Einleitung
Erfinder
Philip Reis
Alexander
Graham Bell
Museen und Sammlungen
Atlantikkabel
Telefonhersteller
Telefongesellschaften
Exkurse
Gebrauchsanweisungen
Musik
Heute möchte ich die Geschichte des Fernsprechers, meist Telefon genannt, erforschen. Das ist ein sehr umfangreiches Gebiet und meine Funde und Hyperlinks sind weder vollständig, noch notwendigerweise die besten (weil ich vieles noch nicht lesen konnte). Ich beschränke mich auf das Festnetztelefonieren. Mobiltelefone (oft leider scheinbar englisch als "Handy" bezeichnet) mag ich nicht. Leider mußte ich eins vorübergehend beruflich benutzen und empfand es als elektronische Fußfessel. Auch mit Telefonkarten (obwohl die erstmals in Aachen getestet wurden) möchte ich mich hier nicht beschäftigen, obwohl ich nichts dagegen habe, aber ich möchte das Thema beschränken.
Das Thema "Fernsprecher" bietet sich auch in Verbindung mit dem vorigen Surftipp über Schreibmaschinen an, weil ich dort schon das Fernschreibermuseum vorstellte.
German Devotes Virtual Museum to Teleprinters
http://www.yesterdaysoffice.com/graphics/articles/25-3.jpg
Gewidmet der Geschichte von Baudot-Code Fernschreibern.
Als ich 1983 Fernsprechteilnehmer wurde, fand ich in meiner Wohnung schon einen Fernsprechtischapparat Modell A in mausgrau vor. Der Fernmeldedienst der Deutschen Bundespost ermöglichte mir aber die Auswahl zwischen mehreren Modellen und ich entschied mich für ein Modell T mit Wählscheibe, natürlich in hellrotorange, der Farbe, die meinen Vorstellungen am nächsten kam. Das Gerät diente mir nicht lange, denn vom Flohmarkt holte ich mir ein ebenso hellrotorangenes "Komforttelefon Alpha" mit Wahlwiederholung, Kurzwahl, Lautsprecher und Schlüssel, das ich noch heute besitze und benutze. Ich umging so die hohen Mietkosten der Post - immerhin mit einem vom Fernmeldetechnischen Zentralamt abgenommenem Endgerät. Später bekam ich noch einen einfachen Siemens-Apparat hinzu, den ich in orange (RAL 2000) anstrich, jetzt aber nicht mehr benutze. Dabei war der Hörer praktischer angebracht. Aber sonst hatte es keinen Komfort. Im Gegensatz zu Schreibmaschinen habe ich keine Telefone gekauft, die ich nicht benutzen wollte. Endgeräte und Telefongebühren sind heute zwar in der Regel billiger, aber bis vor etwa 20 Jahren kosteten Ortsgespräche unabhängig von ihrer Dauer nur eine Einheit, Telefonzellen enthielten noch Telefonbücher und wenn nicht, kostete die Auskunft auch nur eine Einheit. Daß alles besser wird, vermag ich somit nicht zu bestätigen. Beruflich habe ich Nebenstellenanlagen von Siemens und Bosch kennengelernt. Die von Bosch gefallen mir besser, ich habe aber nur herausgefunden, daß der Produktbereich verkauft wurde.. |
orangenes Siemens-Telefon Weitere Informationen über meine Schreibmaschinen. |
Wie viele andere Erfindungen hat auch das Telefon viele Wurzeln. Im deutschsprachigen Raum wird meist PHILIPP REIS (1834-1874) als Erfinder genannt.
Es gab aber schon früher ähnliche Entwicklungen. TOM FARLEYs "private line's Telephone History Part 1 -- to 1870" würdigt auch die Physiker, die die Grundlagen für die Erfindung des Telefons lieferten, etwa STEPHEN GRAY, MICHAEL FARADAY oder SAMUEL MORSE. Der insgesamt auf mehrere Dokumente aufgeteilte Artikel hat auch sorgfältig ausgewählte Hyperlinks zu noch detaillierteren Aufsätzen.
