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Exkurs
Heute möchte ich mich mit Straßenbahnen beschäftigen. An meinem Wohnort Aachen wurde die Straßenbahn schon 1974 abgeschafft. Damals wohnte ich allerdings noch im Umland. Die aus diesem Anlaß ausgegebenen Ansichtskarten habe ich eingescannt. Aachens Partnerstadt in Ostdeutschland - Naumburg - hat noch eine Straßenbahn.
Ich nenne vor allem Betriebe und Museen, die ich auch selbst schon genutzt oder besucht habe. Darüber hinaus solche, bei deren WWW-Auftritt ihr etwas zur Geschichte der Straßenbahn findet. Außerdem gibt es noch viele websites, die hauptsächlich Fotos zeigen oder über Veranstaltungen und Aktivitäten berichten. Die lasse ich weg, weil das Thema "Straßenbahn" so umfangreich ist. Das ist keine negative Bewertung des Angebots.
http://www.schotterschnecke.de/gif/kt2r-bln.gif
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Die Teilung des Berliner Straßenbahnnetzes im Kalten Krieg hatte einen aus heutiger Sicht für die Westen recht peinlichen Anlaß. Die Ost-BVB schickte eine von einer Frau gesteuerte Straßenbahn über die Zonengrenze, die prompt zurückgewiesen wurde, weil der Westen nur Männer Straßenbahnen steuern ließ.
Berliner Straßenbahnen haben verschiedene Sammler gefunden, z.B. das Museum für Verkehr und Technik (vgl. Surftipp 19/2000) "Straßenbahnen in Berlin" ist nur ein Teil eines weitverzweigten Geländes zum Berliner ÖPNV.
http://www.verkehr.epilog.de/trbilder/1.jpg Decksitzer, Zweispänner von 1865 |
http://www.verkehr.epilog.de/trbilder/721864.jpg 721 864 (muß ich das begreifen?) in Marzahn 1994 |
Die Chronik informiert über die verzweigten Wurzeln der Berliner Straßenbahnen:
Aus vielen einzelnen, kleinen Gesellschaften (z.B. "Berliner Pferde-Eisenbahn-Gesellschaft") wuchsen langsam grössere (hier "Berlin-Charlottenburger Strassenbahn"), die sich wiederum vereinigten bzw. kauften (hier durch die "Grosse Berliner Strassenbahn") oder kommunalisiert wurden (wie z.B. die "BESTAG"). Weiter ging es über die "Berliner Strassenbahn" bis zur heute noch existenten BVG.
Bei der Chronik des Denkmalpflege-Vereins Nahverkehr Berlin e.V. von Hans-Peter Arnold werden wir noch etwas warten müssen, bis sie die angestrebte Vollständigkeit erreicht. Tram-Berlin hat das gleiche Erscheinungsbild.
In Düsseldorf habe ich ein Jahr bei EPSON gearbeitet und konnte auf eine Halle der Rheinbahn - Haltestelle "Am Handweiser" - blicken. Ein Straßenbahnmuseum an anderer Stelle ist erst geplant, aber eine Fahrzeugsammlung existiert schon. Zwei Wagen hat die Rheinbahn von der untergegangenen Schwerter Museums-Straßenbahn erworben:
Von der Rheinbahn Düsseldorf wurden der Bw 11 und der Bw 120 ersteigert und bereits von der Rheinbahn abgeholt. Diese Wagen werden lt.Information der Rheinbahn wieder aufgearbeitet.
Ein Fahrzeug - der Düsseldorfer Tw 244 - steht nun in Wuppertal:
http://www.schotterschnecke.de/gif/htw11.gif
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Die Adresse www.tramway.com bietet Straßenbahnmuseen aus verschiedenen Ländern eine Heimat, so z.B.
Das Trammuseum, Ninoofsesteenweg 955, B-1703 Schepdaal habe ich schon besucht, nun wird es renoviert, aber im Internet können seine Fahrzeuge noch besichtigt werden.
