Alice Schwarzer
Claudia Roth
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Nach den beispiellosen Angriffen auf Frauen in der Silvesternacht 2015 war auch ALICE SCHWARZER gefragt, sich dazu zu äußern. Das tat sie natürlich auf ihrer eigenen Homepage, aber auch in der WELT vom 7.1.2016. Dort wollte ich am 10.1. die Diskussion mit einem Kommentar eröffnen. Bei diesem sensiblen Thema, das woanders hunderte Kommentare veranlasst, war ich schon sehr überrascht, dass ich der erste sein sollte. Einen Tag später war mein Kommentar nicht freigegeben. Ich hatte ihn mir aber gespeichert und kopierte ihn nochmal ins Kommentarfeld. Diesmal ließ ich aber die beiden Links weg, weil es vielleicht die Ursache der Nichtveröffentlichung gewesen war. Auch dieser Kommentar wurde nicht freigeschaltet.
Dafür mag es gute Gründe geben, z.B., dass der Gastkommentar nur auf aliceschwarzer.de kommentiert werden dürfe. Da geschah das schon ausführlich, ich müßte mich aber anmelden, google+ reicht nicht. Aber warum schreibt man das nicht, man gibt doch auch an, dass ein Kommentarbereich geschlossen wurde.
Da ich aber auf Formulierungen hinweisen möchte, die mich noch mehr ärgern als die Nicht-Freischaltung, veröffentliche ich ihn nun auf meiner Homepage.
Mir fiel bei den ersten Berichten über die Kölner Ereignisse zum Jahreswechsel auch der Tahrirplatz ein. Nun bin ich kein Freund schneller Urteile (zumindest nicht bei einem neuen Phänomen oder einer "bisher nicht gekannten Dimension"), und irgendwann kam ich auch auf Indien als Vergleich, wo ja bekanntlich ähnlich große organisierte Gruppen junger Männer Frauen jagen, vergewaltigen und sogar umbringen.
Nie wäre ich auf die abwegigen Vergleiche gekommen, die Frauen einfallen, und das gilt sowohl für die Warnerin ALICE SCHWARZER wie für die Relativiererin CLAUDIA ROTH.
SCHWARZER nennt schon im ersten Satz die Angriffe "Gang Bang Party". Das beleidigt nicht nur unbescholtene Menschen, die an wirklichen Gang-Bang-Partys teilnehmen, sondern auch den Journalismus, der doch erst etwas Recherche erfordert, bevor etwas behauptet wird. Innerhalb weniger Minuten kann ich mir über das Internet einen Eindruck machen, wie das abläuft. Da endet auch schon die Parallele zur Silvesternacht, denn zwar verabredet man sich über das Internet, aber mal die Verbrecher untereinander, mal die Teilnehmer (Männer, nicht gegendert trotz der gelegentlichen Teilnahme weiterer Frauen) mit dem/der VeranstalterIn. Die im Mittelpunkt stehendeN FrauEn geben verschiedene Interessen an, von purer Geilheit über Absicht einen Film zu drehen (gern verbunden mit der Versicherung, die Männer blieben anonym) bis zur offensichtlichen gewerblichen Prostitution. Entsprechend varieren die Kosten, die ich gefunden habe, von 0 bis 70 Euro. Ich hatte mehr erwartet. Hier geschieht alles einvernehmlich, die Handlungshoheit liegt bei den Frauen, besonders deutlich ist dieser Hinweis:
"Neugierige Frauen, Gäste von uns, möchten ihre Phantasien ausleben und spielen schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, mal eine "Gang Bang" zu machen und möchten an diesem Abend rücksichtsvolle, sympathische und gepflegte Männer kennen lernen. Jede Frau kann selbst entscheiden,ob, wen oder wieviele Herren sie möchte. Die weiblichen Gäste sind dabei der absolute Mittelpunkt - sie werden mit Anstand und Respekt behandelt." (Ich mache keine Schleichwerbung und nenne deshalb keine Links)
Das hat ja wohl überhaupt nichts mit den Kölner Verbrechen zu tun. Aber Frau SCHWARZER kann sich beim Sex eben recht wenig vorstellen, insbesondere nicht, dass die Frau nicht irgendwie Opfer ist. Auch bei Prostitution kann sie sich nur Menschenhandel vorstellen. Sie sollte sich in der Branche mal erkundigen (oder besser, die WELT macht das). 2010 veröffentlichte die TAZ das Protokoll eines Deutscharabers: "Weniger Sex als im Libanon" der schon damals erkannte:
"... deutsche Frauen wollten nicht mit einem Muslim schlafen. Also tarnt er sich... Aber wenn du als Araber bei einer deutschen Frau landen willst, dann musst du lügen. Entweder du wechselst die Nationalität oder du hast keinen Sex mehr. So einfach ist das..."