Eine andere hervorragende Darstellung (zudem in deutscher Sprache) bietet
Das Telefon ist ein ungeliebtes, geschichtlich zufällig entstandenes Nebenprodukt, das niemand wirklich haben wollte.
Faktum 1: Der deutsche Student G. HUTH erfindet 1796 das Wort "Telephon oder Fernsprecher". Statt eines Telegraphen will er eine Art Riesentrompete, "Megaphone", einführen (sie waren von ATHANASIUS KIRCHER vorweggenommen), um Kommunikationsschwierigkeiten bei Nebel, Sturm und anderen Störungen entgegenzutreten. Ein Spinner eben, "une idée germanique". Dagegen setzt sich die Telegraphie durch.
Faktum 2: Die Herren GAUSS und WEBER erfinden 1833 einen Induktionstelegraphen. Ziel war die Widerstandsmessung von Drähten, d.h. die Nachprüfung des Ohmschen Gesetzes (Spannung, Stromstärke, Widerstand).
Keiner der beiden denkt zu diesem Zeitpunkt etwa an Nachrichtenübermittlung oder gar an das Beantragen von Patenten.
Der Autor hat auch herausgefunden, daß die Nachbauten des Gauß-Weber-Telegraphen im Postmuseum (von 1873) und im Deutschen Museum (von 1905) nicht ausprobiert wurden, der im Deutschen Museum sogar falsch beschriftet ist. WEBER war einer der "Göttinger Sieben" und wurde 1837 in die Emigration getrieben. (Zu den Welfen vgl. Surftipp 25/2000
Zu Göttingen vgl. Surftipp 5/2001)
Philip Reis |
oben |
MENZLER-TROTT schreibt weiter:
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/2335/2335_5.gif
Handskizze des Telephons von PHILIPP REIS, 1861. [Nach Tom Farley ist links der Sender, rechts der Empfänger]
Faktum 3: PHILIPP REIS aus Friedrichsdorf im Taunus arbeitete im Institut Garnier, einer Gehörlosenschule, und führte Untersuchungen an Gehörlosen durch. Deshalb baute er einen Apparat, der Töne weitergibt.
Die Reis'sche Idee ist verwandt mit der von CHARLES BOURSEUL, der sie 1854 in einem Artikel im Journal quot;L'illustration de Paris" abdrucken läßt. Am 26. Oktober 1861 erfolgte die Vorstellung des Reis'schen Apparates beim Physikalischen Verein in Frankfurt unter dem Titel Über Telephonie durch den galvanischen Strom, 1863 zum Fürstentag in Frankfurt, aber beides ohne Resonanz, denn niemand wußte, was man mit diesem Spielzeug anfangen sollte. Die letzten Apparate werden dann weiter bis 1870 vom Instrumentenbauer JOHANN WILHELM ALBERT, später dann von der Firma König gebaut.
... Die Telegraphensysteme zu seiner Zeit waren sehr gut... Reis mag an eine Anwendung mit menschlicher Sprache in seinen letzten Lebensjahren gedacht haben, aber er hat dies dann nicht plausibel und öffentlich ausgedrückt. 1883, neun Jahre nach REIS' Tod erschien seine Biographie "PHILIPP REIS, inventor of the telephone. A biographical scetch" - in deutscher Sprache erst im Jahre 1963 im "Archiv für die Deutsche Postgeschichte" -, geschrieben vom englischen Physiker SILVANUS PHILIPPS THOMPSON, Professor am Finsbury Technical College in London. Das Buch wurde größtenteils von der Bell Company aufgekauft und vernichtet.
Alexander Graham Bell |
oben |
Faktum 4: Der Taubstummenlehrer ALEXANDER GRAHAM BELL kannte natürlich die Arbeiten von REIS und beabsichtigte tatsächlich, die menschliche Stimme zu bertragen. Als Lehrer wollte er zunächst den taubstummen Schülern die Schwingungen der Stimme, des Schalls, zeigen. Er benutzte am Anfang ein präpariertes Menschenohr und durch Zufall kam er auf Spule, Stabmagnet und Membran aus dünnem Eisenblech. Er setzte sich 1876 durch. Warum?