Kurz zur Geschichte der Kleinbahn: Von 1885 bis 1990 gab es in Belgien die Nationale Kleinbahngesellschaft (NKG im deutschsprachigen Teil Belgiens, NMVB "Nationale Maatschappij van Buurtspoorwegen" in Flandern und SNCV "Société Nationale des Chemins de Fer Vicinaux" in Wallonien). In ihrer besten Zeit konnte die Gesellschaft ein Schienennetz von 4.962 km (1939) aufweisen. Es war möglich das ganze Land allein mit der Kleinbahngesellschaft zu durchqueren. Überlebt haben leider nur die Straßenbahnen in Ostende (Küstenbahn) und Charleroi sowie eine kleine Touristenlinie in den Ardennen. Seit dem 1.1.1991 ist die Kleinbahngesellschaft aufgesplittet in einen flämischen Teil (VVM Vlaamse Vervoermaatschappij / Firmierung unter De Lijn) und einen wallonischen Teil (SRWT Société Régionale Wallonne du Transport / Firmierung unter TEC Transport En Commun). Zusätzlich wurden die in den jeweiligen Landesteilen verbliebenen städtischen Verkehrsbetriebe integriert. Nur der Verkehrsbetrieb Brüssels blieb eigenständig. Das Straßenbahnnetz von VVM/De Lijn umfaßt nun neben Ostende auch Antwerpen und Gent und das von SWRT/TEC neben der Stadtbahn von Charleroi auch die dieselbetriebene Grottenbahn von Han-sur-Lesse, die allerdings verpachtet wurde.
Die Kleinbahn im Museum: Das SNCV-Depot in Schepdaal ist seit 1962 Museum der Kleinbahngesellschaft (seit 1991 Eigentum De Lijn). Bis 1968 diente es noch als Abstellplatz für die Straßenbahnen der Linie "Ni" Brüssel (Porte de Ninove/Ninoofsepoort) - Dilbeek - Ninove, deren letzte Teilstrecke am 21. Februar 1970 stillgelegt wurde. Die Geschichte des Depots ist jedoch viel älter. In Betrieb genommen im Jahre 1887, diente es als Endbahnhof der Dampfstraßenbahn Brüssel - Schepdaal. Zwischen 1888 und 1889 verkehrten hier auch 2 ROWAN-Dampftriebwagen. In 1898 wurde die Linie dann bis Ninove verlängert. Elektrische Triebwagen erreichten Schepdaal erstmals 1925. Die Anlagen und Gebäude (nebst Wasserturm) des Depots Schepdaal sind wie durch ein Wunder bis heute fast unverändert erhalten. Der Wagenpark - betreut durch den Verein AMUTRA - Association pour le Musee du Tramway (VETRAMU Vereniging voor het Trammuseum) - reicht von der Dampf- und Dieseltraktion bis zu den schnittigen Großraumwagen der 30er/40er Jahre.
Ich habe besonders den Schneepflug in Erinnerung.
In Amsterdam wurde diese Woche 100 Jahre Straßenbahn gefeiert. Da der Gemeentevervoerbedrijf Amsterdam, der selbst 100 Jahre alt geworden ist, das nur unter "Aktuelles" meldet, wird der Hyperlink wohl nicht lange funktionieren. Hier der Text:
Ähnlich wie in Schepdaal ist auch das Haags Openbaar Vervoer Museum in einem historischen Straßenbahndepot untergebracht.
Die 28 Strassenbahnen (auf die Bussammlung gehe ich hier nicht ein) sind größtenteils auch als Foto im WWW zu besichtigen, wobei auch noch relativ neue auf Ausländer interessant und ungewohnt wirken. Das Museum beherbergt aber auch das noch unrestaurierte älteste Straßenbahnfahrzeug der Niederlande, einen Anhänger von 1878
http://www.hovm.nl/hovm/tramcollectie/images/2101.jpg PCC 2101 von 1974 |
http://www.hovm.nl/hovm/tramcollectie/images/2.jpg Railreinigmotorwagen 2 von 1927 (Hersteller war Schörling in Hannover, wo auch heute noch Reinigungsfahrzeuge hergestellt werden.) |
HARALD JAHN verdanke ich Hinweise auf zwei Gelände mit Informationen über die Straßenbahnen in Wien. Seine eigene Darstellung der Straßenbahngeschichte kennzeichnet die Verzweiflung über verkehrspolitische Fehlentscheidungen.
