Am 22. April wies mich ein Freund auf einen Artikel der Aachener Zeitung (Nordkreis) hin:
Ich bin kein Freund von Partys, keine Familie und auch kein Jugendlicher, dachte mir aber, daß vielleicht auch für mich noch was abfällt, und sei es nur ein Blick auf einen historischen Oberleitungsbus. Das Verkehrsunternehmen sprach unterdessen selbst von einer "Jubiläumswoche" und kündigte diese auch für mich interessanten Programmpunkte an: Burtscheider Pferdetram, eine historische Ausstellung, aktuelle und zukunftsorientierte Busmodelle wie den Doppelgelenkbus und einen Brennstoffzellenbus. Also begab ich mich am 12.6. gegen 15 Uhr zum Betriebsgelände. Der Andrang war groß. Hier sieht man in der linken Spur einen kleinen Rückstau von Fahrzeugen, die vergeblich nach links abbiegen wollen und auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Menschenmasse an der Bushaltestelle. |
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Das erste, was ich auf dem Betriebsgelände sah, war eine Stanze von etwa 1905, die vermutlich nichts mit dem Unternehmen zu tun hat. Jedenfalls wurde kein Bezug auf der Informationstafel aufgezeigt. | |
Kaum hatte ich die fotografiert, sprach mich ein schwarz gekleideter Mann mit Dienstausweis an und wollte wissen, woher ich komme. Ich entgegenete "Von der Trierer Straße" und wunderte mich, daß er nicht nach der Postleitzahl gefragt hat, wie manchmal an Kassen. Er hakte nach "Aus Deutschland?" Ich wunderte mich noch mehr, denn die Trierer Straße ist in Aachen sehr bekannt (und sehr lang) und bejahte. Er wollte dann noch wissen, wo ich denn jetzt herkomme. Nun war ich selbst etwas verwirrt und antwortete "von Aldi, Quatsch, von Allkauf" und wies in Richtung des REAL-Parkplatzes (denn Allkauf heißt schon lange "REAL"). Meine Antworten schienen ihm zu beweisen, daß ich nicht berechtigt war, das Betriebsgelände zu betreten. | |
Ich verwies auf die weit offenen Tore und die umherstreifenden Besucher (in den Kreisen einzelne Besucher und ein Pseudobähnchen). Er behauptete, die Tore müßten für ein- und ausfahrende Busse offen bleiben [was ja wohl niemanden gehindert hätte, fette Pfeile und Hinweisschilder zur Besucherlenkung hinzustellen]. Die Besucher seien Angehörige, wobei mir nicht klar wurde, ob Angehörige der ASEAG oder Angehörige von MitarbeiterInnen der ASEAG. | |
Weitere Diskussionen waren da wohl zwecklos, ohnehin stehe ich auf dem Standpunkt, "Wer mich nicht will, den will ich auch nicht" (nützlich im Umgang mit Frauen!) und habe deshalb das Gelände verlassen, aber von der gegenüberliegenden Straßenseite noch die weit geöffneten Tore und das innen vorbeifahrende Pseudobähnchen fotografiert. | |
Auch andere BesucherInnen fühlten sich dort hineingezogen. | |
Auf dem Rückweg habe ich noch diesen aktuellen Bus fotografiert, der draußen herumstand, für den ich aber nicht dorthin gekommen war. | |
Außerdem steht seit Jahren diese Straßenbahn draußen, die die ASEAG sich aber nicht gesichert hat, als die Straßenbahnen in Aachen abgeschafft wurden, sondern Jahre später zurückkaufen mußte. Das Geschichtsbewußtsein dieses Unternehmens paßt zu der Art, wie das Jubiläum gefeiert wurde, mit Partys. Ich hätte Vorträge mit Dias und Filmvorführungen organisiert oder einen Umzug mit historischen Fahrzeugen wie beim Jubiläum der ersten Buslinie zwischen Siegen und Netphen. Links dazu: |
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Hier wußte ich wieder, daß ich dem REAL-Parkplatz (auf der gegenüberliegenden Seite des Berliner Rings) zustrebe. |
Hintergrundmusik: bus_stop.mid, Verse