Biller |
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Von 1935 bis 1978 produzierte die Nürnberger Firma HANS BILLER Modellbahnen und anderes Spielzeug. TORSTEN SCHIRDEWAHN aus Roggow hat sogar im Archiv der Stadt Nürnberg geforscht, um nun seit einem Jahr im WWW die Billerbahn zu würdigen. Wenn auch Details der Billerbahn-Domäne noch verbesserungswürdig sind (Text sollte nicht unterstrichen werden, wenn er nicht als Link dient usw.), kommt man doch an dieser Adresse nicht vorbei, wenn Informationen zur Billerbahn aus dem Netz gesucht werden.
http://home.t-online.de/home/tichan/BB-Logo-1.jpg
SCHIRDEWAHN schreibt:
...Die Fabrikationsgebäude wurden im Krieg völlig zerstört. ... am 02. Oktober 1948, wurde Hans Biller auch ein Patent auf die "Umkleidung des Laufwerks von Spielzeugen, insbesondere Spielfahrzeugen" erteilt. Die zugehörige Patentschrift wurde am 13. Dezember 1951 ausgegeben. Auf der Nürnberger Spielwarenmesse 1950 präsentierte die Firma erstmals die BillerBahn im Maßstab von etwa 1:40.
Das Programm der Firma beschränkte sich nicht nur auf die Modelleisenbahn in der Baugröße 0e, sondern umfasste auch Zubehör, wie zum Beispiel Signale, Bahnübergang, Figuren (Elastolin?) und Autos. Es wurden auch Fertiggelände mit diversen Spielszenen hergestellt, so z.B. eine Olympia-Slalom Strecke (1310) oder diverse Autorennbahnen (u.a. 1415 und 1420). Weltweit bekannt waren und sind auch die Funktionsmodelle mit Hubschraubern und Flugzeugen bis hin zur Apollo-Kapsel. Des weiteren gab es Greiferbagger, Portal- kräne, diverse Lkws (Friktionsantrieb) mit verschiedenen Aufbauten - alles Funktionsmodelle. Auch wurden Rennwagen mit Uhrwerkantrieb hergestellt. Nicht zu vergessen der Biller "Figuro", ein Uhrwerk-Auto, welches durch 3 Schalterstellungen verschiedenen Figuren fährt. Bei einigen der angebotenen Spielwaren gab es Kooperationen mit anderen namhaften Spielzeugherstellern. So wurden die Autos zum Autotransporter 515 von Hammer und der Bahnübergang mit Schranke 021 in Zusammenarbeit mit Faller hergestellt.
In der Schweiz ist die Firma noch unter dem ursprünglichen Namen "HaBi", für den es auch ein eigenes Logo gab, bekannt. Das Kürzel "HaBi" steht für Erzeugnisse, die vor dem Krieg hergestellt wurden. Nach dem Krieg wurde nur noch das "Biller-B" mit dem Schlüssel und in einigen Fällen auch der bekannte Schriftzug verwendet.
...Verursacht durch umständliche und veraltete Produktionsmethoden, die Absatzschwierigkeiten - resultierend aus den hohen Produktionskosten - meldete die Firma im April 1977 Konkurs an. Johann Biller war zu diesem Zeitpunkt bereits 78 Jahre alt...
Und das alles gibt es schon zu sehen, z.B. diese typische Lokomotive.
Es gab auch Versionen mit Batterieantrieb, aber an dieser Lok kann die einfache und durchdachte Konstruktion gut erkannt werden: Der Schornstein dient als Druck- und Drehknopf, mit dem gestartet, gehalten und die Richtung geändert werden kann. Zum Aufziehen gab es Tunnel und Lokschuppen mit eingebautem Schlüssel. Details darüber erfahrt ihr aus Anleitungen "So handhabt man die BILLER-BAHN", die auch im Netz sind, natürlich bei www.billerbahn.de.
Sonst sind Informationen aber rar, aber ein paar zusätzliche Links habe ich doch noch zu bieten:
Rokal |
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Der Maßstab TT war zuletzt in der DDR noch sehr beliebt, wo auch jetzt noch die Firma Tillig in Sebnitz (wo der Ort liegt, weiß ja inzwischen fast jedeR), Eisenbahnmodelle herstellt.
schreibt der TT-Club Bayern.