Nachteilig für den Stadtbahnbau war, daß schon zwei Stadterweiterungen stattgefunden hatten. Außerdem war die Aufgabe sicher zu groß, um pünktlich bewältigt zu werden. So waren allein 2000 Pläne zu zeichnen, wofür das Atelier 70 Mitarbeiter beschäftigte. Während frühe Gebäude leicht klassizistisch gestaltet waren, zeigen spätere Jugendstileinfluß. |
http://wwwalt.wiennet.at/wa/bilder/ow1.jpg |
Interessant finde ich auch die beiden "Ausnahmepavillons":
Auf der Wientallinie stehen die vielleicht berühmtesten und meist fotografierten Stationsbauten der Welt: Die mit goldenen Sonnenblumen dekorierten Aufnahmepavillons der ehemaligen Stadtbahnstation Karlsplatz.
Die Stationsgebäude am Karlsplatz sind innerhalb der Stadtbahnstationen nicht nur wegen des üppigen Jugendstil-Dekors eine Ausnahmerscheinung, auch in der Anlage hat WAGNER hier das Grundschema der "Tiefbahnstationen" verlassen.
Eine zweite Ausnahmestation liegt ebenfalls auf der Wientallinie. Es ist der Hofpavillon zwischen den Stationen Schönbrunn und Hietzing. WAGNER schuf den Bau für das Kaiserhaus und seine Gäste. Er ist strategisch günstig am Rande des Schönbrunner Schloßparks gelegen, verbrachte doch Kaiser FRANZ JOSEPH einen großen Teil des Frühjahrs und des Herbstes im Schloß Schönbrunn. [aber nicht im Stadtbahnpavillon]
HARALD JAHN schreibt:
Wien - die Stadt, in der ich lebe - ist in vielen Bereichen als Sonderfall zu betrachten. Aus einer wilden Konkurrenz frühkapitalistischer Verkehrsbetriebe entwickelte sich nach der Übernahme durch die Stadt selbst das beste und dichteste Tramwaynetz der Welt.
Heute ist dieser einst flexible und leistungsfähige Betrieb zu einem Saurier geworden, der aus Gewohnheit überlebt. Irrationale politische Entscheidungen ignorieren die Systemvorteile der Straßenbahn - im U-Bahn-Bau wurde das Allheilmittel gefunden, für das nichts zu teuer ist.
Da es sich bei der Stadtbahn aber nicht um eigentliche Straßenbahnen handelt, habe ich die beiden Wiener Adressen nur wegen ihrer hohen Qualität genannt.
In Lissabon führt die Linie 28 größtenteils durch die Altstadt und fährt oft nur mit wenige Zentimeter Abstand an Häusern oder parkenden Fahrzeugen vorbei. Ich konnte sie kürzlich benutzen. Im Juni 1994 hat das schon ERNST KERS gemacht, dessen Fotos ihr bei Mercurio findet. Auch die Linie 12, die ich nicht benutzte, schlängelt sich durch enge Gassen.
http://mercurio.iet.unipi.it/pix/pt/trams/Lisboa/l94728a.jpg |
Subject: Tramcar 728 on line 28 Location: Rua das Escolas Gerais, Lisbon - Portugal Date: june 1994 Photo and scan: ERNST KERS Weitere Links: |
Der britische Urlaubsort Blackpool besitzt nicht nur Doppelstockstraßenbahnen, was ich schon ausreichend faszinierend fände, sondern auch noch einige fantasievolle Sonderaufbauten.
http://tramway.com/fts/BT735.JPG |
http://tramway.com/fts/bct11vam.jpg |
http://tramway.com/fts/bct731.jpg |
Bei Eindeckern muß der Stromabnehmer erhöht angebracht werden. Die Fylde Tramway Society bietet ähnliche Fotos. |
Originell finde ich auch die Eisenbahnen und Straßenbahnen der Isle of Man. Am 7.8.1876 nahmen die Douglas Corporation Horsetrams den Betrieb auf. Die Queens Pier Tramway Ramsey war von 1886 bis 1981 in Betrieb.
