Das Trierer Domgebiet im Modell
Die frühchristliche Doppelkirche
Die Grabungen
Das Museum am Dom
Die frühchristliche Doppelkirche
Im 19. Jahrhundert erforschte der Domkapitular JOHANN NIKOLAUS VON WILMOWSKY, * 3.1. 1801 Pardubitz (Böhmen), † 19.3. 1880 Trier die römische Geschichte Triers. Das biographisch-bibliographische Kirchenlexikon von Bautz (bbkl) nennt u.a. diese Aktivitäten:
...1824 Priesterweihe in Speyer; kurze Zeit Kaplan in Koblenz-Niederberg... Seit 1842 auf Vorschlag des preußischen Königs Domkapitular in Trier. 1843-1858 Leitung der Domrenovierung im Auftrag des Bischofs WILHELM ARNOLDI. Seit 1849 Mitglied der Trierer »Gesellschaft für Nützliche Forschungen« (1852 Präsident); korrespondierendes Mitglied im Bonner »Verein der Altertumsfreunde im Rheinlande« (seit 1876 Ehrenmitglied). Im Auftrag der Gesellschaft tätigte v.W. zahlreiche Ausgrabungen in der Stadt (z. B. Amphitheater, Haus des Victorinus, Grabkammern von St. Matthias) und im Trierer Land (römische Villen in Euren, Wiltingen, Wasserliesch), die er umgehend und mit detaillierten Zeichnungen in den Jahresberichten der Gesellschaft von 1852-1873 veröffentlichte... Trotz einer seit 1870 zunehmenden Erblindung und einer schwachen Gesundheit konnte er neben anderem noch seine großformatigen Dompublikationen über die antike und mittelalterliche Baugeschichte sowie über die Grabstätten der Bischöfe veröffentlichen... Die archäologische und baugeschichtliche Erforschung des Trierer Domes darf als das Lebenwerk v.W.s gelten. Von bleibender Bedeutung erwies sich die von ihm aus den Fundstücken der Domgrabungen gebildete Sammlung im Domkreuzgang; aus ihr erwuchs das heutige Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum.
Eine riesige Kirchenanlage, die mehr Platz einnahm als der heutige Dom und die heutige Liebfrauenkirche und sich bis zum heutigen Hauptmarkt erstreckt, wird aus den Grabungen erkennbar und wurde um 1850 von THEODOR K. KEMPF entdeckt, der aber kaum in Internet zu finden ist (im Bautz nur in einem Literaturhinweis). Natürlich lassen die Fundamente Spekulationen über den Hochbau offen. Dieses hypothetische Modell des Zustands in der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts im "Museum am Dom" zeigt, was Experten für realistisch halten (Stand 1996).