und ein Kommentator ergänzte:
" ich habe paar Kontakte ins Sexgewerbe. Und wenn da selbst Beschaffungsprostituierte stolz drauf sind, daß sie "nichts mit Ausländern machen" und das auch glaubhaft begründen können, sollte man eventuell mal da nachhaken. Einige Muslime scheinen da das Bild des muslimischen Mannes ähnlich versaut zu haben wie paar Nazis den Ruf des Ostens."
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Wenn ich darf, aber das ist nicht zum SCHWARZER-Kommentar, noch eine Bemerkung zu CLAUDIA ROTHs Relativierung, das gebe es auch beim Oktoberfest. RAINER MEYER hat in der FAZ den harten Begriff "Lügenzahl" benutzt (Die "Lügenpresse" wehrt sich). Seit in der TAZ mal 2009 von 10 Vergewaltigungen (da hatte es wirklich 6 Anzeigen gegeben) und einer Dunkelziffer von 200 "berichtet" worden sei, werde das immer wieder ungeprüft behauptet. Die richtigen Zahlen: 5,9 Mio BesucherInnen, 20 Anzeigen zu allen Sexualdelikten zusammen in 2015.
Übertragen wir das auf Köln, dann schätze ich zur Vereinfachung die Menschen dort auf 5.900 (bei 1000 Tätern darunter, aber ohne Polizei mitzuzählen). Proportional hätten dann 0,02 Anzeigen erstattet werden müssen, nämlich ein Tausendstel von 20. Selbst wenn die "Dunkelziffer" 200 genommen wird, hätte es in Köln nur 0,2 Taten geben dürfen (inklusive der nicht bekannt gewordenen, deshalb heißt es ja "Dunkelziffer").
Für mich gilt daher: Weder von ALICE SCHWARZER noch von CLAUDIA ROTH lasse ich mir etwas ungeprüft einreden, und wenn ich Behauptungen nicht prüfen kann, glaube ich beiden nicht.
André Mrakic ist kein Muskelprotz, kein Bodybuilder-Typ, eher ein drahtiger Mann, der in einem Traditionswirtshaus in der Innenstadt als Kellner arbeitet und auch schon auf der Wiesn bedient hat. "Dass man auf dem Oktoberfest mal einschreiten muss, das ist aber ganz selten", versichert er.
2013 bin ich CLAUDIA ROTH im Eine-Welt-Haus Aachen begegnet:
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Zum Thema Silvesternacht und Sexphantasien haben sich im Tagesspiegel zwei Frauen mit deutsch wirkenden Namen - Nach den Übergriffen in Köln. Warum habt ihr keinen Respekt? Von DAGMAR DEHMER und ANDREA DERNBACH - geäußert, also nicht KÜBRA GÜMÜSAY oder KHOLA MARYAM HÜBSCH - und unterstellen:
Dass sie die Urangst des älteren weißen Mannes – die nehmen uns unsere Frauen weg – auf der Domplatte in der Silvesternacht ausagiert haben, war die größtmögliche Provokation einer Gesellschaft, die sie nicht aufnehmen will. Ob sie mehr geplant hatten als einen Raubzug nach Taschen, Mobiltelefonen und Geldbörsen, wissen nur sie selbst. Aber der Verlauf der Nacht hat genau die Urängste vor potenten, jungen, fremden, „wilden“ Männern geweckt, die nun im Mittelpunkt der Diskussion stehen. Gleich war von „muslimischer Machokultur“ und wie bei Jäger von „wehrlosen Frauen“ die Rede. Die Frauen waren und sind für beide Männergruppen nur Mittel zum Zweck.
