Tag des Offenen Denkmals 2000

Schimmert
Schinnen
Thorn
Aachen Westbahnhof
Aachen Lousberg Buchenallee
Alsdorf Zeche Anna II

Am 10. September 2000 wurde in Deutschland der Tag des Offenen Denkmals begangen. Für mich wurde dieses Ereignis ein Fehlschlag. Ich habe längst nicht so viel gesehen, wie die Zeit erlaubt hätte und bin mehrmals an den falschen Orten gewesen.

Schimmert

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Immerhin hatten die Niederlande dieses Fest auf das Wochenende ausgedehnt, so daß ich auch schon am 9. September offene Denkmäler hätte besichtigen können. Es begann auch ganz gut mit einer Besichtigung des Wasserturms von Schimmert. Darüber schrieb das "Magazine van de Stichting Open Monumentendag":

Deze gigantische watertoren heet niet voor niets de 'Reus van Schimmert'. Vanuit het hoogste punt kunt u tijdens de Open Monumentendag genieten van het prachtige uitzicht over Zuid-Limburg.

Sein Balkon bietet diese Übersicht:

Leider ist die Gegend trotzdem relativ langweilig, so verzichte ich auf diese Bilder.

Der Turm selbst ist interessanter. Das mag der Grund dafür sein, daß man in ihm zwei Modelle aufgebaut hatte. Ich zeige hier das schönere von zwei Seiten:

Die Bilder sind vergrößerbar. Aus dieser Broschüre

Waterleidingsmaatschappij Limburg
afdeling Communicatie:

De watertoren van Schimmert
Baken in het landschap

fasse ich einige Angaben zusammen. Der Bauplatz befindet sich 170 m über NAP (Nieuw Amsterdams Peil) auf dem höchsten Punkt des mittleren Süd-Limburgs. Der Turm wurde im Juni 1927 fertig. Ab 1856 baute man in den Niederlanden ca. 260 Wassertürme zur Trinkwasserversorgung. Die Wasserwerke betrachteten diese Bauten als ihre Visitenkarte und legten viel Wert auf deren Äußeres. Architekten debatierten über die Gestaltung. Verschiedene Formen wurden gebaut. Bis 1900 dominierten in der Limburger Baukunst die Neo-Stile, vor allem Neogotik. Danach herrschten 20 Jahre Jugendstil oder Art Nouveau vor, deren Einfluß aber von der Amsterdamer Schule zurückgedrängt wurde. Jos Wielders, Gemeindearchitekt in Sittard von 1910 bis 1917, folgte ihren Grundsätzen beim Entwurf des Wasserturms von Schimmert. Bei der Betonkonstruktion mit Backsteinmantel dominieren die vertikalen Linien.

Das Sittarder Bauunternehmen Muyers & Zonen bot an, den Turm für 85360 Gulden zu bauen (Dafür kann man heute kaum eine Wohnung renovieren). Ein Stukkateur verdiente damals 0,75 hfl und ein Handlanger 0,60 hfl.

Der Turm ist 38 m hoch. Das Reservoir ist aus Beton und faßt 1150 m³; es ist 7,90 m hoch und hat einen Durchmesser von 13,5 m.

Am 7.2.1927 begann die Befüllung des Reservoirs, das sich dabei an einigen Stellen als undicht erwies. Am 23.6. wurde die Aufseherwohnung bezogen und am 30. Juni der Wasserturm offiziell eröffnet. Bis zum 2. Weltkrieg wurde der Aufenthaltsraum (156 Stufen hoch gelegen), der jetzt wieder geöffnet war, als Café und für Informationsveranstaltungen genutzt.

Der Turm von Schimmert ist besonders eindrucksvoll und wird sicher erhalten bleiben. Er beherbergt zudem modernste technische Einrichungen der Trinkwasserversorgung.

weitere Informationen:

Schinnen

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Danach wollte mich mein Begleiter Christoph zur Steinfabrik St. Jozef in Schinnen leiten. Das besagte Magazin schrieb hierzu:

Den Weg dorthin hat er aber nur mit Mühe weisen können. Mehrmals mußten wir anhalten und uns informieren. Hier zwei Gebäude, die mir dabei auffielen:

An der Fabrik angekommen, stellten wir fest, daß dieses Denkmal nur Sonntags besichtigt werden konnte.Das stand auch im Magazin der Stiftung, aber Christoph hatte es nicht gelesen. Er war dadurch gewarnt und schlug Thorn vor, das Sonntags geöffnet hatte.

Thorn

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Ich zitiere noch mal das Magazin:

Diese Ausstellung wurde jedoch nicht nur am Tag des Offenen Denkmals gezeigt, und was noch schlimmer ist, es handelte sich um Kunst. Das interessiert mich nicht. Ich will Fakten, Tatsachen, Informationen. So habe ich am 9.9. nur ein wirkliches offenes Denkmal gesehen, das sonst nicht besichtigt werden kann (s.o.). Ein mageres Ergebnis, wenngleich Thorn selbst durchaus sehenswert ist, es muß ja nicht an einem so bedeutenden Tag sein.

Dieses Schild am Ortseingang erklärt den TouristInnen, wie Thorn weiß wurde:

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören:

und am Ortseingang oder -ausgang steht dieses Denkmal.

Die Stiftskirche / Abteikirche wurde nach 1150 erbaut. Aus dieser Zeit stammt noch der romanische Westbau mit der Krypta.. Durch Pierre Cuypers 1860-1885 restauriert, bekam er einen hohen gotischen Turm. Ende des 13. Jahrhunderts wurde die romanische Kirche zur gotischen Kreuzbasilika umgebaut. Im 15. Jahrhundert kamen die Seitenkapellen hinzu.

Zur Inneneinrichtung gehören:

Im Museum (mit dem Fremdenverkehrsverband im gleichen Gebäude) interessierte mich zwar nicht die erwähnte Kunstausstellung, aber ich war ganz begeistert von einem Modell in 1:100, das den gesamten historischen Stadtkern im Herbst wiedergibt. Davon habe ich über hundert Fotos gemacht, von denen die meisten auch auf meiner Homepage gespeichert sind. (Vorschaubilder).

Der Samstag klang aus mit Pfannkuchenessen. Leider mußten wir darauf sehr lange warten. Ich rate also eiligen TouristInnen davon ab.

Weitere Informationen

Literatur:

VVV Thorn
Wandelingen door historisch Thorn

Tag des Offenen Denkmals 2000 in Deutschland
Katalog mit allen Vorschaubildern
Das Panorama von Thorn
Tage des Offenen Denkmals Sammlungen
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