WWW-Tipp der Woche 46/2000

Deutschland
Frankreich
Vereinigtes Königreich
Schweiz
Italien
Kanada
USA
Webring

Funimag hat nichts mit Mercedes' (beachtet, daß hier ein Apostroph angebracht ist, weil er ein "s" ersetzt, in "Erich's Lampenladen" oder "Rudi's Reste-Rampe" aber nicht!) genialem Geländefahrzeug UNIMOG (vgl. Surftipp 22/2001) zu tun, sondern steht für "funicular magazine". In diesem von MICHEL AZEMA herausgegebenem Magazin geht es um Standseilbahnen.

Auch zur Havarie (wie Ossis sagen) von Kaprun gibt es dort schon eine Sonderseite, die aber nicht nur aktuelle Meldungen wiedergibt, sondern auch Fotos der früheren Waggons (1994 ersetzt) zeigt. Die technischen Daten findet ihr auch auf der offiziellen Homepage.

Ich hatte das Magazin, von dem inzwischen die 17. Ausgabe veröffentlicht ist, schon im Zusammenhang mit den Straßenbahn-Tipps (Surftipp 33/2000) gefunden, dann aber verheimlicht, um später noch auf dieses Thema eingehen zu können. Alle früheren Ausgaben sind auch online. Gegenstand ihres Interesses sind Drahtseilbahnen, Standseilbahnen und Schrägaufzüge.

Oft fand ich bei der Recherche Superlative ("älteste", "steilste"), denen ich nicht immer glauben kann. In Funimag sind solche Behauptungen noch am glaubwürdigsten. Ich bin längst nicht allen Hyperlinks und Suchergebnissen nachgegangen, so daß meine Ergebnisse nur einen zufälligen Eindruck von der Thematik geben.

Deutschland

oben

Meine bisher letzte Fahrt mit einer Standseilbahn war vermutlich am 7.8.1999 bei der Ausstellung "Sonne Mond und Sterne", vgl Surftipp 31/1999. BesucherInnen wurden über eine Standseilbahn auf die oberste Ebene gebracht und durften sich dann nach unten durcharbeiten. (Das Prinzip "Von oben nach unten" gibt's öfter, z.B. auch im Erotikmuseum Beate Uhse, vgl Surftipp 16/2000, dort aber ohne Seilbahn.)

Über die Standseilbahn in Dresden, aber auch über andere originelle Bahnen der Stadt, berichtet EDMUND LAUTERBACH. Da habe ich wohl was verpaßt, als ich dort war.

Auch die Dresdener Verkehrsbetriebe berichten kurz und ohne Abbildungen über ihre Geschichte.

Thüringen rühmt sich eines Rekords:

    Die Oberweißbacher Bergbahn ist die steilste Standseilbahn der Welt, auf der gewöhnliche normalspurige Eisenbahnwagen befördert werden können. Sie wurde 1919 bis 1923 nach Plänen des Regierungsbaumeisters Prof. Dr. Ing. WOLFGANG BÄSLER gebaut, vor allem, um Wirtschaftsgüter in die Bergdörfer zu transportieren. Von der Talstation in Obstfelderschmiede im Schwarzatal quält sie sich durch die Metzeltschlucht hinauf zur Bergstation Lichtenhain. Der Zug hat dann einen Höhenunterschied von 320 Metern überwunden. Bei klarem Wetter kann man oben den Panoramablick bis zu 60 km über's Thüringer Land genießen.

http://jip.sa-ru.de/jips/oberweißbach/jip-oberweißbach/stadt/Bilder/BERGBAHN.jpg

Die Nerobergbahn in Wiesbaden ist schon über 110 Jahre alt.

Hann. Münden Photo-Album zur Geschichte zeigt eine Drahtseilbahn, über die berichtet wird:

Die Merkur-Bergbahn bei Baden-Baden braucht die Konkurrenz des Autos nicht zu fürchten.

Ähnliches gilt für die Drachenfelsbahn, die von sich behauptet, die erste deutsche Bergbahn zu sein.

Immerhin erfährt man an anderer Stelle etwas über ihren Bau:

    23.000 cbm Erdreich mußten bewegt, aufgeschüttet und in teils schwierigem Gelände verdichtet werden. 4.537 cbm Mörtel und 1.211 cbm Trockenmauerwerk wurden errichtet. Die Talstation erhielt eine großzügige offene Halle, eine Werkstatt, Vorratsräume, eine Wasserstation und eine Schiebebühne.

    Während diese Arbeiten mit Hochdruck im Gange waren, wurden gleichzeitig nach den Plänen des Ingenieurs RIGGENBACH die nötigen Betriebsmittel hergestellt.

