WWW-Tipp der Woche 47/1999

Alexander von Humbold
Die Encyclopaedia Anatomica
Sonstige Wachsmodelle

Liebe Netzgemeinde,

Alexander von Humboldt

Schulen ans Netz? Lieber nicht, möchte ich nach den Erlebnisse behaupten, die ich kürzlich hatte.

Weil mir die Ausstellung über ALEXANDER VON HUMBOLDT

     "ALEXANDER VON HUMBOLDT - Netzwerke des Wissens"

in der Kunst- und Ausstellungshalle (die noch bis zum 9.1.2000 dauert) so gut gefallen hat, suchte ich im Internet weitere Informationen zu dieser bedeutenden Person. Suchmaschinen liefern massenhaft "Alexander-Von-Humboldt-Schulen". Ach würden Sie doch nicht ins WWW gegangen sein oder die Kunst der Keyword-Meta-Tags nicht beherrschen!

Eine frühere Station der Ausstellung in Berlin kann man vielleicht hier http://www.hkw.de/deutsch/kultur/1 99/humboldt/humboldt.html besichtigen. Bei mir wurde ständig die Serververbindung zurückgesetzt. Ich habe nur die Indexseite gesehen. Die war vielversprechend. Diesen und andere Links findet ihr auch im Angebot der Kunst- und Ausstellungshalle.

Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik berichtet erfreulich umfangreich über ihre Ausstellungen

Wenn man die Abbildungen anklickt, bekommt man leider keine vertieften Informationen, sondern nur vergrößerte Bilder.

Schaut euch auch die Ausstellung "Orinoko-Parima" über indianische Gesellschaften aus Venezuela an.

Die Universität Potsdam betreibt das Projekt "ALEXANDER VON HUMBOLDT im Netz"

Vor fast 200 Jahren begann eines der größten Forschungsabenteuer der Neuzeit: die amerikanische Reise ALEXANDER VON HUMBOLDTs. Darüber berichtet JUMA im Internet. Schülergruppen aus aller Welt sollen ab sofort gemeinsam am Aufbau dieser ALEXANDER VON HUMBOLDT-Site mitarbeiten.

Die stärksten Äußerungen ALEXANDER VON HUMBOLDTs, die in der Ausstellung zitiert wurden, nämlich scharfe Kritik an der Rolle des Christentums in Südamerika, habe ich im Katalog nicht wiedergefunden.

Über Brandrodung schrieb er:

und über Sklavenhandel in Cumaná:

Das zeigt, daß er sich nicht nur mit Pflanzen und Tieren beschäftigte, sondern auch die gesellschaftlichen Verhältnisse beobachtete. Ein Indianer meinte allerdings über HUMBOLDT, mit ihm sei es nicht weit her, Er würde fragen, was ohnehin jeder wisse und es sich aufschreiben, um es nicht zu vergessen.

Ein DDR-Text über AvH kann an der Humboldt-Universität nachgelesen werden: http://www.educat.hu-berlin.de/schulen/avh/avh/avhb.html 

Die Encyclopaedia Anatomica

oben

Da wie geschildert aus einem Schwerpunkt "ALEXANDER VON HUMBOLDT" mit ganz tollen kaum bekannten Tipps nichts geworden ist, vertröste ich Euch mit noch einer Ausstellung, die gerade (23.10.1999 - 9.1.2000 9:30 -12:30) in Florenz stattfindet.

Das naturwissenschaftliche Museum "La Specola" entstand schon 1771, als PETER LEOPOLD VON HABSBURG Lothringen (1747-1792), damals Großherzog von Toskana, beschloß, alle wissenschaftlichen Sammlungen in einem Museum zu vereinigen. In den nächsten 60 Jahren entstanden zusätzlich über 1500 anatomische Studien als Wachsmodelle. Diese werden nun nicht nur in einer Ausstellung präsentiert, sondern auch in einem Katalog, der bei Taschen erschienen ist.

Im Katalog Encyclopaedia Anatomica sind ALLE Wachsmodelle abgebildet, und zwar auf 700 Seiten für 40 DM.

Art and Wax Modeling Details on La Specola's collection of 18th century anatomical waxes

Auch der übrige Internet-Auftritt des Museums ist sehenswert.

Den Katalog habe ich mir gekauft und bin nur dadurch darauf gekommen, im Internet nach dem Museum zu suchen. Es hat sich gelohnt, obwohl es ein Wagnis war. Während meines Zivildienstes hatte ich zwei Wochen lang staatsbürgerliche Schulung in Borken. Die war bei mir wohl weniger nötig, aber den auch dort stattfindende Erste-Hilfe-Kurs hätte ich wohl mehrmals gebraucht, um das zu lernen, was er vermittelte. Als der Dozent ein Gummimodell zeigte (Hier sehen wir austretende Gehirnmasse) bin ich bewußtlos geworden und samt Stuhl umgekippt. Da konnte er auch Wiederbelebung demonstrieren. Den Katalog habe ich aber unbeschadet überstanden.

Sonstige Wachsmodelle

oben

Sonst kennt man Wachsfiguren aus eher der Unterhaltung dienenden Einrichtungen. Ein paar habe ich noch im Internet gefunden:

Erläuterungen zu Wachspuppen

ein paar Filmgrößen in Wachs in San Francisco

Musée Conti Wax Museum

Über Madame TUSSAUDs Wachsfiguren berichtet ein gut geschriebener und bebilderter knapper Text von 1996

Ein anderer Bericht vom 31.7.1997

    Wax museum the top tourist draw for London

    POST-INTELLIGENCER NEWS SERVICES

    Madame TUSSAUD is now London's most visited tourist attraction, according to the British government tourist office. It logs more than 2.5 million visitors a year.

    The museum's origins are right there in its own Chamber of Horrors.

    The exhibition's founder, French-born Madame TUSSAUD (1761-1850) nee MARIE GROSHOLTZ, honed her wax-modeling skills gruesomely -- in Paris during the French Revolution. She made death masks of beheaded aristocrats, including King LOUIS XVI and Queen MARIE ANTOINETTE, and barely escaped going to the guillotine herself.

    Before the Revolution she had been art tutor to the king's sister, lived at the royal palace of Versailles, and had French writer VOLTAIRE among her clients. She inherited a wax exhibition in 1794 and married FRANCOIS TUSSAUD in 1795. She first took her exhibition on tour to Britain in 1804 and established a base in London in 1835.

    In 1940, during World War II's London blitz, the establishment was hit by a bomb and 352 head molds were destroyed. Those that survived include French Revolution death masks that are still on show.

    The number of wax figures in the current exhibition has topped 400. Each one takes about six months to make at a cost $32,000, according to the institution's statistics.
    http://www.seattle-pi.com/pi/getaways/073197/tops31.html

Außerdem wurde Wachs noch in der Frühzeit der Schallaufzeichnung benutzt, etwa für Edison-Walzen, aber darauf komme ich noch mal zurück.

In unserem Jahrhundert haben andere Materialien Wachs verdrängt, etwa bei der berühmten gläsernen Kuh des Dresdener Hygienemuseums.

Mit freundlichen Grüßen
Norbert Schnitzler

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