diese Abbildung könnt ihr auch als elektronische Postkarte versenden.
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Schauen wir einmal über die Grenzen
Skuril, aber für manche Zwecke sicher praktisch, waren Bungartz- und Siemens- Einachsschlepper die MICHIEL HOOIJBERG sammelt. Hier gefällt vor allem die Darstellung der Technikgeschichte.
Die STICHTING "DE OLDE TECHNIEK" ist ein guter Startpunkt für Erkundungen in den Niederlanden. Ich fand darüber
http://members.tripod.lycos.nl/hjdegans/oudetrekkermap/Logo_MHL_300_green.gif
Het Nationaal Museum Historische Landbouwtechniek, das gerade eine Sonderausstellung zur Kartoffelernte zeigt.
Nationaal Museum Historische Landbouwtechniek
Droevendaalsesteeg 50
6708 PB Wageningen
Telefoon: 0317 - 415774 (buiten kantoortijden kunt u de voice-mail inspreken)
Fax: 0317 - 415774
Man erfährt aber auch etwas z.B. über die Entwicklung des mechanischen Melkens. Für Leute, die mehr als nur Fotos sehen wollen, sehr empfehlenswert! Manche Texte sind allerdings noch nicht fertig. Das Museum verfügt auch über Modelle, die zum Teil fast 200 Jahre alt sind:
1810 wurden Modelle von THAER Hohenheim durch den Kommissar für Landbauangelegenheiten JAN KOPS (1765-1849) angekauft, um im 1810 auf seine Initiative in Amsterdam öffnenden "Kabinet van Landbouwwerktuigen"ausgestellt zu werden. Nachdem 1815 an den Universitäten von Groningen, Leiden und Utrecht landwirtschaftliche Lehrstühle eingerichtet wurden, kam die Sammlung nach Utrecht, aber auch in Groningen und Leiden wurden solche Kabineten eingerichtet.
Nach Errichtung der "Rijkslandbouwschool" 1876 in Wageningen, beschloß das Innenministerium, die drei Kabinette, "welke uit oogpunt van Historisch overzicht op dit gbeied noodzakelijk zijn en overigens voor zoover zij bruikbaar zijn" nach Wageningen zu überführen. Der Wert der Sammlung wurde nicht immer erkannt, auch der Zweite Weltkrieg fügte Verluste zu. Aber nach 100 Jahren fand sie als geschütztes Kulturgut im Museum voor Historische Landbouwtechniek Sicherheit.
Eine andere Sammlung entstand 1847 im Auftrag von F.L.W. BARON VAN BRAKELL VAN DEN ENG (1788-1865). Er war landwirtschaftlicher Autodidakt. Zur Landbauausstellung der "Gelderse Maatschappij van Landbouw"in Arnhem 1847 ließ er Modelle seines gesamten Betriebsinventars machen, wahrscheinlich durch den Zimmermann LAURENS VERWEY TE LIENDEN. Damit wollte er den Bauern die Überlegenheit seiner Geräte demonstrieren und zur Übername seiner Technik anspornen. Die Sammlung ist vor allem wertvoll, weil sie einen Eindruck vom Inventar eines niederländischen landwirtschaftlichen Betriebs aus der Mitte des 19. Jahrhunderts gibt, weil ihre Herkunft vollständig bekannt ist und wegen ihrer Perfektion.
Nach: J.M.G. VAN DER POEL (1995) Onze Modellenverzameling. In: Jaarverslag Nationaal Museum Historische Landbouwtechniek 1994, p.53-68
http://www.aenf.wau.nl/mhl/Collectie/Miniaturen/body_miniaturen.html
Nicht weit entfernt sind auch die "Limburgsche Tractorvrienden" in Lanaken, die ich aber noch nicht real besucht habe.
