WWW-Tipp der Woche 48/1999

Liebe Netzgemeinde,  

Die CIA und der Tod von Charles Horman

in Costa-Gavras Film "Missing" ging es 1982 um einen von der Pinochet-Diktatur ermordeten US-Bürger, dessen Frau und Eltern nach ihm suchen und von der US-Botschaft heuchlerisch Hilfe zugesagt bekommen, obwohl man dort schon weiß, daß der Gesuchte tot ist. Die Internet Movie Database nennt hier weitere Daten.

Warum erzähle ich das? Weil das US-Außenministerium Dokumente über Chile "deklassifiziert" hat - d.h. sie nicht mehr geheim hält. Die CIA sträubt sich noch gegen die verordnete Offenheit. Aber ein Dokument das State Departements nährt Verdacht, daß der Geheimdienst mit der Angelegenheit mehr zu tun hatte, als bisher zugegeben wurde - wörtlich "an unfortunate part" spielte. Der Verschwundene hieß in Wirklichkeit Charles Horman.

Als die Familie 1980 einen Prozeß führte, wurde ein Dokument nur mit großen unkenntlich gemachten Passagen freigegeben.

Original-URL: http://www.gwu.edu/~nsarchiv/news/19991008/01-01.gif

So sieht das Dokument ungeschwärzt aus:

Original-URL: http://www.gwu.edu/~nsarchiv/news/19991008/01-04.gif

Viele Originaldokumente kann man beim State Departement lesen: http://foia.state.gov/ "foia" in der URL steht dabei für "Freedom of information act" Dort gibt es auch Informationen zu anderen Ereignissen, wie der Ermordung amerikanischer Nonnen in El Salvador. Die Benutzung dieser Seiten setzt den Acrobat Reader voraus, aber das dürfte ja kein Problem sein.

Am Muskingum-College wurde eine ausführliche Bibliografie zur Geschichte der Geheimdienste zusammengestellt. Ich nenne die Links vom Speziellen zum Allgemeinen. Beachtet aber, daß ihr hier nicht viel erfahrt, außer, wo ihr viel erfahren könnt.


Vernichtung von Kulturgut in Baden Württemberg

Beim Untergang der DDR sind viele scheinbar wertlose Schriften weggeworfen worden. Die SERO-Annahmestellen waren voll davon. Auch wenn es sich meist um Veröffentlichungen handelt, die an verschiedenen Orten vorhanden sind, bin ich doch froh, mir 1990 einiges gesichert zu haben, wie ihr auf meiner Homepage nachlesen könnt

Zwei Jahre später hatte ich eine ähnliche Gelegenheit, als ich durch einen schwulen Freund vom Selbstmord eines Soziologieprofessors erfuhr. Er war nicht nur ebenfalls schwul, sondern auch etwas pädophil, allerdings suchte er sich Jugendliche als Sexpartner, die natürlich schon mehr Macht als Kinder haben. Zuletzt soll er an einen jungen Türken geraten sein, der ihn erpreßte. Seine Konten waren jedenfalls völlig geplündert und überzogen. Dann hat er sich erhängt. Aus seinem Nachlaß sicherten wir uns einiges, wobei ich z.B. an Zeitschriften interessiert war. So kam ich zu Heften der Zeitschriften

Nachdem ich so zumindest einen Teilbestand zusammenhalten konnte, der sonst wahrscheinlich zerstreut worden wäre und im Fall DDR sogar die Vernichtung verhindert habe, tut es mir weh, durch eine email des in Konstanz oder Freiburg lehrenden Historikers KLAUS GRAF auf einen baden-württembergischen Skandal aufmerksam zu werden.

(Startseite für meine Erkundungen war http://www.uni-koblenz.de/~graf/#kulturgut Alles, was ich hier zitiere, habe ich von dort aus gefunden. Ich halte es aber für so wichtig, daß ich mich nicht darauf verlasse, daß ihr selbst nachseht.)

Am 20. Oktober 1999 fand bei Reiss in Königsstein die erste Versteigerung aus der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen statt. Unter den Hammer kamen gut 1100 Drucke, darunter etwa 300 aus dem Besitz von Joseph von Laßberg. Nur ein kleiner Teil davon konnte für öffentliche Institutionen gesichert werden.

In der Badische Zeitung vom 20.10.1999 schrieb Volker Schupp, Ordinarius für Germanische Philologie und Altrektor der Universität Freiburg u.a.: .

und in einem anderen Aufsatz heißt es:

Außerdem: Mailinglistenbeiträge


Nach all dem habe ich keine Lust mehr, Euch das baden-württembergische "Schlössermagazin" zu empfehlen und mache es mehr als Pflichtübung: Ihr erfahrt dort etwas über


Schloß Rastatt

Zu jedem Schloß gibt es

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Schnitzler

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