BELL hatte einfach bereits 1873 eine Patentverwertungsgesellschaft gegründet, obwohl noch nichts ausreichend funktionierte. Er erhielt am 14. Februar 1876 sein Patent, obwohl seine Anordnung immer noch nicht funktionierte, jedenfalls nicht in normaler, selbst damals akzeptabler Sprachqualität. Auch sein System wollte niemand haben (Telegraphensysteme sind gut und erfolgreich - und alles andere wird weiterhin als Spielzeug angesehen).
... Erst im Oktober 1876 verbesserte sein Gehilfe WATSON das Telefon entscheidend, im Mai 1877 war es verbreitungsfähig. ELISHA GRAYs System war zwar technisch besser, wurde aber vom Patentamt abgeschmettert. Die offizielle Lesart ist, daß er zwei Stunden zu spät gekommen sei. 600 Prozesse schlossen sich daran an. Das technisch unterlegene Bellsche System wird 1878 durch das Kohlenkörnermikrophon und anderes verbessert. EDWARD DAVID HUGHES (1831-1900), THOMAS ALVA EDISON 1847-1931) u.a. arbeiteten daran und verwendeten Ideen von ELISHA GREY.
Verteifende Einblicke in BELLs Forschung erlauben The ALEXANDER GRAHAM BELL Family Papers at the Library of Congress (1862-1939)
mit etwa 38000 Bildern und Aufsätzen zu den Themen
Die Anwendungen des Telefons erinnern zunächst etwas an das heutige Internet: Musikübertragungen, Telefonradio, Werbung, Produktbestellung. Die Telegrafengesellschaften bekämpfen das Telefon mit allen Mitteln. Während sich später die Autoindustrie in den USA gegen ÖPNV und Bahngesellschaften weitgehend durchsetzen konnte, blieben sie aber erfolglos. (Interessant wäre auch ein Vergleich mit den Methoden von AKW-Betreibern oder Zigarettenherstellern).
Zu Deutschland vgl. JAN-OTMAR HESSE
HEINRICH VON STEPHAN und die 'Telekommunikationspolitik' vor 100 Jahren
Im Sonderheft "100 Jahre Fernsprecher in Deutschland" des Archivs für Deutsche Postgeschichte, Frankfurt am Main 1977, S. 151 f fand ich zwei Gedichte zur deutschen Bezeichnung des Telefons:
Die Taufe des Telephon | Telephoniedliches Weihelied nach der Melodie des "Krambambuli"-Liedes zu singen |
Unser Generalpostmeister Ist geborener Teuton Große Ehre dem erweist er, Der ersinnt dem Telephon Einen richtig deutschen Namen, Wie man Umschlag für Couvert, Frauenzimmer sagt für Damen. - Alsbald regt sich's ringsumher. Und man leert der Worte Köcher, Nummer Fünf schlägt Meilenschreier, Stephanino wär' viel feiner, Wortstrick, Telegraphenstürzer, |
Gefunden endlich ist das Mittel, Daraus der Menschheit Heil ersprießt: "Fernsprecher" ist des Zaubers Titel, Der uns die Seligkeit erschließt! Hier öffnet sich der Himmel schon, Bald wird zum milden Zephyr werden,
Verständ'gen sich per Telephon Auch der Debatten ew'ger Jammer
Vertritt sich selbst durch's Telephon Der Börse hochgewölbte Hallen
Am Ultimo per Telephon! Der schnöde Brief, die Lügen-Zeitung,
Sofort das biedre Telephon! Für der Erholungsreise Plagen
Mit voller Brust per Telephon! Doch wenn in's Rohr uns Quistorp predigt,
Verflucht's uns nur per Telephon! (Nur eines trotzt der Kraft des Fetisch -
Reißt gleich der Draht am Telephon!) So jubeln denn, der Erde Kinder,
Ein dreifach Hoch per Telephon - Per Ti - Ta - Telephon - Per Telephon! |
Weitere Links:
das dänische telefonmuseet
DK-2900 Hellerup Denmark Tlf.: +45 33 99 40 50 E-mail: museum@telefonmuseet.dk |
http://www.telefonmuseet.dk/dias/dias05s.gif Modell Eifelturm oder Skeleton (Ericson 1892) |
zeigt im WWW 39 Telefone (mit Erläuterungen) und die Einrichtung einer Vermittlungsstelle.