Am 2 August 1873 um 4 Uhr morgens erprobte ANDREW SMITH HALLIDIE erfolgreich den ersten "cable car". Der Einwanderer aus Liverpool war vom Goldrausch angezogen, im Bergbau aber erfolglos. Mit Drahtseilen für verschiedene Zwecke, insbesondere für den Brückenbau kam der Erfolg. Er erwarb auch viele Patente und trat gegen massive Einschüchterungsversuche für die Republikanische Partei ein, die damals als Partei ABRAHAM LINCOLNs fortschrittlicher als die Demokraten und im Süden und Westen unbeliebt war. Sein "Hallidie Ropeway" bewährte sich zunächst in unwegsamen Bergbaugebieten, wo Pferde die Loren nicht sicher bewegen konnten. (andere Fundstelle der Biografie über HALLIDIE)
Die Firma Röbling, in Surftipp 28/2000 im Zusammenhang mit Brooklin-Bridge und Golden Gate Bridge erwähnt, hat auch Seile für die Cable Cars in San Francisco hergestellt.
Das cablecarmuseum geht ausführlich auf die Geschichte (ursprünglich gab es acht Gesellschaften) ein und zeigt alte Fotos und einen Linienplan aus den 1890er Jahren, als das System die größte Ausdehnung hatte.
Das Museum of the City of San Francisco hat ebenfalls mehrere Texte zur Geschichte der Cable Cars veröffentlicht.
JOE THOMPSONs Cable Car Home Page würdigt auch die Seilbahnen anderer Städte: Los Angeles, Oakland, San Diego, Chicago, Seattle, Melbourne, London, Philadelphia. Lesenswert sind auch die Ausführungen über die Technik der Bahn, wie das Seil, das die Waggons zieht, gepackt und losgelassen wird und wie gebremst wird. Besonders schwierig sind Kreuzungen verschiedener Linien.
http://www.geocities.com/CapeCanaveral/Launchpad/3518/images/cagrip.gif
President JW HARRIS >of the California Street Cable Railway standing in front of a car, perhaps at Presidio Avenue, with the refined and original versions of the Root single jaw side grip used by the line. Mr HARRIS started with the company as a manual laborer in 1879 (Source: "Cable Car Days in San Francisco", EDGAR M. KAHN, 1944)
Die erste Frau, die so ein Gerät bediente, war am 15.1.1998 FANNIE MAE BARNES.
Den Film "A Trip Down Market Street", eine 1905 aufgenommenen etwa 2,5 km lange Führerstandsmitfahrt von Market Street zum Ferry Building könnt ihr von der US-Kongreßbibliothek downloaden. Ich habe mir die drei MPEG-Dateien (fast 100 MB) angesehen und fand beeindruckend, wie regellos der Verkehr wirkt. Übrigens kreuzt auch eine Straßenbahn mit zwei Stromabnehmern (einer unten) den Weg.
http://www.geocities.com/CapeCanaveral/Launchpad/3518/images/sfmkt.gif
Frames from "A Trip Down Market Street (source: Library of Congress).
Bedeutender Unterschied gegenüber anderen Standseilbahnen ist in San Francisco die Möglichkeit, Waggon und Seil voneinander zu trennen. Meist waren die Seile fest mit den Fahrzeugen verbunden. Dieses Prinzip (funicular) ist weniger kompliziert, bedeutet aber, daß alle gleichzeitig anhalten und losfahren und verhindert Kreuzungen in einer Ebene.
Als funicular (gibt es dafür ein deutsches Wort?) funktionierte die Standseilbahn in Wellington, Neuseeland.
http://www.aix.de/global/cablecar2.jpg
Als Startseite zu australischen Straßenbahnen dient das Australian Tramway Networks. Das größte Straßenbahnmuseum der südlichen Hemisphäre ist das Sydney Tramway Museum. Dort gibt es auch eine E-Klasse, die nicht nach Mercedes aussieht:
http://www.railpage.org.au/tram/images/syd-e.jpg
Für StraßenbahnfreundInnen gibt es auch einen Webring, aus dessen Links ich mich hier bediente.
Auch bei Tram-info könnt ihr noch viele Links finden
Die animierten Straßenbahnen verdanke ich René Friese, der sehr viele Fotos veröffentlicht. Für historisch Interessierte sind auch historische Fotos Berliner Straßenbahnen dabei. Beachtet auch die Bürgerinitiative für animierte Verkehrszeichen! Dieses DDR-Straßenbahnschild
erinnert mich an ein Original, daß ich in Dresden kurz nach der DDR-Volkskammerwahl fotografierte:
Mehr Fotos zum Volkskammerwahlkampf findet ihr auf meiner zweiten Homepage, die ausschließlich DDR-Themen behandelt.