Antique tractors ist für den englischsprachigen Raum, vor allem für die USA ein ähnlich empfehlenswerter Ausgangspunkt. Hier zeigt man viele Fotos, auch von recht alten Fahrzeugen:
http://www.ytmag.com/gallery/oc05-001.jpg Case 10-18 von 1918 |
http://www.ytmag.com/gallery/oc05-010.jpg typisch USA: einspurige Vorderachse am |
Als Zeitschrift bietet sich für die USA Yesterday's Tractors On-Line Magazine an. Dort gibt es auch eine Mailingliste.
Das Suermondt-Museum |
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Am 11.11. war ich nicht zur Karnevalseröffnung (igitt) sondern zum Orthopäden, wo ich immerhin über 60 Seiten eines kürzlich erworbenen Taschenbuchs las, über das ich aber noch nichts verrate, weil ich es in späteren Tipps benutzen möchte.
Anschließend besuchte ich eine Ausstellung im Suermondt-Ludwig-Museum über den japanischen Architekten TOYO ITO. Sein Gebäude "White U" war sogar im Museum nachgebaut (nicht in voller Ausdehnung), aber nicht mein Geschmack. In Frankfurt Eckenheim hat er einen Kindergarten gebaut, sein nächstes Werk in Deutschland könnte auf der Expo 2000 (Excite findet http://www.expo2000.de/deutsch/themenpark/gesundheit.html, aber auf dem Server ist die Seite nicht vorhanden) zu sehen sein. Das muß man abwarten. Die Ausstellung läuft bis zum 16.1.2000. Der Katalog kostet 58 DM, der Eintritt 10 DM, womit man auch die Dauerausstellung besichtigen kann (besser).
Obwohl ursprünglich nicht so geeignet, ist das wunderbare Gebäude behindertengerecht umgebaut.
Nachdem im Jahre 1883 mit den vor allem von BARTHOLD SUERMONDT gestifteten Sammlungen des bereits 1877 gegründeten Museumsvereins das erste städtische Museum in der "Alten Redoute" eröffnet worden war, sollte schon 1901 ein neues und größeres Gebäude an der Wilhelmstraße bezogen werden. Nach dem frühen Tode des Kratzenfabrikanten1) EDUARD CASSALETTE war sein 1884-88 von EDUARD LINSE erbautes Stadtpalais angekauft und durch einen rückwärtigen zweigeschossigen Galerietrakt mit Treppenhaus erweitert worden. 1928-30 wurden nochmals kleinere Kabinetträume an dieses Treppenhaus angefügt, denn das Museum hatte einen stetigen Zuwachs an Erwerbungen, nicht zuletzt durch zahlreiche Stiftungen von Aachener Bürgern, zu verzeichnen. Mit der weiteren Vergrößerung der Sammlung, u.a. durch die Schenkung LUDWIG, sollte auch das alte Suermondt-Museum seit den 70er Jahren in den Prozeß der Erweiterung der Aachener Museumslandschaft einbezogen werden.
http://www.aachen.de/Kultur/Museen/Suermondtludwigmuseum/geschichteseite1.htm
Mein Besuch hat sich doch gelohnt, weil ich verbilligte Tassen mit aufgedruckten Bildern von Exponaten des Museums erwerben konnte. Die Frau im Museumsladen hatte zwar keine überzeugende Transportlösung, aber ich barg sie (die Tassen, nicht die Frau) in meinem Pullover in meiner Tasche. Sie (die Frau, nicht die Tasche) riet mir, gut darauf aufzupassen, worauf ich sie als "JÜRGEN FLIEGE des Museumsshops" bezeichnete. Sie wußte nicht warum. Wozu Arbeitslosigkeit doch gut ist. Vor zwei Jahren habe ich noch oft nachts in der ARD die Führerstandsmitfahrten auf den schönsten Bahnstrecken gesehen. Vorher kam die Wiederholung von "Fliege", wodurch ich seinen "Segen" "Passen Sie gut auf sich auf" kennengelernt habe.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Schnitzler