Die westdeutsche Firma ROKAL heißt nach RObert KAhrmann und Lobberich, dem Firmeninhaber und der Stadt der Produktionsstätte, heute Nettetal-Lobberich. Das ist mehr oder weniger in meiner Nähe, und so habe ich sogar schon ROKAL-Modelle in einem Museum gesehen, nämlich am 17. Juli 1996 im Freilichtmuseum Grefrath, das auch eine Spielzeugsammlung besitzt. Ich müßte aber noch mal dorthin, um sie zu fotografieren, denn ich habe kein besseres Foto als dieses:
Rokal-Modelle stehen in den Vitrinen im Hintergrund. Die H0-Anlage, die den Raum füllt, ist schrecklich überladen, gefällt aber Kindern. Das Freilichtmuseum hat auch eine Ausstellung über ROKAL veranstaltet, die ich aber nur durch den Katalog kenne: http://www.nettetal-lobberich.de/lobberich/geschichte(n)/rokal/kommernbuch.jpg |
Über TT-Bahnen und speziell ROKAL hat RÜDIGER OTTO einiges zusammengetragen.
Im Jahre 1946, Deutschland war geteilt und lag in Trümmern, als der Konstrukteur EUGEN ENGELHARTD nach Lobberich ins Rheinland fuhr, um ROBERT KAHRMANN sein Holzmodell der Dampflok "BABY 1001" zu präsentieren.
ROBERT KAHRMANN, Kaufmann und Gründer der ROKAL - Armaturenwerke Lobberich, war sofort begeistert von der Idee, eine Modelleisenbahn zu schaffen, die kleiner ist als die damalige 00 und auf einer Tischplatte platz fand... Es entstand im größten Armaturen- und Vergaserwerk am Niederrhein nahe der Grenze zu Holland eine Abteilung, die ein artfremdes Produkt entwickelte, nämlich die damals kleinste Modellbahn der Welt. EUGEN ENGELHARDT wurde sofort bei ROKAL eingestellt und Leiter dieser Abteilung. Die Anfangsprobleme waren wohl sehr groß, und es mußte die Zustimmung die Zustimmung der britischen Militärregierung eingeholt werden. Trotzdem wurde in einer Zeit, die durch Trostlosogkeit und Armut geprägt war, in Lobberich eine wahre Meisterleistung vollbracht. Bereits im Jahre 1947 war die "ROKAL KLEIN - Elektrobahn" fertig entwickelt und drehte auf dem Tisch im Direktionszimmer Robert Kahrmanns Tag und nacht lustig Ihre Runden. Im Jahre 1950 war ROKAL erstmals auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vertreten und präsentierte die Weltsensation, die ROKAL KLEIN - Elektrobahn, die mit Gleichstrom betriebene kleinste serienmäßig hergestellte Modellbahn der Welt. In den Jahren von 1947 bis 1949 wurden mehrere bahnbrechende Entwicklungen als Patent angemeldet, denn technisch war diese Bahn in der Ausführung ihrer Zeit weit voraus, benötigte man doch zum automatischen Zugbetrieb keine Relais.
R. O CONNOR hebt die innovative Technik der frühen ROKAL-Modelle hervor (allerdings wurde nicht genug investiert, um den Vorsprung zu halten):
Rokal was a technological innovator, and their line of model trains had several interesting control features. Some of these features proved to be influential with other manufacturers. And, the Rokal line of products were evolving, improving upon their earlier designs. Rokal had licensed a coupler design that had evolved from their earlier design to Arnold; this design would become the commonly accepted N-Scale coupler...
The innovations developed by Rokal were often a reflection of the general approach to model railroading in Germany. Yet, other aspects of their technology were unusual. In specific, the Rokal modular speed regulator and control box design was not used by other manufacturers again.
Als ein Höhepunkt des öffentlichen Interesses mag dem Unternehmer der Besuch des Bundeswirtschaftsministers LUDWIG ERHARD 1957 am Messestand in Nürnberg erschienen sein, wovon bei RÜDIGER OTTO auch ein Foto zeugt.
Ende der sechziger Jahre geriet das Unternehmen in die Krise, und da die Bahn nicht zum Kerngeschäft gehörte, wurde ihre Produktion eingestellt, allerdings versuchte ROBERT KAHRMANN sie mit einem Kooperationsvertrag mit WERNER ZEUKE in Ostberlin noch mal zu retten - erfolglos.
Die Stadt Nettetal-Lobberich erinnert heute recht umfangreich an die Geschichte der Firma ROKAL und der Rokal-TT Modelleisenbahnen aus Lobberich. Gezeigt werden zahlreiche Faltblätter und Katalog-Titelseiten, wenn auch natürlich nicht bis 2001, wie fälschlich behauptet wird. Gezeigt wird auch diese Werbung, auf der die Größe der Fabrik sich erahnen läßt:
Weitere Links:
Hintergrundmusik: http://www.lsjunction.com/midi/orange.mid (Orange Blossom Special)