<- Zurück | Christine Abele | München | 07.06.2010 | Vor -> | Sehr geehrter Herr Bundespräsident aD, es fällt mir schwer, Ihre Entscheidung zu respektieren. Lt. Gesetz sind Sie für eine bestimmte Amtszeit gewählt und haben den Auftrag für diese Zeit zu erfüllen. Sie waren das Oberhaupt des Landes, haben genügend Berater und müssen in der Lage sein, sich den notwendigen Respekt zu verschaffen. Es kann nicht sein, dass Sie und Ihre Frau im stillen Familienkreis den Abgang unter dem Vorwand "beleidigt zu sein" beschließen. Als Bundespräsident haben Sie Verantwortung für ein Land und Vorbildfunktion für die dort lebenden Menschen. Möchten Sie das Bild für unsere Generation vorleben, in schwierigen Situationen aufzugeben? Wie sollen wir es dann jemals schaffen, die Verschuldung in den Griff bekommen, wirtschaftlich erfolgreich sein, Bildung und Verantwortung zu vermitteln, wenn Krisen nicht dazu da sind zu lernen und nach vorne zu schauen? Welche Perspektive sollen wir von Deutschland noch erwarten? Ich finde es sehr schade, dass Sie Ihre Karriere in dieser schwierigen Zeit im weitesten Sinne als "beleidigter Bundespräsident" unüberlegt beenden. Sie haben in dieser sehr schwierigen wirtschaftlichen Situation die derzeitige Regierung extrem geschwächt, das bietet gerade zu einen Nährboden für politische Verwerfungen. Ich habe Sie als Bundespräsident, Ihre Erfahrungen und Sie als Person sehr geschätzt und respektiert. Doch dieser unprofessionelle und unverantwortliche Abgang empfinde ich als feige. Wo waren Ihre Berater? Warum wurden Sie nicht unterstützt? Ich würde mir wünschen, dass Sie auf Ihren Rentenbezug verzichten und diesen Betragin Bildung spenden. |