Das schwedische Telemuseum erlaubt Einblicke in die Entwicklung der Telefonzellen (Telefonkiosk) und -säulen (Telefonskydd). Offenbar waren Zellen dort jahrzehntelang unten offen (wie Toiletten). Immerhin blieb so die von RaucherInnen verpestete Luft nicht lange drin.
http://www.telemuseum.se/historia/kiosker/1914.jpg Telefonkiosk av 1914 års modell |
http://www.telemuseum.se/historia/kiosker/1964.jpg Telefonkiosk av 1964 års modell |
Das FRANK H. WOODS Telephone Pioneer Association Telephone Museum
2047 M Street
Lincoln, Nebraska 68508
402 436-4640
ist nach eigenem Bekunden eins der größten Telefonmuseen Amerikas.
http://www.4w.com/fhw-pioneers/fhw/2operators.JPG
The museum is named for FRANK H. WOODS (1868-1952) who founded Lincoln Telephone Company in 1903. The company began serving 1,800 Lincoln customers in June 1904. An industry publication, praised the new company as "the first large automatically operated telephone exchange west of Chicago. WOODS served as president and chairman of the board until 1946 when he resigned as president. He remained chairman until his death in April 1952. The Telephone Museum serves to educate the general public about the history of the telephone industry, especially the history of independent telephony and specifically that of The Lincoln Telephone and Telegraph Company and its founder, FRANK H. WOODS .
Das PTT-Museum in Den Haag widmet sich der gesamten Kommunikation, nicht nur der telefonischen.
The Eastland Disaster Historical Society erinnert an einen Schiffsuntergang. Das könnte in Surftipp 26/2000 passen, gefunden habe ich es aber im aktuellen Zusammenhang, weil die Opfer Mitarbeiter einer Telefongesellschaft waren.
On July 24, 1915 the excursion ship, S. S. Eastland, capsized at its berth in the Chicago River, drowning more than 800 Western Electric Hawthorne Works employees, family members and friends. The purpose of the Eastland Disaster Historical Society is twofold. First, to provide education and information regarding the Eastland Disaster to ensure its place in history for future generations. And second, to commemorate those families whose lives were affected by the Eastland Disaster.
MIKE SANDMANs Telefon History Pages führen zu zahlreichen Abbildungen. Das Gelände wird gerade abgeändert, vielleicht weil die Startseite überladen ist, ich nehme aber an, daß insgesamt doch nichts verloren geht.
Bei DAVID MASSAY fand ich u.a. verschiedene Telefontöne (Irland und USA). Dabei fiel mir ein, daß in der BRD das Freizeichen mal geändert wurde. Viele Museen, die ich hier nicht nenne, hat er aufgelistet.
IAN PRITCHARDs Bakelit-Telefon-Sammlung enthält auch Schaltpläne
ALAIN GROULTs Sammlung scheint vor allem um 1900 entstandene Geräte zu enthalten.
Antique Telephone Collector's News ist in Japan beheimatet.
Die Antique Telephone Collectors Association in den USA überzeugte mich mit
Artikeln zur Geschichte
Informationen über A.G. BELL
technischen Erläuterungen
Links zu Sammlern
Atlantikkabel |
oben |
Transatlantic Cable Communications berichtet hinreichend ausführlich über den schwierigen Weg zum Transatlantikkabel
http://collections.ic.gc.ca/canso/earlycab/antilock.gif
So soll das Verlegen des Kabels 1857 ausgesehen haben.
In den Telecom-Archiven des MIT Laboratory for Computer Science habe ich eine umfang- und informationsreiche Diskussion über die Geschichte der Unterseekabel gefunden.
http://www.atlantic-cable.com/smcable01_small.jpg
Atlantikkabel von 1858, 1865 und 1866
ist nur ein Text in der umfangreichen Darstellung von FTL Design über History of the Atlantic Cable & Submarine Telegraphy. Hier findet ihr hervorragende Informationen über dieses Teilgebiet des Fernsprechens. Z.B. habe ich hier erfahren, daß in der Rotunda des US-Capitols ein 1865 von CONSTANTINO BRUMIDI gemaltes Fresko die Göttin VENUS ein Transatlantikkabel haltend zeigt. Und die Göttin MINERVA unterrichtet BENJAMIN FRANKLIN, ROBERT FULTON und SAMUEL F.B. MORSE. BELL kommt hier nicht vor.
