WWW-Tipp der Woche 33/2000

Inland
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Ausland
   Schepdaal
   Amsterdam
   Den Haag
   Wien
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   San Francisco
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Exkurs

Heute möchte ich mich mit Straßenbahnen beschäftigen. An meinem Wohnort Aachen wurde die Straßenbahn schon 1974 abgeschafft. Damals wohnte ich allerdings noch im Umland. Die aus diesem Anlaß ausgegebenen Ansichtskarten habe ich eingescannt. Aachens Partnerstadt in Ostdeutschland - Naumburg - hat noch eine Straßenbahn.

Ich nenne vor allem Betriebe und Museen, die ich auch selbst schon genutzt oder besucht habe. Darüber hinaus solche, bei deren WWW-Auftritt ihr etwas zur Geschichte der Straßenbahn findet. Außerdem gibt es noch viele websites, die hauptsächlich Fotos zeigen oder über Veranstaltungen und Aktivitäten berichten. Die lasse ich weg, weil das Thema "Straßenbahn" so umfangreich ist. Das ist keine negative Bewertung des Angebots.


http://www.schotterschnecke.de/gif/kt2r-bln.gif

Inland

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Berlin

Die Teilung des Berliner Straßenbahnnetzes im Kalten Krieg hatte einen aus heutiger Sicht für die Westen recht peinlichen Anlaß. Die Ost-BVB schickte eine von einer Frau gesteuerte Straßenbahn über die Zonengrenze, die prompt zurückgewiesen wurde, weil der Westen nur Männer Straßenbahnen steuern ließ.

Berliner Straßenbahnen haben verschiedene Sammler gefunden, z.B. das Museum für Verkehr und Technik (vgl. Surftipp 19/2000) "Straßenbahnen in Berlin" ist nur ein Teil eines weitverzweigten Geländes zum Berliner ÖPNV.

Die Chronik informiert über die verzweigten Wurzeln der Berliner Straßenbahnen:

Bei der Chronik des Denkmalpflege-Vereins Nahverkehr Berlin e.V. von Hans-Peter Arnold werden wir noch etwas warten müssen, bis sie die angestrebte Vollständigkeit erreicht. Tram-Berlin hat das gleiche Erscheinungsbild.

Düsseldorf

In Düsseldorf habe ich ein Jahr bei EPSON gearbeitet und konnte auf eine Halle der Rheinbahn - Haltestelle "Am Handweiser" - blicken. Ein Straßenbahnmuseum an anderer Stelle ist erst geplant, aber eine Fahrzeugsammlung existiert schon. Zwei Wagen hat die Rheinbahn von der untergegangenen Schwerter Museums-Straßenbahn erworben:

Ein Fahrzeug - der Düsseldorfer Tw 244 - steht nun in Wuppertal:

weitere Links


http://www.schotterschnecke.de/gif/htw11.gif

Ausland

oben

Die Adresse www.tramway.com bietet Straßenbahnmuseen aus verschiedenen Ländern eine Heimat, so z.B.

Schepdaal

Das Trammuseum, Ninoofsesteenweg 955, B-1703 Schepdaal habe ich schon besucht, nun wird es renoviert, aber im Internet können seine Fahrzeuge noch besichtigt werden.

Ich habe besonders den Schneepflug in Erinnerung.

Amsterdam

In Amsterdam wurde diese Woche 100 Jahre Straßenbahn gefeiert. Da der Gemeentevervoerbedrijf Amsterdam, der selbst 100 Jahre alt geworden ist, das nur unter "Aktuelles" meldet, wird der Hyperlink wohl nicht lange funktionieren. Hier der Text:

Den Haag

Ähnlich wie in Schepdaal ist auch das Haags Openbaar Vervoer Museum in einem historischen Straßenbahndepot untergebracht.

Die 28 Strassenbahnen (auf die Bussammlung gehe ich hier nicht ein) sind größtenteils auch als Foto im WWW zu besichtigen, wobei auch noch relativ neue auf Ausländer interessant und ungewohnt wirken. Das Museum beherbergt aber auch das noch unrestaurierte älteste Straßenbahnfahrzeug der Niederlande, einen Anhänger von 1878

Wien

HARALD JAHN verdanke ich Hinweise auf zwei Gelände mit Informationen über die Straßenbahnen in Wien.

Seine eigene Darstellung der Straßenbahngeschichte kennzeichnet die Verzweiflung über verkehrspolitische Fehlentscheidungen.

CHRISTA VEIGL: OTTO WAGNERs Gesamtkunstwerk Wiener Stadtbahn
Eine Reise in die Geschichte des öffentlichen Verkehrs und ein Anreiz zum Kunstgenuß beim U-Bahn-Fahren

  • 1865 erste Pferdetramway gebaut
  • November 1892: erster Spatenstich zur Stadtbahn, Baubeginn Februar 1893
  • Frühjahr 1894: der Architekt OTTO WAGNER wird mit der Gestaltung der Stadtbahn beauftragt
  • 9. Mai 1898: feierliche Eröffnung erster Teilstrecken

Nachteilig für den Stadtbahnbau war, daß schon zwei Stadterweiterungen stattgefunden hatten. Außerdem war die Aufgabe sicher zu groß, um pünktlich bewältigt zu werden. So waren allein 2000 Pläne zu zeichnen, wofür das Atelier 70 Mitarbeiter beschäftigte. Während frühe Gebäude leicht klassizistisch gestaltet waren, zeigen spätere Jugendstileinfluß.


http://wwwalt.wiennet.at/wa/bilder/ow1.jpg

Interessant finde ich auch die beiden "Ausnahmepavillons":

HARALD JAHN schreibt:

Da es sich bei der Stadtbahn aber nicht um eigentliche Straßenbahnen handelt, habe ich die beiden Wiener Adressen nur wegen ihrer hohen Qualität genannt.

