Am 4. Mai 2004 besuchte ich Schloß Burg und entdeckte dort dieses Modell eines Bauernhofs des 15. Jahrhunderts. Dazu wurde erläutert:
Das Leben auf dem Lande war ... das ganze Jahr über äußerst schwer. Die Böden geben damals auch nicht viel her. Meist waren die Höfe der Bauern zudem auch noch sehr klein mit nur wenig Ackerland.
Das Modell eines großen Bauernhauses, nachgebaut nach einem Gemälde des 15. Jahrhunderts, veranschaulicht hier den großen, schon reichen Bauernhof.
Der Hof weist Fachwerkbauweise auf. Auch die Gebäudeteile, die aus dem neuen Material, den Ziegelsteinen, gebaut sind, sind in Gefachen gemauert.
Das Haus war mit Schilf gedeckt. Auffällig muß erscheinen, daß die Fenster des großen und wohlhabenden Bauernhofs noch nicht mit Glas versehen waren... Die Fenster des niederrheinischen Bauernhofs des 15. Jahrhunderts wurden durch Holzläden geschlossen und waren innen durch Fälle wärmebringend verhängt.
Unter dem gleichen Dach wie das Wohnhaus befindet sich auch der Stall für die Tiere, der gleichzeitig auch als Scheune dient. Später angebaut ist der Schweine- und Hühnerstall.
Bei dem dreigeschossigen Bau handelt es sich um einen Spieker (Speicher), der voll unterkellert ist. Ein derartiger Bauernhof mußte Vorratshaltung für das ganze Jahr betreiben.
Links davon steht ein merkwürdiger Bau, der wie ein hochgesetztes Haus aussieht. Der untere Teil ist turmartig gestaltet. Es handelt sich dabei nicht um einen Taubenschlag, sondern um einen Berfes, einen bäuerlichen Bergfried, in den man sich gegen Überfälle und bei Annäherung plündernder Banden zurückziehen konnte.
Hier konnte man es auch einige Tage aushalten, indem man genügend Vorräte einbrachte und außerdem auch Verteidigungsmaterial wie Steine und Schimpfwörter bereithielt.
Einen Bauernhof dieser Größe konnte man nicht verteidigen, obwohl damals mehr Leute als heute auf einem Hof beschäftigt waren. Man konnte also nur etwa den Abzug von Räuberbanden mit dem Vieh abwarten.
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