Ericson hat die (eigene?) Telefongeschichte auf mehreren Postern dargestellt, fünf davon vermutlich alle) hat David Massey auf seiner quot;Tribute to the Telephone"-Homepage. Besonders gut gefällt mir dieses:
Die Telefone auf der zweiten Abbildung (Ericofone) sind recht bekannt und heute noch in fast jeder Design-Ausstellung zu finden, die sich mit den fünfziger Jahren beschäftigt.
France Telecom berichtet über die Geschichte des Fernsprechens aus französischer Sicht.
Plakat der Gesellschaft AT&T "The Telephone Story"
In "Iowa's telephone history mixture of legend, fact" behauptet George C. Ford 1996, Telefone seien zuerst in ländlichen Gegenden verbreitet gewesen und hätten vor allem die Bedürfnisse von Bäuerinnen befriedigt.
Im westberliner Postmuseum (jetzt ersetzt durch das renovierte Postmuseum in Ostberlin) besuchte ich am 8.2.1997 (wieder mal über Karneval nach Berlin geflohen) eine Ausstellung, von der ich schon vorher gelesen hatte:
Gebrauchsanweisungen sind schlecht dokumentiert und selten erhalten. Dabei geben sie nicht nur wichtige Hinweise zur Handhabung von Geräten, sondern auch interessante Einblicke in die Gebräuche einer Zeit. So weisen viele darauf hin, was man mit Geräten machen kann. Bei meiner Mikrowelle z.B. habe ich auch ein Buch mit Rezepten bekommen. Bei alten Kühlschränken wurde erklärt, wie man Speiseeis erzeugt. Das war in den fünfziger Jahren recht beliebt. Damals glaubte man anscheinend noch, diese Geräte wären für den Sommer gedacht, und die Gebrauchsanweisungen mußten anregen, sie auch im Winter zu benutzen. Im Mittelpunkt standen die Anweisung der Post zum Gebrauch von Fernsprechapparaten, zum Buchstabieren und zur Aussprache von Zahlen. Ich wohnte früher in der Brinnstraße und buchstabierte das Berta-Richard-Ida-Nordpol-Nordpol. Davon ist nur Richard seit 1900 unverändert. Ida und Nordpol sind arisiert. Früher benutzte man Isidor und Nathan. |
Aus dem Katalog |
Intuitiv habe ich eins immer richtig gemacht. Ich nenne meine Telefonnummer fünf-sieben - vier-fünf - eins-sechs. Manche fragen dann nach: "siebenundfünfzig - fünfundvierzig - sechzehn?" Das ist falsch und verwirrend. Wer an siebenundfünfzig denkt, neigt dazu, erst sieben und dann fünf zu wählen. So führt die idiotische deutsche Zahlensprechweise zu Fehlern.
In Ost- und Westdeutschland wurden die Fernsprechteilnehmer angehalten, den Hörer richtig aufzulegen, aber während im Westen erklärt wurde, sonst werde die Verbindung nicht richtig getrennt und die Gebühren weiter gezählt, hieß es im Osten, sonst werde die Verbindung nicht richtig getrennt und andere könnten nicht telefonieren. Dahinter steckt, daß sich manche Teilnehmer die knappen Leitungen mit Nachbarn teilten.