Lissabon

In Lissabon führt die Linie 28 größtenteils durch die Altstadt und fährt oft nur mit wenige Zentimeter Abstand an Häusern oder parkenden Fahrzeugen vorbei. Ich konnte sie kürzlich benutzen. Im Juni 1994 hat das schon ERNST KERS gemacht, dessen Fotos ihr bei Mercurio findet. Auch die Linie 12, die ich nicht benutzte, schlängelt sich durch enge Gassen.

Blackpool

Der britische Urlaubsort Blackpool besitzt nicht nur Doppelstockstraßenbahnen, was ich schon ausreichend faszinierend fände, sondern auch noch einige fantasievolle Sonderaufbauten.

Originell finde ich auch die Eisenbahnen und Straßenbahnen der Isle of Man. Am 7.8.1876 nahmen die Douglas Corporation Horsetrams den Betrieb auf. Die Queens Pier Tramway Ramsey war von 1886 bis 1981 in Betrieb.

San Francisco

Am 2 August 1873 um 4 Uhr morgens erprobte ANDREW SMITH HALLIDIE erfolgreich den ersten "cable car". Der Einwanderer aus Liverpool war vom Goldrausch angezogen, im Bergbau aber erfolglos. Mit Drahtseilen für verschiedene Zwecke, insbesondere für den Brückenbau kam der Erfolg. Er erwarb auch viele Patente und trat gegen massive Einschüchterungsversuche für die Republikanische Partei ein, die damals als Partei ABRAHAM LINCOLNs fortschrittlicher als die Demokraten und im Süden und Westen unbeliebt war. Sein "Hallidie Ropeway" bewährte sich zunächst in unwegsamen Bergbaugebieten, wo Pferde die Loren nicht sicher bewegen konnten. (andere Fundstelle der Biografie über HALLIDIE)

Die Firma Röbling, in Surftipp 28/2000 im Zusammenhang mit Brooklin-Bridge und Golden Gate Bridge erwähnt, hat auch Seile für die Cable Cars in San Francisco hergestellt.

Das cablecarmuseum geht ausführlich auf die Geschichte (ursprünglich gab es acht Gesellschaften) ein und zeigt alte Fotos und einen Linienplan aus den 1890er Jahren, als das System die größte Ausdehnung hatte.

Das Museum of the City of San Francisco hat ebenfalls mehrere Texte zur Geschichte der Cable Cars veröffentlicht.

JOE THOMPSONs Cable Car Home Page würdigt auch die Seilbahnen anderer Städte: Los Angeles, Oakland, San Diego, Chicago, Seattle, Melbourne, London, Philadelphia. Lesenswert sind auch die Ausführungen über die Technik der Bahn, wie das Seil, das die Waggons zieht, gepackt und losgelassen wird und wie gebremst wird. Besonders schwierig sind Kreuzungen verschiedener Linien.

Die erste Frau, die so ein Gerät bediente, war am 15.1.1998 FANNIE MAE BARNES.

Den Film "A Trip Down Market Street", eine 1905 aufgenommenen etwa 2,5 km lange Führerstandsmitfahrt von Market Street zum Ferry Building könnt ihr von der US-Kongreßbibliothek downloaden. Ich habe mir die drei MPEG-Dateien (fast 100 MB) angesehen und fand beeindruckend, wie regellos der Verkehr wirkt. Übrigens kreuzt auch eine Straßenbahn mit zwei Stromabnehmern (einer unten) den Weg.

Bedeutender Unterschied gegenüber anderen Standseilbahnen ist in San Francisco die Möglichkeit, Waggon und Seil voneinander zu trennen. Meist waren die Seile fest mit den Fahrzeugen verbunden. Dieses Prinzip (funicular) ist weniger kompliziert, bedeutet aber, daß alle gleichzeitig anhalten und losfahren und verhindert Kreuzungen in einer Ebene.

Wellington

Als funicular (gibt es dafür ein deutsches Wort?) funktionierte die Standseilbahn in Wellington, Neuseeland.

Australien

Als Startseite zu australischen Straßenbahnen dient das Australian Tramway Networks. Das größte Straßenbahnmuseum der südlichen Hemisphäre ist das Sydney Tramway Museum. Dort gibt es auch eine E-Klasse, die nicht nach Mercedes aussieht:

weitere Links

Für StraßenbahnfreundInnen gibt es auch einen Webring, aus dessen Links ich mich hier bediente.

Auch bei Tram-info könnt ihr noch viele Links finden


Exkurs

Die animierten Straßenbahnen verdanke ich René Friese, der sehr viele Fotos veröffentlicht. Für historisch Interessierte sind auch historische Fotos Berliner Straßenbahnen dabei. Beachtet auch die Bürgerinitiative für animierte Verkehrszeichen! Dieses DDR-Straßenbahnschild

erinnert mich an ein Original, daß ich in Dresden kurz nach der DDR-Volkskammerwahl fotografierte:

Mehr Fotos zum Volkskammerwahlkampf findet ihr auf meiner zweiten Homepage, die ausschließlich DDR-Themen behandelt.

 

frühe Aachener Straßenbahnen
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