    Am Schluß ergab sich eine Investition von 617.000,-- Mark. Eine hübsche Summe, wenn man sich den realen Gegenwert des Geldes zur damaligen Zeit vergegenwärtigt.


http://www.drachenfelsbahn-koenigswinter.de/gif/b02.jpg

Frankreich

oben
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Die französischen Seilbahnen in Evian les Bains, Havre (le), Laon - POMA 2000, Lyon, Paris-Montmartre, Pau, Thonon les Bains beschreibt ARNAUD WADCUX.

Die höchste Standseilbahn der Welt ist die optisch eher häßliche Metro-Alpin von Saas-Fee.

Vereinigtes Königreich

oben

Der South Cliff Lift von Scarborough wurde am 6. Juli 1875 als erste Standseilbahn in Großbritannien eröffnet und bis 1947 mit Wasserkraft betrieben.

Die Bridgnorth Castle Hill Railway Company behauptet von sich, die einzige verbliebene elektrische Seilbahn des Vereinigten Königreichs zu sein. Sie wurde dadurch betrieben, daß Balastwasser in den oberen Wagen gefüllt wurde. Dadurch wurde er schwerer als der untere und konnte den hochziehen. Das Wasser wurde unten wieder abgelassen und hochgepumpt.

Italien

oben

1880 wurde die Seilbahn auf den Vesuv eröffnet. Über Seilbahn, Straßenbahn und Sesselift berichtet Costantino De Vito. Ein Foto zeigt, daß vor 1880 BesucherInnen in Sänften auf den Vesuv getragen wurden.

Österreich

oben

"Der Reiszug" auf der Festung Hohensalzburg in Österreich scheint die älteste noch betriebene Seilbahn zu sein und ist schon ca. 500 Jahre alt, diese Zeichnung von GEORG CHRISTOPH aber erst 350.

Schweiz

oben

Die Bergbahn Lauterbrunnen-Mürren wurde 1891 eröffnet...

Die Harderbahn wurde 1908 eröffnet. Schon damals war man darauf bedacht, den Hausberg von Interlaken nicht durch eine gerade Waldschneise zu verunstalten. Die Bahn beschreibt deshalb – was für eine Standseilbahn unüblich ist – beinahe einen Viertelkreis.

Verkehrsbetriebe Zürich


http://vbz.ch/vbz/fahrzeuge/fahrzeuge_im_einsatz/images/Seilbahn_Rigiblick_small.jpg

Die Seilbahn Rigiblick verbindet die Universitätsstrasse mit der Germaniastrasse. Höhenunterschied: rund 70 Meter Fahrstrecke: 385 Meter. Sie wurde 1901 in Betrieb genommen, 1951 renoviert und 1979 verlängert.

Die Polybahn in Zürich war 107 Jahre in Betrieb (1889 - 1996) und wurde dann in vier Monaten renoviert. Sie verbindet Zentrum und Polyterrasse.


http://www.proaktiva.ch/shadowfax/rail/polybahn/96062803.jpg

Kanada

oben

Die FALLS INCLINE RAILWAY ist als einzige Seilbahn an den Niagarafällen mehr oder weniger Nachfolgerin der erste Seilbahn Amerikas.

Im April 1879 begann der Bau der Seilbahn von Quebec, "un funiculaire vous transporte de la rue Sous le Fort, sous la Terrasse Dufferin, jusqu'à l'extrémité de la rue Ste-Anne". Sie wurde nur im Sommer betrieben.

USA

oben

Pittsburgh hatte mal 15 Seilbahnen, wovon die erste, die Monongahela, 1870 gebaut wurde und immer noch existiert. (Pittsburgh's Legacy of Inclines. By SARA ZENO Coordinating editor)

Bei der Otis Elevating Railway, Catskill Mountains, New York, gefallen mir die alten Ansichtskarten, die die Ulster and Delaware Historic Society auf ihrer Homepage präsentiert und die Fachartikel aus über 100 Jahre alten Ingenieurzeitschriften.

    The BEACH family, owners of the Catskill Mountain House, enlisted Otis Elevator Company, headed by CHARLES OWEN OTIS, to develop a cable railway. Drawing on his expertise, OTIS called upon other great industrial firms of the day, (Hamilton-Corliis to supply the engines and Roebling [Erbauer der Brooklin-Bridge, vgl Surftipp 28/2000] to supply the cable) to help execute the project. The Railway opened on August 7, 1892 with coaches and baggage cars from Jackson & Sharp of Wilmington, Delaware...

    The Otis Elevating Railway, later the Otis Railway, closed forever after the 1918 season, an early victim of America's love affair with the automobile.

    Otis Elevating History


    http://www.udrrhs.org/images/otis/otis02fig56-tn.jpg


http://www.udrrhs.org/images/otis/otis-a.jpg

Webring

oben
Der Funicular-Webring ist erst im Mai gegründet worden und hat erst zehn Teilnehmer.

Rechts sollte das Symbol des Rings erscheinen, klappt aber nicht.


http://i11.yimg.com/11/70229efa/h/288a2823/ring5.gif
Ärgernis: Funicular-Webring
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