Systematische Darstellung der Veränderungen der Buchstabiertafeln
1890 März |
1903 April |
1905 | 1911 April |
1922-1923 | 1926 | 1932 | 1934 | 1948 | 1950 | |
A | 1 | Albert | Anton | |||||||
B | 2 | Bertha | Berta | Bernhard | Bruno | Berta | ||||
C | 3 | Citrone | Cäsar | |||||||
Ch | Charlotte | |||||||||
D | 4 | David | Dora | |||||||
E | 5 | Emil | ||||||||
F | 6 | Friedrich | Fritz | Friedrich | ||||||
G | 7 | Gustav | ||||||||
H | 8 | Heinrich | Heinz | Heinrich | ||||||
I | 9 | Isidor | Ida | |||||||
J | Jacob | Jakob | Jot | Julius | ||||||
K | 10 | Karl | Katharina | Kurfürst | Karl | Kaufmann | ||||
L | 11 | Ludwig | ||||||||
M | 12 | Maria | Martha | |||||||
N | 13 | Nathan | Nordpol | |||||||
O | 14 | Otto | ||||||||
P | 15 | Paul | Paula | |||||||
Q | 16 | Quelle | ||||||||
R | 17 | Richard | ||||||||
S | 18 | Samuel | Siegfried | Samuel | ||||||
T | 19 | Theodor | Toni | Theodor | ||||||
U | 20 | Ulrich | ||||||||
V | 21 | Viktor | ||||||||
W | 22 | Wilhelm | ||||||||
X | 23 | Xantippe | ||||||||
Y | 24 | Ypsilon | Ypern | Ypsilon | ||||||
Z | 25 | Zacharias | Zeppelin | Zacharias | ||||||
Ae | 26 | Ärger | Änderung | Ärger | ||||||
Oe | 27 | Ökonom | Öse | Ökonom | ||||||
Ue | 28 | Überfluß | Übel | Übermut |
Gebrauchsanweisungen kommen sogar im Strafgesetzbuch vor:
§130a. Anleitung zu Straftaten
(1) Wer eine Schrift (§ 11 Abs. 3), die die Anleitung zu einer der in § 126 Abs. 1 Nr. 1 bis 6 genannten rechtswidrigen Taten enthält und bestimmt sowie nach den Umständen geeignet ist, die Bereitschaft anderer zu fördern, solche Taten zu begehen,
wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder in einer Versammlung zu einer der in § 126 Abs. 1 Nr. 1 bis 6 genannten rechtswidrigen Taten eine Anleitung gibt, um die Bereitschaft anderer zu fördern, solche Taten zu begehen.
(3) § 86 Abs. 3 gilt entsprechend.
Als eine Schrift, die davon betroffen war, wurde MICHAEL (BOMMI) BAUMANN: Wie alles begann ausgestellt. Der Autor beschreibt dort, das sie aus Unkrautex und irgend einem anderen chemischen Mittel Sprengsätze gebastelt haben.
Wichita Lineman (Text und Musik JIMMY WEBB, Autor von MacArthur's Park) behandelt die Bedürfnisse eines Telefonarbeiters, der sich um Freileitungen kümmern muß und wurde berühmt durch die Interpretation GLEN CAMPBELLs.
Aber ich fand auch eine Kritik, die die Fassung RAY CHARLES' vorzog: For "Wichita Lineman" CHARLES and FELLER hewed close to the musical ambience of GLEN CAMPBELL's stellar version, but as CHARLES had done innumerable times in the past, he managed to make the well-known tune sound like no one had ever sung it before him. Much of the credit must go to the writer, JIMMY WEBB. Among the most unconventional and powerfully imagistic songs ever to hit pop radio, "Wichita Lineman" conveys a solitude far more sweeping than the desolation of lost love, an almost archetypal vision of frontier loneliness. Sensitive to the ethereal romanticism of quot;Wichita Lineman," CHARLES let the song carry its own weight, even as he added sublime touches, such as his slurred reading of the words "singing in the wires." Im Interview JIMMY WEBBs mit PAUL ZOLLO kommt der Titel mehrmals vor.
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Wichita lineman
I am a lineman for the county I know I need a small vacation And I need you more than want you © 1968 Canopy Music, Inc./ASCAP |
Zu allen angeschnittenen Themen lassen sich noch viel mehr Links finden, was ich aber hier nicht beweisen will. Ich habe nur die wenigen Angebote vorgestellt, die ich mir auch angesehen habe. Wem diese Informationen nicht reichen, möge dortige Links weiterverfolgen. Hier noch einige mögliche Ausgangspunkte