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Sehr geehrter Herr Köhler,

wenn Anrainer-Staaten der Handelswege deutscher und internationaler Unternehmen vom Staatsoberhaupt eines der Staaten mit höchster Wirtschaftskraft hören müssen, dass Krieg als Mittel zur Wahrung wirtschaftlicher Eigeninteressen anerkannt oder sogar gefordert sein könnte, dann ist Deutschland beschädigt worden. Ich habe Sie als einen Mann der Diplomatie und des Friedens verehrt. Die Diskussion um diese schwierigen Fragen anzustoßen, war in dieser Form nicht Ihre Sache. Ihren Rücktritt mit der z.T. sicher überzogen formulierten Kritik zu begründen, halte ich für unsachgemäß. Nach den militärischen Exzessen Deutschlands zur Eroberung von "Lebensraum" und "Plätzen an der Sonne" bedurfte es mehr Fingerspitzengefühl, als Sie zu diesem unglücklichen Zeitpunkt in der Lage waren zu zeigen. Das bedaure ich zutiefst. Persönlich wünsche ich Ihnen und Ihrer Frau alles Gute auf Ihrem nun schwerer gewordenen Weg, Frieden in die Welt zu bringen.

Gregor Kertelge