<- Zurück A. Köhler Monheim 01.06.2010 Vor ->

Sehr geehrter Herr Bundespräsident a.D. Köhler,

mit großer Verwunderung und Bestürzung habe ich zunächst Ihren gestrigen Rücktritt aufgenommen.

Es stimmt mich nicht nur traurig, dass ich zukünftig meinen Namen wieder buchstabieren werde müssen, vor allem empfinde ich es als sehr schade, dass mit Ihnen die einzig wahrzunehmende politische Lichtgestalt, die eben solche Bühne verlassen hat.

Ich halte von der deutschen Politik nicht allzuviel, Ihnen habe ich jedoch gerne zugehört. Sie waren authentisch, glaubhaft und vor allem Mensch.
Attribute, die ich auf keinen anderen Politiker der Jetzt-Zeit anwenden kann.

Sie präsentierten sich nicht nur als das Oberhaupt des Volkes, Sie waren auch einer von Ihnen.
Umso unverständlicher ist es für mich, dass Sie dies offensichtlich nicht so empfunden haben.
Denn anders ist Ihre Begründung für diesen Rücktritt für mich nicht zu interpretieren, wohl wissend dessen nur einen offensichtlichen Bruchteil der Wahrheit zu kennen.

Kritik hin oder her. Man(n) stellt sich hin, stellt sich den Dingen und stellt sie gerade.
Womöglich waren Sie dessen müde und erschöpft. Dies vermag ich nicht zu beurteilen.

Jedoch enttäuscht mich die Begründung Ihres Rücktrittes sehr, sie ist für mich nicht nachvollziehbar.
Sie haben Deutschland in einer schwierigen Zeit den Rücken gekehrt, das deutsche Volk zurück gelassen.
Dies erscheint aufgrund kritischer Äußerungen zu Ihren getätigten Aussagen nicht nur unverhältnismäßig, es ist es.

Mein Glauben an die Politik ist nun gänzlich verloren.
Persönlich wünsche ich Ihnen und Ihrer Frau alles denkbar Gute.
Politisch hinterlassen Sie einen enttäuschten Namensvetter.