Sie unterstellen sogar noch:
Womöglich sind aber auch Frauen dabei, die gar nicht Opfer geworden sind, sondern aus politischer Überzeugung der Meinung waren, dass die Täter mit Migrationshintergrund oder die Flüchtlinge, die das Chaos auf der Domplatte für sexuelle Übergriffe ausgenutzt haben, abgeschoben gehören. Das hoffen sie womöglich mit einer Anzeige zu beschleunigen.
Dafür sollen also viele Frauen drei Stunden lang an der nächsten Polizeiwache gewartet haben, bis ihre Anzeigen endlich aufgenommen wurden.
Die Kommentare zu diesem Quatsch sind derart vernichtend, dass ich mich kurz fassen kann. Wenn die Übergriffe in Köln und anderswo(!) etwas bewirken, dann, dass der ältere weiße Mann beruhigt sein kann. Auf diese Typen dürfte kaum ein Weibchen Lust haben. Wie man in Köln sagt, hier auf hochdeutsch: Wer poppen will, muss freundlich sein. Diese Vorfälle verbinden doch eher. Außerdem dürfte die Emanzipation der Frau, die sich durchaus auch mal im Sextourismus und im Genuss eines exotischen Mannes zeigen kann, inzwischen zu einer realistischen Einschätzung geführt haben. Es gibt das nämlich, aber es sind keine Phänomene, die das Verhältnis zwischen „weißen“ Frauen und Männern grundsätzlich ändern können.
Im Sommer 2017 wird ein Skandal beim Koblenzer KSK bekannt. Ein Kommandeur der Elitetruppe sollte verabschiedet werden. Bei der Feier lief Rechtsrook der Band "Sturmwehr" und es wurde ein Hitlergruß gezeigt - schlimm, mindetens disziplinar-, teils strafrechtlich zu verfolgen. Außerdem wurde ein Schweinekopf geworfen - m.E. bloß geschmacklos.
Soweit berichteten Zeitungen nach DPA und Rundfunkantalten übereinstimmend. Ein wichtiger Aspekt wurde mir aber nur durch Radio und Fernehen bekannt. Panorama berichtete:
Mehrere Jahre war er in heiklen Missionen im Einsatz, unter anderem in Afghanistan für die Bundeswehr. Für die Verabschiedung des Kompaniechefs am 27. April 2017 haben sich seine Kameraden deswegen einiges einfallen lassen. Unserer Quelle Anna kommt bei dieser Verabschiedung eine entscheidende Rolle zu, nämlich die des "Hauptpreises". Das geht aus einer WhatsApp-Nachricht hervor, die sie von einem befreundeten KSK-Soldaten erhält, der die Feier plant.
"Ich wurde von einem Soldaten des KSK eingeladen. Ich sollte der Hauptpreis bei der Abschiedsparty des Kompaniechefs sein." Hauptpreis meint Sex. Freiwillig ohne Gegenleistung. Anna steht auf Sex mit harten Kerlen, ein "Privatvergnügen", wie sie uns sagt. Die Verabredung mit ihrem Kontakt beim KSK lief über Whatsapp. "Jetzt haben wir uns überlegt, was können wir für den Chef machen. Er muss einen Parcours ablaufen. Am Ende bist du dann sein Preis. Dann darf er dich mit ins Zelt nehmen und ordentlich an dir austoben. Glaub mir, das wird genau dein Ding."
... Ihr Kontaktmann hatte ihr zuvor ein Foto von dem Kompaniechef geschickt. Muskelbepackt. Von seinem Kameraden wird er gegenüber Anna so beschrieben. "Zwei Meter groß und fickt alles, was ihm in den Weg kommt. Hände wie Klodeckel und tätowiert. Das könnte, was dunkle, sexuelle Ausschweifungen angeht, der Abend deines Lebens werden."
ANNA sagt, zum Sex kam es nicht. Der Kompaniechef sei zu betrunken gewesen, so wie viele andere auch.
Hier haben wir ein schönes Beispiel für "unsere Art zu leben":
Bekommt Sie dafür ein rühmendes Porträt bei "EMMA"? Wahrscheinlich nicht, denn dort sollen Männer zu Softies erzogen werden. Sind nicht auch "Gangbangs" harter Sex, auf den Anna [Name geändert] steht? Dann muss sie wohl auch umerzogen werden.