Am 4. Mai 2004 besuchte ich Schloß Burg und entdeckte dort überraschenderweise nicht ein Stadtmodell von Solingen, wozu Burg gehört, sondern vom weit entfernten Soest um 1050. Das wurde so erläutert:
Die Stadt Soest gehörte im Mittelalter zu den Großstädten im deutschsprachigen Gebiet. Günstig gelegen am Hellweg, der alten Heer und Handelsstraße zwischen Duisburg und Magdeburg, sowie umliegende fruchtbare Ackerböden und große Salzvorkommen für die Salzgewinnung, begünstigten den raschen Aufstieg zu einer Großstadt im 11. und 12. Jahrhundert.
Nicht unwesentlich war allerdings die Verbindung zum Kölner Erzbistum. Die Kölner Erzbischöfe verfügten bereits seit dem 7. Jahrhundert über erheblichen Besitz in Soest, den sie ständig weiter ausdehnten.
Ab 1180 stiegen die Kölner Erzbischöfe sogar auch zu Herzögen von Westfalen auf, die Pfalz wurde landesrechtliche Residenz und der Erzbischof somit Stadtherr. Soest wurde der wichtigste Stützpunkt der kölnischen Kirche und Politik in Westfalen. Bereits im 10. Jahrhundert besaß Soest eine Befestigung um die Stadt herum.
Durch Ausdehnung des Handels siedelten sich außerhalb der Stadtmauern Händler, Kaufleute, Handwerker usw. an, die sich in neuen Stadtvierteln gruppierten.
Die Stadt wuchs bis auf 10.000 Einwohner rapide an, so daß in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ein neuer Befestigungsring angelegt werden mußte. Die neue Stadtmauer umfaßte eine Fläche von 102 ha und hatte 10 Stadttore.
Wichtigste Handelsgüter waren Tuch- und Eisenwaren sowie die Salzgewinnung. Mit der guten Verkehrslage zu Dortmund wurde Soest Vorort der Hanse.
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